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0299 - Das Lagunen-Monstrum

0299 - Das Lagunen-Monstrum

Titel: 0299 - Das Lagunen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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daran, daß ihn Verbrecher vor einiger Zeit gekidnappt hatten, um von seinem Vater ein gewaltiges Lösegeld zu erpressen. Professor Zamorra war es gelungen, ihn zu befreien. [6]
    Nun gelang es ihm, auf diese Art Michael Ullich zu finden.
    »Ohne seine Zauberkräfte ist er hilflos!« rief Michael Ullich noch einmal. Er erkannte Asmodis sofort. Und hinter ihm Carsten Möbius, der am Dämonenfürsten vorbeistürmte und sich neben Michael Ullich stellte.
    »Halt mal das Mädchen!« bat der blonde Júnge.
    »Aber warum denn?« stotterte Carsten Möbius verwirrt.
    »Frag nicht so dämlich. Halt sie mal!« zischte Ullich. Im selben Moment machte er einen Schritt nach vorn. Der halb ohnmächtige Körper Tanja Königs sank in die Arme des Millionen erben.
    »Hier geht es gleich rund. Und da brauche ich etwas Bewegungsfreiheit!« flüsterte Michael Ullich. Dabei beobachtete er scharf, wie Asmodis sich halb geduckt dem Schwarzzauberer näherte.
    »Du hast den Pakt mit der Hölle gebrochen, Verfluchter!« sagte er grimmig. »Dafür stirbst du. Sofort und auf der Stelle. Denn im Gegensatz zu dir bin ich noch im Besitz meiner Zauberkräfte!«
    Asmodis riß beide Arme hoch und vollführte einige Bewegungen mit den Armen, als wenn er Zeichen in die Luft schrieb. Michael Ullich, Carsten Möbius und Tanja König sahen nur eine Mischung zwischen einer Horror-Gestalt und einem seriös gekleideten Herrn, der wie wild mit den Armen um sich schlug.
    Doch Amun-Re erkannte, daß er ausgespielt hatte.
    Er sah den Fürsten der Finsternis in all seinem Zorn.
    Und er erkannte eine dämonische Macht, der er in seinem geschwächten Zustand nichts entgegenzusetzen hatte.
    »Verschone mich, großmächtiger Herr der Hölle!« krächzte er und bemühte sich, seiner Stimme einen demütigen Ausdruck zu geben. »Ich will dir dienen als ein getreuer Sklave!«
    »In diesem Zustand taugt er höchstens noch zum Kaffeekochen!« bemerkte Carsten Möbius anzüglich.
    »Unsinn!« knurrte Michael Ullich. »In der Hölle trinken sie Feuerwasser. Da kann er den Ausschank übernehmen. Oder in seinem violetten Kaftan die Sektion übernehmen, wo die Muselmanen zuschauen müssen, wie man Wein trinkt!«
    »Wanns dem Herrn Asmodis belieben. Einen Gehilfen könnt’ ich schon ganz gut brauchen. Der könnt mir die Aktenkoffer schleppen - für die vielen Seelenpakte, die ich noch abschließen werde!« dienerte Leopold von Sterzing.
    »Schweigt, ihr Narren!« fauchte Asmodis. In seinem Schädel wirbelten die Gedanken. Die Situation, daß Amun-Re hilflos war, mußte ausgenutzt werden.
    Der Fürst der Finsternis wußte sehr gut, daß er Amun-Re nicht vernichten und töten konnte. Das war nur mit den drei Schwertern möglich. Und die waren weder zur Stelle, noch alle autgefunden worden. Daher versuchte er erst gar nicht, einen Vernichtungsschlag gegen Amun-Re zu führen.
    Doch die Gunst der Stunde mußte ausgenutzt werden. Diese Situation kam nie wieder. Welche Forderung sollte er stellen?
    »Wenn ich wieder bei Kräften bin, dann werde ich dir helfen, der oberste Gebieter in der Hölle zu werden!« zischte Amun-Re gefährlich leise. »Mit der Macht, die mir Tsat-hogguah verleiht, gelingt es mir, selbst den Höllenkaiser LUZIFER in den Staub zu werfen und dich auf dem Thron der Hölle zu erhöhen. Willst du, hoher Asmodis?«
    Der Fürst der Finsternis sah den schlauen Blick, den Amun-Re ihm zuwarf. Ein solch verlockendes Angebot hatte ihm noch niemand gemacht.
    Der oberste Höllengebieter sollte er werden. Der Thron der Throne war frei für ihn. Er brauchte nur zu wollen. Und Asmodis war sicher, daß Amun-Re ihm tatsächlich diesen Weg ebnen würde. Dem Herrscher des Krakenthrons war daran gelegen, das Reich der Schwefelklüfte unter seine Kontrolle zu bekommen.
    Asmodis dachte an den Zwist der Höllengebieter untereinander, an die Rangkämpfe, die bis in die untersten Schichten der Dämonen getragen wurden. Wie man versuchte, sich bei den Höllengebietern in den Vordergrund zu spielen, um einen höheren Rang zu erhalten. Selbst wenn man dabei andere Mitglieder der Schwarzen Familie denunzieren mußte. Es war genau das gleiche wie im Berufsleben des Menschen, wo man dem Vorgesetzten den gekrümmten Rücken zeigte und den Untergebenen die Kante gab. Wie ein Radfahrer - nach oben gebückt und nach unten getreten. Einer war dem anderen sein Teufel.
    Das alles sollte ein Ende haben, wenn er, Asmodis, auf LUZIFERS Thron saß. Er würde Gerechtigkeit in der Hölle walten lassen.

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