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0298 - Amoklauf der Schläfer

Titel: 0298 - Amoklauf der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu werden."
    Sekundenlang verschwamm die Umgebung vor seinen Augen, das gigantische Kugelschiff wurde sichtbar. Es stand auf einer farblosen Ebene, die sich hob und senkte. Dafür verschwand der Meister der Insel.
    Nur Energieausbrüche größten Ausmaßes konnten eine derartige Instabilität der Ebenen hervorrufen, die durch das größte Beharrungsmoment gekennzeichnet war. Trinar Molat würde vermutlich niemals erfahren, daß er sich für wenige Augenblicke auf einem anderen Energieniveau befunden hatte - ebensowenig wie die Terraner, Maahks und Posbis in unmittelbarer Nähe des Planeten Tamanium.
    Allmählich beruhigte sich das schwankende Potential. Die seltsam verzerrten Konturen des MdI schälten sich aus dem wirbelnden Chaos, das eigene Raumschiff versank in der tieferliegenden Ebene, versank für Tengri Lethos’ Stimme, weil der Hüter des Lichts seine Wahrnehmungen aus der höherliegenden Ebene bezog, obwohl er sich selbst auf gleichem Niveau mit seinem Schiff befand.
    Klarheit!
    Jede Regung in Molats Gesicht war für Tengri Lethos erkennbar, jede Einzelheit seines Gesichts, seines Körpers und seiner Umgebung. Panik!
    Der Meister der Insel wurde von einem Gefühlschaos überschwemmt. Er sah seine Niederlage vorausahnte, daß sein ewiges Leben in Bälde beendet sein würde, und er sah keine Rettung.
    Die Atmosphäre außerhalb der Lenkzentrale kochte. Ein Zufallstreffer hatte einen der Eingänge an der Oberfläche in einen gluterfüllten Krater von einem Kilometer Durchmesser verwandelt.
    Der Hüter des Lichts zögerte noch einen Moment, dann konzentrierte er sich auf die Kraft des Sanskari, wandte die freigewordenen Energien des geschulten Geistes gezielt an - und stand im nächsten Augenblick auf dem Energieniveau des größten Beharrungsmoments.
    Er hob die Hand- und Trinar Molat fuhr herum. Das Gesicht des MdI verzerrte sich zu einer furchterfüllten Fratze, aber das flimmernde Etwas um seinen Körper und die Waffe in seiner Hand zeigten an, daß er noch immer mit der gewohnten Schnelligkeit und Kaltblütigkeit reagierte.
    „Ich komme nicht als Feind!" sprach Tengri Lethos ruhig. Er benutzte dabei die Sprache, die von den Meistern der Insel benutzt wurde, eine Sprache, deren Elemente in allen anderen Sprachen humanoider Intelligenzen vorhanden waren, wenn auch mehr oder weniger abgewandelt.
    Molat schien seine Beherrschung wiederzugewinnen.
    „Wer sind Sie?" fragte er. „Wie kommen Sie hierher?"
    Lethos blickte lächelnd in die flimmernde Feldmündung der tödlichen Energiewaffe.
    „Namen sind nur Partikel im Strom des Alls, Trinar Molat.
    Dennoch will ich Ihren Wunsch gern erfüllen. Nennen Sie mich Tengri Lethos, den Hüter des Lichts. Und stecken Sie Ihre Waffe ruhig weg. Wenn ich feindliche Absichten hätte, so könnte mich ohnehin nichts daran hindern, sie auszuführen!"
    Der Meister der Insel zögerte.
    Dann schob er den Strahler in die Halfter zurück.
    Der Hüter des Lichts nickte anerkennend.
    Trinar Molat verfügte über große Intelligenz und einen gut ausgebildeten Sinn für Realitäten.
    „Zufrieden?" fragte der Mdl. Die leichte Ironie in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Lethos ging nicht auf die Bemerkung ein.
    „Ihre Welt steht vor dem Untergang, Meister der Insel. Ich bin gekommen, um Ihnen meine Dienste anzubieten."
    Molat starrte seinen Besucher verblüfft an.
    „Ihre Dienste? Wollen Sie mir gegen die Terraner helfen?"
    „Ich helfe Ihnen nicht gegen irgend jemanden. Aber ich wäre bereit, zwischen Ihnen und den Terranern und Maahks zu vermitteln. Sie haben große Schuld auf sich geladen, aber das haben die meisten intelligenten Wesen auf Ihrer Entwicklungsstufe.
    Ihr Verhalten entspringt den geistigen Strömungen dieser Zeitepoche. Darum fühle ich mich nicht zum Richter berufen. Ich würde es nur für vorteilhaft halten, wenn Ihre hohe geistige Potenz, Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten in positive Bahnen gelenkt werden könnten. Dazu aber müssen Sie leben."
    „Und wenn ich der Meinung bin, daß meine Handlungen richtig sind und richtig waren? Wenn ich darauf verzichte, mich in Bahnen lenken zu lassen, die Sie positiv nennen?"
    „Ich würde es bedauern", entgegnete Tengri Lethos, und er meinte es ehrlich.
    „Aha!" entfuhr es dem Mdl. „Dann würden Sie mich töten, nicht wahr?"
    Der Hüter des Lichts hob beide Hände.
    „Ich töte niemals, Trinar Molat. Sowohl physische als auch psychische Gewaltanwendung sind mir zuwider. Sie entsprechen nicht meinem geistigen

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