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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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etwas akzeptieren durfte, nur weil ANGST es sein »Gedächtnis« nannte, bekam er Panik: Wenn tatsächlich alles stimmte, was sie behaupteten, dann wollte er nichts von seiner Vergangenheit wissen. Er verstand den Menschen nicht, der er angeblich früher gewesen war. Schlimmer noch: Er mochte ihn nicht.
    Er sah Rattenmann hinterher. Sobald er weg war, beugte Thomas sich zu Minho und Newt vor, so dass ihn nur seine Freunde hören konnten. »Das machen wir auf gar keinen Fall. Ausgeschlossen.«
    Minho drückte Thomas’ Schulter. »Amen. Selbst wenn ich den Typen vertrauen würde – warum sollte ich mein Gedächtnis wohl wiederhaben wollen? Denkt bloß dran, was danach mit Ben und Alby passiert ist.«
    Newt nickte. »Wir müssen unsern Arsch sehr bald hochkriegen. Und wenn wir zuschlagen, dann rollen ein paar Köpfe, das versprech ich euch.«
    Thomas war seiner Meinung. Trotzdem mussten sie vorsichtig sein. »Aber nicht zu bald«, wandte er ein. »Wir dürfen die Sache nicht in den Sand setzen – wir müssen auf die richtige Gelegenheit warten.« Thomas fühlte, wie auf einmal neue Kraft durch seinen Körper strömte – wie lange hatte er das nicht mehr gespürt? Er war wieder mit seinen Freunden zusammen, und die Experimente waren vorbei – ein für alle Mal. Jetzt war Schluss damit. Sie würden nie wieder das tun, was ANGST von ihnen verlangte.
    Sie standen auf und gingen zusammen zur Tür. Doch als Thomas die Hand an den Türknauf legte, zögerte er. Ihm wurde schwer ums Herz, als er die anderen reden hörte: Die meisten hatten sich dafür entschieden – sie wollten ihr Gedächtnis wiederhaben.
    ***
    Rattenmann erwartete sie vor dem Hörsaal. Er ging ihnen durch den fensterlosen Gang voraus, bis sie an eine große Stahltür kamen. Sie war schwer gesichert und luftdicht versiegelt. Der wieselige Mann in Weiß hielt einen Kartenschlüssel in eine viereckige Vertiefung; mehrere Klicks waren zu hören, dann bewegte sich die massive Metallschiebewand mit einem durchdringenden Knirschen zur Seite, das Thomas an die Tore auf der Lichtung erinnerte.
    Vor ihnen war die nächste Tür; sobald die ganze Gruppe in dem kleinen Vorraum war, ließ Rattenmann die erste Tür wieder zugehen und entriegelte die zweite Tür mit derselben Karte. Dahinter lag ein großer, gewöhnlich wirkender Raum – dieselben Bodenfliesen und beigefarbenen Wände wie auf dem Gang. Es gab Schränke und Arbeitsflächen. Aufgereiht an der Rückwand standen Betten und über jedem Bett hing eine bedrohliche, außerirdisch wirkende Maske aus glänzendem Metall und Plastikschläuchen. Thomas erschauderte: Niemals würde er jemandem erlauben, ihm so ein Ding aufs Gesicht zu setzen.
    Rattenmann zeigte auf die Betten. »Damit wird die Gedächtnisblockade aus eurem Gehirn entfernt«, verkündete er leichthin. »Ich weiß, ich weiß, die Geräte mögen ein wenig … angsteinflößend aussehen. Aber es wird lange nicht so wehtun, wie man befürchten könnte.«
    »Lange nicht so weh!« , äffte Bratpfanne ihn nach. »Das ist doch zum Kotzen! Das soll heißen, es wird sehr wohl wehtun.«
    »Natürlich wird es ein wenig unangenehm sein – es handelt sich immerhin um eine Gehirnoperation«, näselte Rattenmann, während er zu einem großen Gerät links neben den Betten trat, an dem sich Dutzende blinkender Lämpchen, Knöpfe und Displays befanden. »Aus dem Teil eures Gehirns, der für das Langzeitgedächtnis zuständig ist, entfernen wir ein kleines Implantat. Aber ich verspreche, das klingt schlimmer, als es ist.« Er drückte auf mehrere Knöpfe, und ein Summen erfüllte den Raum.
    »Einen Augenblick«, sagte Teresa. »Wird dadurch auch das entfernt, womit Sie uns kontrollieren?«
    Thomas hatte sofort wieder das Bild von Teresa in der kleinen Hütte in der Brandwüste vor Augen. Und von Alby, wie er sich vor Schmerzen im Bett wand, als sie noch auf der Lichtung waren. Und von Gally, wie er Chuck tötete. Alle waren von ANGST kontrolliert worden. Einen winzigen Augenblick zweifelte Thomas an seinem Entschluss – konnte er es wirklich zulassen, dass er ANGST weiterhin ausgeliefert war? Sollte er nicht einfach die Operation über sich ergehen lassen? Doch der Zweifel war sofort wieder verschwunden – er traute ANGST nicht über den Weg. Er würde nicht nachgeben.
    Teresa fügte hinzu: »Und was ist mit …« Ihre Stimme brach ab, und sie sah Thomas in die Augen.
    Er wusste, was sie meinte: ihre Fähigkeit zur telepathischen Verständigung. Und

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