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0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
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von Anfang an mit offenen Karten gespielt hätten, dann säßen wir jetzt nicht in dieser Klemme.«
    Sobald Fred Nagara gekommen war, instruierte ich ihn mit wenigen Worten und eilte dann zu Mr. High. Er machte ein sehr ernstes Gesicht.
    »Ich mache mir Sorge wegen dieser Kidnapping-Sache, Jerry«, sagte mein Chef, nachdem er mir Platz angeboten hatte. »Phil hat mir die Einzelheiten mitgeteilt.«
    Ich gab noch einen ergänzenden Bericht über die letzten Ergebnisse des Verhörs und erläuterte meinen Plan.
    »An der Entführung können zwei Täter beteiligt gewesen sein«, fuhr ich fort. »Einmal Sam White und die Bande, zu der er gehört. Als zweiter Täter kommt dieser Billy Brown in Betracht, von dem Mureno das Bild bekommen hat. Mureno traut ihm zu, daß er die beiden entführt haben könnte. Ich werde mir diesen Burschen mal näher ansehen. Ein Boot der Küstenwache wird uns hinbringen.«
    »Sie sollten auch einen Streifenwagen an Land postieren«, schlug mein Chef vor. »Wenn der Bursche Lunte riecht und - vom Boot an Land verschwindet, wird er Ihnen sonst entkommen.«
    »Stimmt, Sir«, gestand ich. »Ich werde einen Wagen an der Flushing Bay postieren lassen.«
    Ich wollte schon nach dem Telefon greifen, aber mein Chef winkte ab.
    »Das mache ich schon, Jerry«, sagte er. »Wenn die Frau und der Junge in der-Gewalt der Bande sind, zu der Sam White gehört, dann werden sich die Gangster mit Mureno in Verbindung setzen.«
    »Und der Kollege, der die Wohnung von Mureno überwacht, soll die Burschen dann abfangen«, ergänzte ich.
    »Ja«, bestätigte mein Chef. »Wenn die Kerle nicht aufkreuzen, müssen wir warten, bis die Blondine auspackt, aber das kann lange dauern. Vielleicht zu lange.«
    Ich stand auf.
    »Vielleicht finden wir die beiden bei Billy Brown«, sagte ich hoffnungsvoll.
    »Das wünsche ich auch«, antwortete Mr. High ernst.
    Bevor ich mit Nagara und Mureno zum Hausboot fuhr, flitzte ich schnell zum zuständigen Untersuchungsrichter. Ich hatte ihm bereits telefonisch den Fall auseinandergesetzt. Er wußte Bescheid und war bereit, mir einen Haussuchungsbefehl für das Boot und eine Beschlagnahmebescheinigung für den Koffer auszustellen. Damit fuhr ich sofort zum FBI-Gebäude zurück.
    ***
    Fred Nagara und ich hatten Mureno in die Mitte genommen. Wir gingen die Landungsbrücke hinunter, an der vereinbarungsgemäß ein Boot der Küstenwache vertäut lag. Es war die »Hirondelle«.
    Der Pott sah nicht sehr vertrauenerweckend aus. Er glich einem alten Fischerkahn.
    Ein Lieutenant erwartete uns am Gangbord und half uns über die Reling. Sein Gesicht war braungebrannt und vom Wind gegerbt wie feines Juchtenleder. An Bord glänzte alles.
    »Ich will ja nichts über Ihr Boot sagen«, wandte ich mich an den Lieutenant. »Aber seinen Namen hat es bestimmt nicht verdient.«
    »Wie ‘ne Schwalbe sieht es tatsächlich nicht aus«, lachte er amüsiert. »Aber warten Sie mal ab.«
    Er brachte uns zur Brücke hoch und gab dann den Befehl zum Losmachen. Anschließend kam er zu uns auf die Brücke und stellte den Maschinentelegrafen ein. Schon bei den ersten Umdrehungen der Maschine wußte ich, was der Lieutenant gemeint hatte. Unter uns im Maschinenraum heulten zwei schwere Maschinen auf wie die Strahlwerke eines Düsen-Jet s.
    »Damit holen wir jeden Flitzer ein«, sagte der Lieutenant lachend und hantierte an einigen glänzenden Messinghebeln herum, von deren Funktion ich keine Ahnung hatte.
    Sobald wir von der Landebrücke freigekommen waren, wurden die Motoren noch lauter. Für einen Augenblick ging ein Zittern durch das kleine Schiff, und der Porzellänascher auf dem Kartentisch hinter dem Steuerrad tanzte einen wilden Reigen.
    »Das dauert nur so lange, bis wir richtig in Fahrt gekommen sind«, sagte der Lieutenant lachend. Er schien überhaupt immer zu lachen.
    Außerdem verstand er seinen Job und kannte sein Schiff. Nachdem wir vielleicht 300 Yard von der Landungsbrücke waren und mit hochschäumender Bugwelle den East River durchschnitten, ließ das Zittern des Schiffskörpers nach.
    Der Lieutenant gab einem seiner Leute einen Wink, und der übernahm von ihm das Ruder. Der braungebrannte Offizier schob sich die weiße Mütze aus der Stirn und trat neben mich.
    »Na, was sagen Sie nun?« erkundigte er sich. Seine selbstzufriedene Miene zeigte, wie stolz er auf sein Schiff war.
    »Alle Achtung!« anerkannte ich. »Das hätte ich nie vermutet.«
    »So ist es schon manchen Leuten gegangen«, sagte der

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