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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Nachricht anvertraut! Keinem anderen! Jetzt mach schon!«
    Thomas versuchte seine Hand wegzuziehen, aber Newt war zu stark. »Ich kann nicht, Newt, ich kann nicht.«
    »Mach wieder gut, was du angerichtet hast!« Er schleuderte Thomas die Worte mit einer Gewalt entgegen, die seinen Körper erbeben ließ. Dann brachte er nur noch ein raues Flüstern hervor: »Bring mich um, du beneppter Feigling. Zeig, dass du das Richtige tun kannst. Befrei mich von meinen Qualen.«
    Thomas war entsetzt. »Newt, vielleicht können wir …«
    »Halt’s Maul! Ich hab dir vertraut! Jetzt mach!«
    »Ich kann das nicht.«
    »Mach!«
    »Ich kann nicht!« Wie konnte Newt so was von ihm verlangen? Wie sollte er einen seiner besten Freunde töten?
    »Mach mich kalt oder ich mach dich kalt! Komm schon!«
    »Newt …«
    »Tu es, bevor ich einer von denen werde!«
    »Ich …«
    »TÖTE MICH!« Und dann wurde Newts Blick ganz klar, als würde ein letztes Körnchen Verstand zum Vorschein kommen, und seine Stimme wurde sanfter. »Bitte, Tommy. Bitte.«
    Sein Herz fiel und fiel in unendliche Dunkelheit. Und dann drückte Thomas ab.

Thomas hatte die Augen geschlossen. Er hörte, wie die Kugel auf Fleisch und Knochen traf, spürte, wie Newts Körper zuckte, bevor er auf der Straße aufschlug. Thomas drehte sich auf den Bauch, drückte sich hoch und öffnete erst die Augen, als er losrannte. Er konnte nicht ansehen, was er mit seinem Freund gemacht hatte.
    Das Entsetzen, die Trauer, die Schuld und die Grausamkeit des Ganzen drohten ihn zu zerfressen, trieben ihm die Tränen in die Augen, als er auf den weißen Transporter zurannte.
    »Steig ein«, rief Lawrence.
    Die Tür stand offen. Thomas sprang rein und zog sie hinter sich zu. Der Transporter war schon in Bewegung.
    Keiner sagte ein Wort. Thomas starrte wie benebelt durch die Windschutzscheibe. Er hatte seinen besten Freund erschossen. Es spielte keine Rolle, dass Newt es so gewollt hatte, ihn angefleht hatte. Trotzdem war es Thomas gewesen, der abgedrückt hatte. Er schaute an sich hinunter und sah, dass seine Hände und Beine zitterten. Plötzlich wurde ihm eiskalt.
    »Was hab ich getan?«, flüsterte er.
    Die restliche Fahrt rauschte in verschwommenen Bildern an Thomas vorbei. Sie trafen auf weitere Cranks, mussten sogar ein paar Granaten aus den Fenstern abfeuern. Dann ließen sie die Stadtmauern hinter sich, fuhren auf den eingezäunten Flughafen und durch ein riesiges Tor in den von Mitgliedern des Rechten Arms streng bewachten Hangar.
    Es wurde nicht viel geredet und Thomas tat, was ihm gesagt wurde, ging dahin, wohin er geschickt wurde. Sie stiegen ins Berk, und er schlurfte hinterher, während die anderen beiden alles inspizierten. Er sagte die ganze Zeit über kein Wort. Die Pilotin machte sich daran, das riesige Schiff startklar zu machen, Lawrence verschwand irgendwohin, und Thomas suchte sich ein Sofa im Gemeinschaftsraum. Er legte sich hin und starrte das Metallgitter an der Decke an.
    Seit er Newt erschossen hatte, hatte er keinen Gedanken an das verschwendet, was er jetzt vorhatte. Er war den Klauen von ANGST entkommen und jetzt ging er freiwillig zurück.
    Inzwischen war ihm alles egal. Was passierte, passierte. Er wusste, dass ihn die Dinge, die er gesehen hatte, für immer verfolgen würden. Wie Chuck beim Verbluten nach Luft geschnappt hatte und wie Newt ihn in seinem furchterregenden Wahn angeschrien und in seinem letzten klaren Moment mit den Augen um Gnade angefleht hatte.
    Thomas schloss die Augen, doch die Bilder waren immer noch da. Es dauerte lange, bis er einschlief.
    Lawrence weckte ihn. »Hey, Junge, aufstehen! Wir sind in ein paar Minuten da. Wir schmeißen dich raus und dann machen wir, dass wir wegkommen. Nimm’s nicht persönlich.«
    »Keine Sorge.« Thomas stöhnte und schwang die Beine vom Sofa. »Wie weit muss ich laufen?«
    »Ein paar Kilometer. Keine Angst, dir werden nicht viele Cranks über den Weg laufen. In der Wildnis ist es kalt geworden. Vielleicht triffst du ein paar wütende Elche. Oder Wölfe, die dir die Beine anknabbern wollen. Nichts Dramatisches.«    
    Thomas sah ihn an und erwartete ein breites Grinsen, aber Lawrence war in der Ecke damit beschäftigt, Sachen zu ordnen.
    »Ein Mantel und dein Rucksack liegen an der Ladeluke«, sagte er, während er ein kleines Gerät in ein Regal hievte. »Du hast was zu essen und Wasser. Du sollst ja deine kleine Wanderung genießen – die Schönheit der Natur und so weiter.« Immer noch kein

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