Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
Vom Netzwerk:
Ganges erreicht. Plötzlich war der Schatten des Gangsters dicht an der Tür. Dann tauchte für einen winzigen Augenblick sein Oberkörper auf. Mit einem wilden Lachen stieß Billy Brown das Faß mit einem Ruck ab. Durch den daruntersitzenden Schlitten kam es auf mich zugeschossen wie eine Trans-Continent-Lokomotive der Union Pacific.
    Zurückrennen wäre Wahnsinn gewesen. Das Faß, mit dem Schlitten darunter, hätte mich noch vor der Ecke erreicht und zu Boden gerissen. Unter der Decke waren in größeren Abständen Haltegriffe angeschraubt, die ich auch schon an dem Niedergang gesehen hatte. Mit einem Satz hechtete ich hoch und machte einen Klimmzug.
    Das vorbeirollende Faß erwischte mich nur am Absatz des linken Fußes und knallte zwei Sekunden später mit großer Wucht gegen die Wand des Hauptganges. Holz splitterte hinter mir, als wäre in unmittelbarer Nähe eine Granate eingeschlagen.
    In diesem Augenblick tauchte Billy Brown auf. Den Blick hielt er wie ein gereizter Stier zu Boden gerichtet. Anscheinend hatte er erwartet, mich dort liegen zu sehen. In der Hand hielt er eine kurze eiserne Brechstange.
    Der Gangster warf sich mit Geschrei nach vorn und holte mit der Brechstange zu einem vernichtenden Schlag aus. Ich schwang meine Beine hoch, und Brown sah die Gefahr einen winzigen Augenblick zu spät. Ich erwischte ihn mit einem kräftigen Stoß vor die Brust. Dem Gangster rutschten die Beine unter dem Leib weg, als wäre der Boden mit Seife eingeschmiert. Ächzend kippte er nach hinten und knallte auf die Stahlplatten des Bodens. Die schwere Brechstange entfiel seinen Händen.
    Mit einem leichten Unterschwung ging ich von den Haltegriffen ab und stürzte mich auf den Gangster. Seine rechte Hand zuckte zum Gürtel, und dann riß er die Beine an.
    Im nächsten Moment stand er und riß seine rechte Hand hoch, die ein kurzes, feststehendes Messer hielt, das er aus seinem Gürtel gerissen hatte.
    Er versuchte, mit dem Messer zu stechen. Ich ließ meine Linke hochschnellen und blockte seinen Stoß wenige Inches vor meinem Hals ab.
    In diesem Augenblick ging es wie ein leichtes Beben durch das Schiff. Es gab einen plötzlichen Ruck, und dann hörte ich für einen kurzen Augenblick die schweren Motore eines anderen Schiffes aufdrehen. Die »Hirondelle« mußte längsseits gegangen sein.
    Billy Brown versuchte, sich durch einen Ruck auf die Seite zu wälzen und den rechten Arm freizubekommen. Er keuchte vor Anstrengung und hielt das Messer noch immer in der Hand. An Deckung dachte er überhaupt nicht, und deswegen war der Rest für mich einfach.
    ***
    In diesem Augenblick hämmerten Schritte die eisernen Stufen des Niederganges herunter. Ich fuhr hoch und baute mich hinter der Ecke des Seitenganges auf.
    »Jerry?« hörte ich meinen Kollegen Fred Nagara gedämpft rufen.
    Ich kam hinter der Ecke hervor und winkte ihm. »Hast du die Frau und den Jungen gefunden?« erkundigte ich mich hastig.
    »Ich habe die einzelnen Räume noch nicht durchsucht, Jerry. Es war ziemlich schwierig, ‘reinzukommen. Die Tür hattest du mir ja vor der Nase zugeknallt. Was ist mit Brown?«
    Mit einer Handbewegung deutete ich zu dem Seitengang hinter mir.
    »Ich habe ihn vorläufig außer Gefecht gesetzt«, erklärte ich meinem Kollegen. »Lange wird das Schläfchen allerdings nicht dauern. Kümmere dich um den Burschen. Im Maschinenraum sind Taue zum Fesseln.«
    Während Fred Nagara zu dem zusammengesunkenen Gangster ging, untersuchte ich die Kajüten. Von der Frau und dem Jungen sah ich keine Spur.
    Ich fand bei der anschließenden, näheren Untersuchung auch keinerlei Hinweise, daß Billy Brown sie hier gefangen gehalten hatte. Wohl fand ich in einer Schublade unter dem Kartentisch eine Schulkladde. Darin hatte Billy Brown- sämtliche Einzelheiten über seinen Alkoholschmuggel aufgezeichnet, und das reichte für die Jury.
    Ich blickte aus den Fenstern und sah die »Hirondelle« neben dem Gangsterboot liegen. Der Lieutenant war mit Mureno auf Deck und schien Schwierigkeiten mit ihm zu haben. Mit einem Satz war ich draußen und konnte Mureno gerade noch daran hindern, sich über die Reling zu schwingen.
    »Machen Sie keinen Unsinn«, warnte ich ihn.
    »Was ist mit meiner Frau und dem Jungen?« keuchte Müreno. Sein Gesicht war kreidebleich.
    »Wir haben Pech gehabt, Mureno«, sagte ich ernst. »Die beiden sind nicht an Bord.«
    »Dann los! Tut doch endlich…« Mureno riß sich aus meinem Griff los und wollte über die Reling flanken. In

Weitere Kostenlose Bücher