Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
Vom Netzwerk:
Lieutenant lachend. »Dabei machen wir noch nicht einmal volle Kraft voraus.«
    Wir standen auf der Steuerbordseite der Brücke. Zwischen Fred Nagara und mir lehnte Ed Mureno mit beiden Ellbogen auf dem rundum laufenden Bord. Der Lieutenant trat in einen Wandschrank über dem Kartentisch und holte einige Ferngläser heraus. Es waren starke Nachtgläser, die die in der Flushing Bay liegenden Boote in Greifnähe herariholten.
    Eines der Gläser gab ich an Ed Mureno weiter.
    »Sehen Sie sich die Boote genau an«, forderte ich ihn auf. »Wir müssen früh genug wissen, welches Boot Billy Brown gehört.«
    Ich klemmte mir ebenfalls ein Glas vor die Augen und suchte die Küste vor uns ab. Wir waren noch eine halbe Meile von Rickers Island entfernt und konnten über den schmalen Kanal hinweg die Ostküste der Flushing Bay genau ausmachen. Ich drehte an der Schraube für die Feineinstelung, um die Boote besser beobachten zu können, als unser Schiff nach Backbord abfiel. Ich setzte mein Glas ab und drehte mich zu dem Lieutenant um.
    »Das sind Fischerboote, die dort immer liegen«, erkärte er mir.
    »Warum drehen Sie denn ab?« wollte ich wissen.
    »Wir halten uns besser noch in ziemlicher Entfernung«, erklärte der Lieutenant. »Wir fahren auf der Seite von Rickers Island vorbei, die nach der Bronx gelegen ist. Wenn wir genau in Höhe der Flushing Bay sind, drehen wir in rechtem Winkel nach dort ab. Die Leute, die dort liegen, sehen uns dann nur von vorn, und unsere Geschwindigkeit kann man dann sehr schlecht schätzen.«
    »Billy Brown hat immer weit dringelegen in der Bucht«, sagte Mureno, dessen Hände nervös an dem Fernglas herumspielten. »Jedesmal hatte er ‘nen anderen Liegeplatz, aber immer ziemlich in Ufernähe.«
    »Das soll uns nur recht sein«, äußerte Fred Nagara trocken. »Dann wird es für Brown unmöglich sein, mit seinem Boot zu entwischen. Wir schneiden ihm den Weg nach draußen ab.«
    Der Lieutenant lachte laut.
    »Ich möchte das Boot sehen, das uns entwischt«, sagte er amüsiert. »Außerdem können Sie ein Hausboot nicht mit einem normalen Boot vergleichen. Die Dinger sind so schwerfällig, daß sie sich kaum von der Stelle bewegen. Dafür sind sie ja nicht gebaut.«
    »Es ist kein richtiges Hausboot«, mischte sich Mureno ein. »Billy Brown hat es umgebaut. Er hat auch etwas von -starken Motoren erzählt.«
    »Wie sieht der Pott denn aus?« erkundigte sich der Lieutenant.
    Mureno gab eine ungefähre Beschreibung.
    »Unter einem Hausboot habe ich mir immer etwas anderes vorgestellt«, sagte ich.
    »Natürlich, das muß eine umgebaute Hochsee-Jacht sein«, erklärte der Lieutenant. »Diese Dinger sind natürlich unter Umständen sehr schnell. Aber gegen die ,Hirondelle‘ kommt auch eine Hochsee-Jacht nicht an.«
    Auf Steuerbord glitt Rickers Island vorbei. Wir hielten den Kurs ungefähr bis zur Mündung des Bronx River. Dann gab, der Lieutenant plötzlich den Befehl, den Kurs zu ändern. Unser Boot drehte jetzt direkt auf die Flushing Bay zu.
    »Jetzt können Sie mal etwas erleben«, sagte der Lieutenant lachend und legte den Hebel des Maschinentelegrafen ganz nach links.
    Im gleichen Augenblick ging ein Zittern durch das Schiff, und ich hatte das Gefühl, als würde sich das Boot aus dem Wasser heben.
    »Jetzt können wir richtig aufdrehen«, sagte der Lieutenant und lachte, als ich fast durch den plötzlichen Ruck nach hinten kippte. »Man kann jetzt nicht erkennen, mit welcher Geschwindigkeit wir heranbrausen.«
    Ich hielt mich an dem Bord fest und blickte nach vorn, wo jetzt eine hohe Bugwelle aufschäumte. Den größten Teil der Flushing Bay konnte man jetzt übergehen. Nur der rechte Teil wurde von den langen Schuppen auf dem La Guardia Airfield verdeckt. Ich setzte das Glas an die Augen und starrte nach vorne. Mureno stand neben mir und beobachtete die vor uns liegende Bucht durch das starke Nachtglas.
    Nach einer Viertelstunde waren wir mitten in der Flushing Bay, in Höhe des Flughafens. Bis auf ein kleines Stück auf der rechten Seite konnten wir jetzt die ganze Wasserfläche beobachten. Es lagen eine ganze Menge Boote hier. Die Liegeplätze waren so knapp wie der Raum auf einem Kino-Parkplatz während der Spätvorstelung.
    »Noch nichts?« wandte ich mich an Mureno.
    Er stand neben mir, das schwere Glas vor die Augen gepreßt.
    »Nichts«, stieß er zwischen den Zähnen hervor, .und das Zittern in seiner Stimme und die weißen Knöchel seiner Hand zeigten mir seine Erregung.
    »Halbe

Weitere Kostenlose Bücher