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0299 - Am Ende der Macht

Titel: 0299 - Am Ende der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Tapferkeit des unbekannten Affenwesens. Er fragte sich, oder der Fremde noch einmal hierher zurückkommen wurde.
    Atlan bewegte ununterbrochen seinen Kopf, um die Durchblutung zu fordern. Das Prickeln, das an den Händen begonnen hatte, war nun auch an den Füßen spürbar. Trotzdem vermochte Atlan weder Arme noch Beine zu bewegen. Ohne seinen Zellaktivator hätte es noch Stunden gedauert, bis der Rückgang der Lähmung eingesetzt hätte. Atlan hoffte, daß die Lemurerin diese Tatsache nicht einkalkuliert hatte.
    Atlans Finger begannen zu zucken. Er zwang sich dazu, sie zu krümmen. Wenige Minuten später konnte er seine Hände zu Fäusten ballen und wieder öffnen. Intensiv konzentrierte er sich nun auf seine Füße. Je mehr er sich anstrengte, desto schneller würde die Lähmung nachlassen.
    Er versuchte, sich auf den Händen hochzustützen, doch es war noch keine Kraft in seinen Armen. Die Anstrengung ließ ihn in Schweiß ausbrechen. Er atmete schwer. Der Gestank, den das tote Ungeheuer verbreitete, wurde immer ungeheuerlicher.
    Innerhalb des Raumes herrschte stickige Luft. Atlan schloß daraus, daß ein Teil der Klimaanlagen ausgefallen war. Wahrscheinlich dehnten sich die Brände, die überall ausgebrochen waren, immer weiter aus.
    Das Ende Tamaniums schien unaufhaltsam zu sein. Nur ein Zeitparadoxon konnte die ursprünglichen Verhältnisse wiederherstellen.
    Atlan konnte jetzt seine Arme bewegen. Er achtete nicht auf die Schmerzen, die ihm jede Bewegung bereitete. Plötzlich hatte er wieder Hoffnung, die Katastrophe abwenden zu können.
    Nötigenfalls mußte er Mirona Thetin töten, um sie an ihrem Vorhaben zu hindern. Atlans Kopf sank auf das Kissen zurück. Er preßte sein Gesicht in den weichen Stoff. Der Geruch ihres Parfums hatte sich noch nicht völlig verflüchtigt. Einen Augenblick lag Atlan still, dann setzte er seine Bemühungen fort. Er schätzte, daß etwa eine Stunde seit dem Eindringen des Tieres verstrichen war, als es ihm endlich gelang, beide Beine an den Körper zu ziehen.
    Er wälzte sich auf den Bauch. Behutsam schob er sich, die Beine voran, aus dem Bett. Seine Füße berührten den Boden. Er hielt sich mit den Händen fest, um zunächst die Standfestigkeit seiner Beine zu überprüfen. Er merkte, daß sie sein volles Körpergewicht noch nicht tragen konnten. Es gelang ihm, sich herumzudrehen, so daß er eine zusammengekrümmte, sitzende Haltung einnahm.
    In diesem Augenblick kehrte der Wilde mit dem Speerkocher zurück und trat zögernd durch den Eingang. Er schnatterte aufgeregt, als er Atlan sitzen sah. Dann deutete er auf das tote Tier.
    Der Arkonide winkte seinem Retter zu, vermied es aber, ihn anzulächeln. Das Affenwesen stolzierte um das tote Monstrum herum und stieß Grunzlaute aus. Dabei ließ es Atlan keine Sekunde aus den Augen.
    Atlan entschloß sich, die Initiative zu übernehmen.
    „Vielleicht können wir Freunde werden", sagte er.
    Beim Klang seiner Stimme fuhr der Fremde zusammen. Er griff nach einem Speer, holte aus und warf. Atlan ließ sich zur Seite fallen. Mit einem Geräusch, das wie das Zerreißen einer Stahlfeder klang, bohrte sich die Spitze der primitiven Waffe zentimetertief in die Wand hinter dem Bett.
    „Bortargh!" schrie der Wilde und hob drohend den Arm.
    Atlan zog es vor, sich nicht zu bewegen. Der Unbekannte schien leicht reizbar zu sein, oder er verwechselte Atlan mit jemand anderem. Der Arkonide wußte, daß er im Kampf gegen das Affenwesen unterliegen wurde. Er war noch zu schwach, um seine Waffen zu erreichen.
    Langsam richtete er sich wieder auf.
    „Drantang owergat santen", sagte der Fremde aufgebracht. Er kam mit schnellen Schritten auf Atlan zu. Der Arkonide spannte sich. Er war entschlossen, sein Leben zu verteidigen, auch wenn seine Chancen gering waren. Das halbintelligente Wesen das die MdI von irgendeiner unbekannten Welt hierher gebracht hatten, ergriff jedoch nur den Speer und zog ihn mit einem Ruck aus der Wand. Mit einem raschen Griff wurde Atlan an den Haaren gepackt und hochgerissen. Atlan holte aus und versetzte dem Barbaren einen Schlag dorthin, wo er die Magengrube vermutete.
    Der Angreifer grunzte unwillig und schüttelte den geschwächten Arkoniden wie eine Puppe hin und her. Atlan spürte, wie seine Beine nachgaben. Der Eindringling zog ihn an den Haaren vom Bett weg. Atlan legte seine gesamte Kraft in einen Halskantenschlag. Er traf das Affenwesen seitlich.
    Augenblicklich lockerte sich der Griff. Atlan konnte sich

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