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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Besten, wobei seine Mundwinkel zu einem schmierigen Lächeln nach oben rutschten.
    Hundert sarkastische Antworten schossen Thomas durch den Kopf, aber er wusste, dass er sich korrekt benehmen musste. Im Augenblick musste er so viele Informationen sammeln, wie er konnte, und dann seine Freunde suchen. »Mir geht’s bestens. Danke.« Er klebte sich ein unechtes Lächeln ins Gesicht. »Wann bekomme ich die anderen zu sehen?«
    »Jetzt. Sofort.« Rattenmann war die Geschäftsmäßigkeit in Person. Er nickte in die Richtung, aus der er gekommen war, Thomas solle ihm folgen. »In Phase drei der Prüfungen habt ihr alle verschiedene Experimente durchlaufen. Wir hatten gehofft, dass wir am Ende von Phase zwei sämtliche für die Todeszone relevanten Muster beisammenhätten. Allerdings mussten wir ein wenig improvisieren, um weiterzukommen. Doch wie ich bereits sagte: Der Erfolg ist in greifbarer Nähe. Ihr seid von nun an gleichberechtigte Partner in der Studie und werdet uns so lange helfen, bis wir diese Aufgabe endlich gelöst haben.«
    Thomas kniff die Augen zusammen. Für ihn war Phase drei vermutlich die weiße Zelle gewesen – und für die anderen? So fürchterlich die Isolationshaft gewesen war – ANGST konnte noch wesentlich grausamer sein. Fast hoffte er, dass er nicht zu erfahren brauchte, was sie mit seinen Freunden angestellt hatten.
    Schließlich kam Rattenmann an eine Tür, die er ohne Zögern öffnete. Sie betraten einen kleinen Hörsaal – und Erleichterung durchflutete Thomas. Über ungefähr ein Dutzend Sitzreihen verteilt hockten sie: seine unversehrt aussehenden Freunde, alle. Die Lichter und die Mädchen aus Gruppe B. Minho. Bratpfanne. Newt. Aris. Sonya. Harriet. Alle machten einen zufriedenen Eindruck, lachten, redeten, lächelten – auch wenn ein paar garantiert nur so taten als ob. Wahrscheinlich war auch ihnen gesagt worden, dass es fast ausgestanden war, obwohl das vermutlich kein Strunk glaubte. Thomas jedenfalls nicht. Noch nicht.
    Er sah sich nach Jorge und Brenda um – er wollte Brenda unbedingt wiedersehen. Seit das Berk sie alle abgeholt hatte, war sie verschwunden, und er machte sich Sorgen um sie. Ob ANGST sie und Jorge wie angedroht zurück in die Brandwüste geschickt hatten? Doch bevor er Rattenmann fragen konnte, durchbrach ein Krakeelen das allgemeine Stimmengewirr. Ein fettes Grinsen breitete sich auf Thomas’ Gesicht aus.
    »Ich werd nicht mehr! Thomas ist wieder da, halleluja!«, brüllte Minho. Es folgten Jubelgeschrei und Pfiffe von allen Seiten. Thomas blickte in ein Gesicht nach dem anderen. Zu bewegt, um etwas zu sagen, grinste er einfach nur übers ganze Gesicht – bis er Teresa erblickte.
    Sie stand auf und drehte sich auf ihrem Platz am Ende einer Sitzreihe zu ihm um. Die schwarzen Haare rahmten ihr blasses Gesicht ein und fielen ihr frisch gewaschen und glänzend auf die Schultern. Ihre roten Lippen öffneten sich zu einem Lächeln, das ihr ganzes Gesicht erstrahlen und ihre blauen Augen leuchten ließ. Fast wäre Thomas auf sie zugerannt. Aber er konnte nicht vergessen, was sie ihm angetan hatte. Und auch nicht, dass sie selbst nach allem, was geschehen war, behauptet hatte, ANGST sei gut.
    Kannst du mich hören? , rief er ihr im Geist zu, nur um herauszufinden, ob es wieder funktionierte.
    Aber sie gab keine Antwort, und er spürte innerlich nach wie vor nichts von ihrer Gegenwart. Sie standen mehrere Meter voneinander entfernt da und starrten sich Ewigkeiten in die Augen, wie es ihm schien, dabei waren es wahrscheinlich nur ein paar Sekunden. Und dann stürzten Minho und Newt sich schon auf ihn, klopften ihm auf den Rücken, schüttelten ihm die Hand, zogen ihn in ihre Mitte.
    »Na, Tommy? Schön, dass du nicht umzubringen bist, du alter Schrumpfkopf«, sagte Newt und drückte ihn ganz fest an sich. Er klang etwas schroffer, als Thomas erwartet hätte – sie hatten sich immerhin wochenlang nicht gesehen –, aber wenigstens war er noch in einem Stück. Das war ja schon mal ein Anfang.
    Minho grinste, aber der harte Ausdruck in seinen Augen ließ erkennen, dass auch er fürchterliche Wochen hinter sich hatte. Dass er noch nicht wieder ganz der Alte war, sondern nur auf Teufel komm raus versuchte, so zu tun als ob. »Die Lichter in Glanz und Glorie, endlich wiedervereint. Schön, dass du noch senkrecht stehst, du Neppdepp – ich hab schon hundertmal gedacht, du hättest ins Gras gebissen. Ich wette, du hast jede Nacht geflennt, weil du mich so

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