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0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
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Kraft!« befahl der Lieutenant leise.
    Der Rudergänger stellte den Maschinentelegrafen um, und mit dem Klingeln des Gegensignals wurde die Fahrt unseres Bootes langsamer.
    »Da! Da liegt es«, stieß Mureno plötzlich heraus, ließ das Glas sinken und zeigte aufgeregt auf ein Boot, das gerade in diesem Augenblick hinter der Landzunge, auf der der Flugplatz lag, in unser Blickfeld kam.
    »Sind Sie sicher?« fragte ich zurück und holte mir das Boot durch das Fernglas heran.
    Es war eine plump wirkende Jacht, die tief im Wasser lag. Auf dem Vorderschiff waren Aufbauten, wesentlich größer als die gewöhnlichen Kajüten. Auf dem flachen Hinterdeck machte ich einige große Fässer aus.
    »Das ist sein Boot! Und in den Fässern schmuggelt er Alkohol«, sagte Mureno und trat aufgeregt von einem Fuß auf den anderen.
    »Alkohol?« echote der Lieutenant, und sein Lachen war auf einmal wie weggewischt. »Sie wollen doch nicht behaupten, daß der Bursche in den Fässern einfach Alkohol spazieren fährt.«
    »Billy Brown hat mir das Geheimnis dejr Fässer verraten«, gestand Mureno stockend. »Das sind besondere Fässer. Innen steckt noch ein zweites Faß, und da drin ist der Alkohol. Wenn die Drums kontrolliert werden, dann ist rund um den Alkoholbehälter immer Rohöl.«
    »Der Bursche wird auch für uns interessant«, knurrte der Lieutenant.
    »Diese Fässer werden wir uns mal genau ansehen.«
    Die Entfernung zwischen uns und dem Boot von Billy Brown wurde immer kleiner. Der Lieutenant ging noch einmal mit der Geschwindigkeit herunter und ließ das Schiff einen großen Bogen beschreiben. Durch unsere stärken Gläser konnten wir an Bord der Jacht von Brown kein Zeichen von Leben erkennen. Vor den Fenstern waren Sonnenblenden heruntergelassen.
    Ich trat neben den Lieutenant und nahm ihn ein Stück zur Seite.
    »Sie müssen auf den Burschen aufpassen«, sagte ich leise. »Halten Sie die Äugen offen, daß er nicht entwischt. Mein Kollege und ich müssen…«
    »Was haben Sie vor?« erkundigte sich der Lieutenant ebenso leise.
    »Besuch machen«, gab ich lakonisch zurück. »Fahren Sie nahe genug heran, und dann können wir übersteigen.«
    Wir hatten einen großen Bogen beschrieben und waren noch knapp 300 Yard von der Jacht entfernt. Wenn wir unseren Kurs beibehielten, mußten wir dicht hinter dem Heck vorbeirau-, sehen. Ich baute mich mit Fred Nagara hinter den Brückenaufbauten an Steuerbord auf und beobachtete aus sicherer Deckung heraus die vor Anker liegende Jacht.
    Die Entfernung wurde zusehends geringer.
    »Ob die Frau und der Junge drüben sind?« flüsterte Fred Nagara.
    Wir waren fast auf 100 Yard heran. Wir hielten genau auf das Heck der Jacht zu. Die Entfernung verringerte sich noch mehr, und es sah so aus, als würden wir das Boot rammen.
    Dicht neben mir war Fred Nagara. Ich warf einen blitzschnellen Blick hinter mich auf das Gesicht des Lieutenant. Ich nickte ihm zu. Das Boot drehte bei.
    »Jetzt!« rief ich laut, und im gleichen Augenblick sprang ich auch schon auf das Hausboot.
    Auf den vom Salzwasser ausgelaugten Holzplanken machte ich eine Bauchlandung. Ich rollte mich über die rechte Schulter weg und hinter eines von den großen Rohölfässern in Deckung.
    Nur eine Sekunde nach mir war Fred Nagara abgesprungen. In dieser Sekunde hatte das Boot der Küstenwache etwas mehr abgedreht, und Nagara erwischte gerade noch die Reling der Jacht, über die ich im weiten Bogen noch hinweggeflogen war.
    Sofort kam ich hoch, um meinem Kollegen zu Hilfe zu eilen.
    Sobald ich auf den Beinen war, sah ich, daß er es allein schaffen würde.
    Da drehte ich mich um und lief gebückt zur Kajüte hinüber. Ich hielt mich hinter den großen Drums in Deckung.
    An der letzten Tonne vor der Kajüte warf ich noch einen Blick zurück und sah, daß Fred Nagara es geschafft hatte. Ich kam hinter meiner Deckung heraus und lief geduckt weiter. Von der Kajüte war ich noch vier Yard entfernt.
    In diesem Augenblick flog die Tür auf. Im Rahmen stand eine bullige Gestalt, breit, untersetzt. Nach der- Beschreibung von Mureno mußte das Billy Brown sein. Er sah aus, als säße sein Kopf, der kugelrund und blank wie eine Billardkugel war, direkt auf seinen breiten Schultern.
    In seiner ausgestreckten rechten Hand hielt er einen schweren Revolver.
    Ich wollte mit einem Satz hinter einer schweren Werkzeugkiste in Deckung gehen, aber ich hatte die kleine öllache auf dem ungepflegten Deck nicht gesehen und rutschte aus. In fünf Schritt

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