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0299 - Am Ende der Macht

Titel: 0299 - Am Ende der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich zum Kontrollstand und schaltete die betreffenden Sektionen ein. Auf der großen Tafel glühten Lämpchen auf. Die Warnanlage blieb stumm. Mirona Thetin führte einen simulierten Zeitsprung durch. Der Energiezufluß verlief wunschgemäß. Die Frau atmete auf. Nun brauchte sie nur noch eine Programmierungsschaltung vorzunehmen und den Transmitter zu betreten.
    Unwillkürlich entstand vor ihren geistigen Augen das Bild des gelähmten Arkoniden, der plötzlich aus dem Raum verschwinden würde. Diese Auflösung erschien Mirona Thetin so endgültig, daß sie in ihrer Entschlossenheit schwankend wurde.
    Warum, so fragte sie sich, sollte sie den gelähmten Mann nicht einfach mit in die Vergangenheit nehmen? Sie mußte sich nur einen Robottransporter besorgen und Atlan aufladen. Dann konnte sie ihn bequem in den Transmitter bringen. Sie lächelte bei dem Gedanken. Wenn Atlan merkte, daß er den Terranern nicht mehr helfen konnte, würde er sie bald vergessen und sich ihr zuwenden.
    Warum hatte sie nicht früher an eine solche Möglichkeit gedacht?
    Sie würde den Lordadmiral der USO in die Vergangenheit entführen. Sie war sicher, daß er sie genug liebte, um eines Tages zu vergessen, was sie getan hatte.
    Mirona verließ den Transmitterraum. In einem der vielen Gänge suchte sie sich einen automatischen Transportwagen. Sie schaltete ihn auf manuelle Steuerung. Als sie aufblickte, sah sie am anderen Ende des Ganges eine hagere Gestalt auftauchen.
    Sie griff nach ihrer Waffe. Die aus dem Museum entsprungenen Tiere trieben sich überall herum. Der Wagen löste sich aus der Halterung an der Wand und rollte in die Mitte des Ganges. Mirona sah, wie der Fremde stehenblieb und mißtrauisch zu ihr herübersah. Dann verschwand er mit einem Satz in einem Raum.
    Der Lärm des Fahrzeugs hatte ihn offenbar erschreckt. Trotzdem behielt Mirona ihre Waffe in der Hand.
    Sie durchquerte mehrere Hallen und Räume, bis sie einen Antigravschacht erreichte. Sie schwebte einige Etagen nach oben und landete den Wagen geschickt auf einer Plattform. Kurz darauf erreichte sie den Raum, in dem sie Atlan zurückgelassen hatte.
    Sie steuerte das Fahrzeug durch den offenen Eingang und schaltete den Motor aus.
    Das Bett, auf dem der Arkonide gelegen hatte, war leer.
    Unmittelbar neben dem Eingang lag ein totes Tier. Sein riesiger Körper war von drei Speeren durchbohrt. - Mirona blieb stehen und schaute sich um. Atlans Schutzanzug und Waffen waren ebenfalls verschwunden. Das tote Monstrum war jedoch von primitiven Speeren getötet worden.
    Sie dachte angestrengt nach. Die Zusammenhänge waren nur schwer zu erkennen. Ein, vielleicht auch zwei oder mehr Tiere waren in diesen Raum eingedrungen. Die Spuren eines Kampfes waren noch am Boden zu erkennen. Welche Rolle hatte der Arkonide bei dieser Auseinandersetzung gespielt? War er entführt worden, oder hatte er sich aus eigener Kraft entfernt? Mirona ging ein paar Schritte weiter. Dann sah sie die Überreste ihres Planes.
    Die neue Anordnung der Papierschnitzel ließ darauf schließen, daß Atlan die einzelnen Stücke zusammengesetzt hatte.
    Sie lächelte. Der Plan war vollkommen wertlos. Sie hatte ihn selbst angefertigt, ohne sich an die tatsächlichen Räumlichkeiten zu halten.
    Einen Atlan, der bewaffnet und bei Bewußtsein war, durfte sie auf keinen Fall unterschätzen. Sie mußte ihren ursprünglichen Plan aufgeben und auf die Begleitung des Arkoniden in die Vergangenheit verzichten.
    Sie entschloß sich, sofort zur Transmitterstation zurückzukehren und nicht länger mit dem Zeitsprung zu warten. Es war nicht ausgeschlossen, daß sie aus Zufall mit Atlan zusammentraf. Dann konnte es zu einem Kampf kommen. Jede weitere Verzögerung bedeutete jedoch eine Gefahr für die Absichten der Lemurerin.
    Sie ließ den Transportwagen zurück und trat auf den Gang hinaus.
    Der Gedanke, daß der Arkonide irgendwo in der Nähe war, bereitete ihr Unbehagen. Sie hielt die Waffe schußbereit in der Hand und schaute sich nach allen Richtungen um, bevor sie weiterging. Dabei hielt sie sich dicht an der Wand, um sofort irgendwo in Deckung gehen zu können, wenn sie angegriffen würde.
    Unter anderen Umständen hätte ihr diese Auseinandersetzung Freude bereitet. Sie liebte es, Risiken einzugehen, doch diesmal hing alles vom Gelingen ihrer Pläne ab. Außerdem wollte sie sich mit dem Mann, den sie liebte, in keinen Kampf einlassen.
    Unangefochten erreichte sie die Plattform vor dem Antigravschacht. Als sie sich in den

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