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0298 - Amoklauf der Schläfer

Titel: 0298 - Amoklauf der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kasom zu.
    „Ich schlage vor, wir benutzen den Jäger vorläufig nicht wieder, Melbar. Die Feuerkraft der planetaren Geschützkomplexe hat unter dem teilweisen Schutzschirmausfall nicht gelitten. Man würde unsere Jet innerhalb kurzer Zeit ausmachen und vernichten, wenn wir uns damit in die Hochatmosphäre wagten."
    Der Ertruser grinste unmotiviert.
    „Und Sie meinen, zwei einzelne Gestalten in Fluganzügen würden nicht für voll angesehen werden?"
    „Genau das. Wir könnten von oben Energiemessungen durchführen und die Kraftwerke und Geschützstellungen lokalisieren. Sobald der nächste Angriff erfolgt, werden wir das Feuer auf die wichtigsten Objekte lenken. „ „Nicht schlecht", sagte Kasom. „Fangen wir an!"
    Hawk gab dem Okrill Verhaltensmaßregeln. Danach stiegen sie aus ihrem Raumjäger und überprüften ihre flugfähigen Einsatzkombinationen. Die Anzüge waren mit einem Antiortungsmittel beschichtet. Wenn sie ihre Energiesphären nicht einschalteten, bestand berechtigte Hoffnung, daß die feindlichen Ortungsgeräte sie überhaupt nicht entdeckten. Lediglich die Streustrahlung der Antigravgeräte konnte sie verraten, aber dazu müßten sie schon von einem scharf gebündelten Energieortungsstrahl erfaßt werden, und die Wahrscheinlichkeit dafür war äußerst gering. Viel größer war die Gefahr, bei einem massierten Angriff der eigenen Flotte von einem Waffenstrahl vernichtet zu werden oder in das Abwehrfeuer der Planetenforts zu geraten.
    Bis in eine Höhe von achthundert Metern beschleunigten sie mit den zusätzlichen Impulsaggregaten ihrer Anzüge. Da die Berghänge der Umgebung alle etwas über dieser Höhe lagen, bestand kaum Ortungsgefahr. Danach stiegen die Männer mit der erreichten Endgeschwindigkeit weiter; nur die Antigravtriebwerke arbeiteten noch und kompensierten die Anziehungskraft des Planeten. Praktisch wurde der Flug nur durch den Luftwiderstand allmählich abgebremst. Aber ihren Berechnungen zufolge würden sie ohne neuerliche Betätigung der Impulstriebwerke bis auf sechzig Kilometer Höhe steigen können. Danach mußten sie die Aggregate für kurze Zeit erneut einschalten.
    Doch bevor sie die berechnete Höhe erreichten, fuhren Zehntausende von Energieblitzen aus dem Dunkel des Weltraums auf Tamanium herab.
    Gigantische Explosionen schickten ihre Gas- und Staubpilze bis in die Stratosphäre. Erhitzte und verdrängte Luftmassen tobten über den Planeten, und die beiden Umweltangepaßten wurden zu hilflosen Spielbällen entfesselter Elemente.
     
    *
     
    Der Hüter des Lichts musterte mit prüfendem Blick die hauchdünne pulsierende Wand, die ihn von der Existenzebene der normalen Stofflichkeit trennte.
    Hinter der Wand bewegte sich eine schemenhaft erkennbare Gestalt: Trinar Molat.
    Der Meister der Insel hatte keine Ahnung, daß er beobachtet wurde, daß unmittelbar neben ihm ein humanoides, vernunftbegabtes Lebewesen stand, nur durch eine halbtransparente Wand von ihm getrennt, eine Wand, die nicht materiell war, sondern lediglich zwei verschiedene Energieniveaus voneinander schied.
    Tengri Lethos verstärkte die geistige Konzentration. Die „Wand" wurde völlig transparent - aber nur für seine Sinne. Trinar Molat hatte noch immer keine Ahnung von der Anwesenheit eines Fremden.
    Der Hüter des Lichts mußte die ganze Kraft aufwenden, die das Sanskari ihm verliehen hatte. Er befand sich auf keiner stabilen Zustandsebene, sondern auf einem Energieniveau, für dessen Existenz nur eine geringe objektive Wahrscheinlichkeit bestand. Es handelte sich dabei keineswegs um eine parallele Zeitebene: Seine Zeit war absolut identisch mit der Zeit derjenigen Ebene, die man gemeinhin „Normaluniversum" nannte, obwohl auch dieser Begriff nur eine Fixierung subjektiver Eindrücke darstellte wie alles, was von intelligenten Wesen auf der Stufe der Menschheit benannt wurde.
    Auf der Stufe einer erst seit kurzem wiedergeborenen Menschheit ...
    Lethos lächelte bei diesem Gedanken. Es gab vieles, was die Menschen noch nicht wußten, obwohl sie es hätten wissen können, wenn ihre Geschichte nicht ein beständiges Auf und Ab der Entwicklungslinie gewesen wäre.
    Diesem Auf und Ab verdankten die Hüter des Lichts ihre Existenz und diesem Auf und Ab verdankte er, Tengri Lethos, sein einsames Leben in Andromeda.
    „Der Brunnen ist der gleiche geblieben", murmelte er. „Aber die Wasser haben sich verlaufen, sind versickert bis auf einige Tropfen, die darauf warten, mit der ewig jungen Quelle vereinigt

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