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0298 - Amoklauf der Schläfer

Titel: 0298 - Amoklauf der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufschlagswucht infolge des ausgefallenen Antigravaggregates in voller Stärke durchkommen mußte.
    Obwohl der Oxtorner den Tod vor Augen sah, bereute er seinen Entschluß nicht, sich zu dem Kommandounternehmen gemeldet zu haben. Es war ein gewisser Trost, daß sich ihr Opfer nicht als vergeblich erwiesen hatte.
    Wahrscheinlich, so dachte er in einem Anflug von Zynismus, wird man uns beiden ein Denkmal errichten oder mindestens eine Gedenktafel an Bord der CREST installieren. „In heldenhaftem Einsatz und treuer Pflichterfüllung fielen bei der Einnahme des Zentralplaneten der MdI ...!"
    Hawk grinste schwach.
    Zum Teufel mit allen Gedenktafeln oder Denkmälern! Als ob sie etwa größere Helden wären als jene einfachen Soldaten des Landekommandos die vor einigen Wochen während einer Übung in ihrer Kaulquappe erstickt waren ...
    Sie waren alle für die Menschheit gestorben, für die Freiheit des Universums und für die Eroberung des Weltraums!
    Er erinnerte sich an einen Besuch auf der Erde. Man hatte sie damals zum Raumfahrtmuseum von Cap Kennedy geführt, einem Ort, der den geschichtlichen Überlieferungen zufolge der Ausgangspunkt der Menschheit für die Eroberung des Alls gewesen war.
    Ein vergoldeter Obelisk in der stilisierten Form einer Weltraumrakete der ersten Jahre hatte in seinem Innern die Büsten und Namen jener Männer geborgen, die bei den zaghaften Tastversuchen der Menschheit den Tod gefunden hatten.
    An drei Gesichter und Namen erinnerte sich Omar besonders stark, weil sich hinter ihnen eine Tragödie verbarg: Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee!
    Diese drei Astronauten waren nicht im All gestorben, sondern während eines Routine-Tests in ihrer Raumkapsel verbrannt.
    Dennoch widmeten die Geschichtsbücher ihnen heute den gleichen Raum wie beispielsweise den Besatzungen jener Schiffe, die sich geopfert hatten, um eine Schlacht zugunsten des Solaren Imperiums zu entscheiden. Und das war nur gerecht, denn ohne ihren ständigen Einsatz des Lebens- ihres und des vieler anderer Männer und Frauen wäre niemals das Raumschiff gebaut worden, das Perry Rhodan zum Mond führte und den Forschungskreuzer der Arkoniden entdecken ließ. Ohne sie gäbe es heute keine Menschen in Andromeda! Ohne sie und die vielen Ungenannten würde heute kein Mensch den Namen Rhodan überhaupt kennen ...
    Durch das Heulen und Pfeifen der verdrängten Atmosphäre hindurch vernahm er plötzlich Kasoms Stimme im Helmempfänger.
    „Hölle und Teufel!" fluchte der Ertruser. „Man hätte uns wenigstens ein Rinderviertelchen als Henkersmahlzeit zubilligen sollen. Es ist gräßlich, mit leerem Magen in die Hölle zu fahren!"
    Der Oxtorner gab keine Antwort. Melbars Galgenhumor erschien ihm zu vulgär und zu unpassend, wenige Minuten vor dem Ende.
    Doch dann sagte er sich, daß jeder Mensch anders auf den bevorstehenden Tod reagierte, und daß jeder die Zeit der Todesangst auf andere Art und Weise überbrückte.
    „Jeder Mensch muß einmal sterben, Melbar", sagte er. „Und wir können uns wenigstens sagen, daß unser Tod nicht umsonst war."
    „Das ist ein schlechter Trost!" schrie Kasom unbeherrscht zurück.
    „Warum schickt man nicht ein Schiff, das uns mit einem Traktorstrahl abfängt? Die müssen doch wissen, daß wir in Lebensgefahr schweben!"
    Omar Hawk schaltete seinen Helmtelekom ab. Er verspürte ebenfalls Angst, aber er war der Meinung, daß er sterben wollte, wie er gelebt hatte: wie ein Mann.
    Er schloß die Augen und ließ seine Gedanken um mehr als anderthalb Millionen Kilometer zurückeilen, zu dem Planeten Oxtorne, zu seiner Frau Yezo und zu seinen Kindern ...
    Als er die Augen wieder öffnete, erblickte er unter sich einen glutgefüllten Krater.
    Noch eine halbe Minute, schätzte er, dann würden sie dort unten ankommen.
    Er seufzte, obwohl er wußte, daß der Tod so oder so sofort eintreten würde, empfand er Grauen bei dem Gedanken, mitten in brodelndes Gestein zu fallen Die blinkende Ruflampe des Helmtelekoms lenkte ihn ab. Widerstrebend aktivierte er das Helmfunkgerät erneut.
    „Melbar ...?"
    Im gleichen Atemzug sah er, daß der Ertruser nicht angerufen haben konnte. Melbar Kasom war spurlos verschwunden!
    „Schutzschirm abschalten!" scholl eine hohe piepsige Stimme aus dem Empfänger. „Abschalten, Omar!"
    Gucky! dachte Hawk.
    Er schaltete den Sphärenprojektor ab, ohne an die Folgen zu denken, die normalerweise daraus entstehen würden. Gucky war da - und Gucky bedeutete die Rettung.
    Er nahm

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