Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0298 - Amoklauf der Schläfer

Titel: 0298 - Amoklauf der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sie vorläufig noch immer. Aber gegen Transformbomben, die auf normalem Wege nämlich in einem den Linearraum benutzenden Raumschiff in die unmittelbare Nähe Tamaniums transportiert wurden, war der beste AR-Schirm machtlos.
    An eine solche Möglichkeit hatten die MdI gar nicht denken können, weil ihre technischen Möglichkeiten zu groß dafür waren.
    Diese Schlußfolgerung erschien auf den ersten Blick unlogisch, dabei war sie die einfachste Sache der Welt.
    Angreifer, die zwar über starke Bomben, paar nicht über Transformkanonen und Linearflugaggregate verfügten, wären niemals in die Nähe des Planeten gelangt. Von Angreifern aber, die sowohl Transformkanonen als auch Linearraumschiffe besaßen, erwartete man nicht die primitive Lösung derer, die beides nicht besaßen.
    Erst mußte jemand kommen, der nicht nur in beiden Bahnen denken, sondern die beiden Denkweisen auch miteinander kombinieren konnte.
    Das war geschehen, und nun trommelte das Energiefeuer von zweitausend Ultraschlachtschiffen, einigen hundert Fragmentraumern und fast zehntausend Walzenschiffen seit etwa einer Viertelstunde unablässig auf die vom Halbraumfeld entblößte Nordhälfte des Planeten.
    Die beiden Männer aber, die das erst ermöglicht hatten, ließen nichts von sich hören.
    Erneut meldete sich die Ortungszentrale. Rhodan hörte zu, wie der Cheforter ihm berichtete, daß das dreißig Kilometer durchmessende Raumschiff des Hüters des Lichts, das vor einer halben Stunde verschwunden war, vor einigen Minuten wieder an der gleichen Stelle aufgetaucht sei.
    Der Terraner wölbte die Brauen.
    „Was besagt die Energieortung?"
    „Nichts, Sir!" kam es zurück. „Keine Energieentwicklung, die auf laufende Aggregate hinweist. Lediglich die normale Streustrahlung der Maschinen des Hathorschiffes war anzumessen gewesen. Sie erlosch, als das Schiff verschwand, und wurde wieder geortet, als es zurückkehrte."
    Rhodan dachte einige Sekunden lang nach, dann zuckte er die Schultern.
    „Mit diesem Problem können wir uns später befassen. Ich glaube nicht, daß wir von Tengri Lethos etwas zu befürchten haben."
    Nachdem er abgeschaltet hatte, wandte er sein Gesicht Atlan zu, in der Erwartung, Protest zu vernehmen. Aber ganz gegen seine sonstigen Gewohnheiten verzichtete der Arkonide diesmal darauf, pessimistische Voraussagen zu machen. Er lächelte lediglich.
    „Nun?" fragte der Terraner. „Der ‚Große Warner‘ schweigt ...?"
    Atlan nickte.
    „Tengri Lethos denkt, wie er spricht. An diesem Mann ist kein Falsch. Falls er tatsächlich auf Tamanium war - mittels einer für uns schleierhaften Methode - hat er wahrscheinlich versucht, den MdI zu Verhandlungen zu bewegen."
    „Und wenn es sich so verhält, dann ist seine Mission fehlgeschlagen", fügte Perry Rhodan hinzu.
    „Worüber ich mich freue", bemerkte der Lordadmiral grimmig. „Ich hätte nicht mehr schlafen können, wenn auch nur ein einziger Meister der Insel dem Strafgericht entgangen wäre."
    Er nahm die Hände vom Kartentisch, als eine metergroße Gestalt darauf materialisierte.
    Gucky stieß einen schrillen Pfiff aus und blickte den Arkoniden vorwurfsvoll an.
    „Barbar!" lispelte er, und der Großadministrator mußte unwillkürlich lachen, denn sonst war es stets Atlan gewesen, der andere und speziell ihn selbst mit dem Titel ‚Barbar‘ versehen hatte.
    Der Mausbiber fuhr herum.
    „Ich fürchte, es gibt nichts zu lachen, Chef. Hawk und Kasom befinden sich in der Atmosphäre des Planeten und haben nicht mehr lange zu leben, wenn wir das Feuer nicht wenigstens in dem betreffenden Sektor einstellen."
     
    *
     
    Die beiden Umweltangepaßten waren dem Tode geweiht. Sie hatten sich in ungefähr siebzig Kilometern Höhe befunden, als die Strahlbahn eines überschweren Impulsgeschützes nur etwa fünfzig Meter an ihnen vorbeigezuckt war. Die unvermeidbare Energiestreuung rief Kurzschlüsse sowohl in ihren Antigravaggregaten als auch in den Mikro-Impulstriebwerken hervor und führte zu einem unaufhaltsamen Absturz, der nur mit dem Tode enden konnte.
    Omar Hawks Helmmikrophone übertrugen das Heulen der Luftmassen, die an der Individualsphäre vorbeiraste. Bisher hatte die Sphäre die Reibungshitze von ihm ferngehalten, und wahrscheinlich würde sie es auch bis zur Oberfläche des Planeten tun. Sie würde ebenfalls verhindern, daß sein Körper direkt mit dem Boden in Berührung kam, falls das Schutzschirmaggregat nicht vorher versagte. Nur änderte das nichts daran, daß die

Weitere Kostenlose Bücher