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0299 - Das Lagunen-Monstrum

0299 - Das Lagunen-Monstrum

Titel: 0299 - Das Lagunen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Friedlich würde sich das Reich der Schwefelklüfte ausdehnen und… irgendwann, wenn es dem Amun-Re paßte, für eine einzige große Beschwörung geopfert werden. Doch das wußte Asmodis noch nicht so genau.
    Etwas anderes jedoch kam ihm in den Sinn.
    Den Hölleneid, den er auf den Kaiser LUZIFER abgelegt hatte. Den Lehnsschwur, der ihn band. Oft hatten ihn andere Dämonenfürsten bei Lucifuge Rofocale denunziert, weil er Professor Zamorra zu viele Chancen ließ. Und weil er seinen großen Gegner mit einem Ehrenkodex bekämpfte, daß man schon von Anstand und Ritterlichkeit sprechen konnte. Begriffe, welche die Hölle eigentlich nicht kennen durfte.
    »Eure Antwort, hoher Asmodis!« lauerte Amun-Re. »Sagt ›ja‹, und ich helfe Euch, die Stufen von LUZIFERS Thron zu erklimmen!«
    »Die Antwort ist ›Nein‹!« grollte Asmodis. »Hinweg, Versucher!«
    »Wenn er jetzt noch ›Weiche, Satan‹ sagt, dann raste ich aus!« flüsterte Carsten Möbius. »Vielleicht reflektiert er auf eine Planstelle bei der Konkurrenz!«
    »Aber du wirfst die Herrschaft über die Welt weg. Asmodis. Über das ganze Universum…!« kreischte Amun-Re. Dabei trat er einige Schritte vor und warf sich dem Fürsten der Finsternis zu Füßen.
    Michael Ullich wich zurück, und Carsten Möbius zog Tanja König zur Seite. Das Girl zitterte am ganzen Körper. Was sich hier abspielte, ging über ihr menschliches Begriffsvermögen.
    Die beiden Jungen wußten nur zu gut, daß Amun-Re immer gefährlich war. Selbst in der totalen Niederlage war er voller Tücken und ein ernstzunehmender Feind. Sie hatten das oft genug erlebt.
    Einer jedoch kannte Amun-Re nicht. Leopold von Sterzing. Der ehemalige Österreicher war viel zu befangen in seiner Wiener Gemütlichkeit, daß er jetzt noch einen Angriff vermutet hätte.
    Er trat vor und ergriff Amun-Re bei den Schultern.
    »Hörens, das könnens net machen!« sagte er in ungehaltenem Tonfall. »Kommens dem Herrn Asmodis net zu nahe, wenn er zornig ist. Mit Ihren scharfen Fingernägeln zerreißens ihm ja den schönen Anzug, wo er doch so fesch drin ausschaut und…!«
    Weiter kam er nicht. Denn der Herrscher des Krakenthrons erkannte seine Chance, seine Macht wiederzuerlangen. Das schwarze Blut eines Dämons!
    Hier war einer in greifbarer Nähe, der offenbar so ein Narr war, daß er sich nicht wehren konnte.
    Wie eine Raubkatze sprang Amun-Re auf und wirbelte herum. Bevor sich der Dämonenanwärter versah, zischte seine Hand heran. Die langen, scharfen Fingernägel Amun-Res ritzten die Haut am Hals.
    Das schwarze Därtionenblut trat dickflüssig hervor.
    »Sie, kommens mir net zu nahe… Ich mog des gar net, wanns so auf mich eindringen!« krächzte Leopold von Sterzing. Dann kam nur noch ein gurgelnder Schrei. Amun-Re sprang ihn an und legte seine Lippen auf den Körper.
    Gellend schrie Asmodis auf, als er die Tücke seines Gegners erkannte. Doch als er versuchte, den Dämonenanwärter zurückzureißen, war es zu spät. Unheimliche Gewalten schwärzester Magie warfen ihn zurück. Aus den Augen des Amun-Re schien Feuer zu lodern.
    »Wieder einer, der auf Amun-Res Konto geht!« knurrte Michael Ullich, als er sah, daß der Körper Leopolds von Sterzings langsam im Nichts verging. »Auch wenn er ein Höllensohn war!«
    »Pech!« sagte Asmodis. Doch man sah ihm an, daß er sich am liebsten über den Herrscher des Krakenthrons herstürzen würde. Amun-Re war jedoch unangreifbar. Das schwarze Dämonenblut hatte ihm seine Kräfte wiedergegeben.
    »Ich erkenne, daß ihr in Zorn und Trauer über den Tod eures Freundes seid!« sagte Amun-Re boshaft. »Ich will gnädig sein und dafür sorgen, daß ihr ihn sehr bald wiederseht. Folgt ihm also!«
    »Ich werde dich… !« knirschte Michael Ullich. Er wollte einen Schritt vorwärts machen. Doch es gelang ihm nicht, die Füße vom Boden zu lösen. Sie waren wie festgeschmiedet.
    »Wie ihr vielleicht festgestellt habt, bin ich wieder im Vollbesitz meiner Kräfte und habe euch soeben festgebannt!« sagte Amun-Re hämisch. »In einer Stunde könnt ihr euch wieder bewegen!«
    »Wir werden dir folgen. Wir werden dich jagen!« sagte Michael Ullich.
    »Sicher werdet ihr das!« nickte Amun-Re. »Allerdings nicht in eurer lebendigen Gestalt, sondern höchstens als Totengeister. Ihr seid dann nämlich nicht mehr am Leben!«
    »Was hast du vor mit uns?« fragte Tanja König bibbernd.
    »Mit euch eigentlich gar nichts!« dehnte Amun-Re. »Doch den Palazzo hier, den werde ich anzünden. Und

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