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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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sein, der die arme infizierte Frau überfahren und sie dann alle zu der Herberge gebracht hatte. Wo sie dann weiteren Spielchen ausgesetzt und von wo sie schließlich durch den Flat Trans in die Brandwüste gelangt waren.
    Und jetzt, nach allem, was er durchgemacht hatte, stand er wieder auf der Schwelle des ANGST-Hauptquartiers – und zwar aus freien Stücken. Er hob die Hand und pochte an das eisige, dunkle Glas. Es war nicht zu erkennen, was ihn dahinter erwartete.
    Fast sofort klickte eine ganze Reihe von Schlössern, eins nach dem anderen, und eine der Türen ging auf. Janson – der für Thomas immer der Rattenmann bleiben würde – streckte die Hand aus.
    »Willkommen zurück, Thomas«, sagte er. »Keiner hat mir geglaubt, aber ich habe immer gesagt, dass du zurückkommst. Ich freue mich, dass du das Richtige getan hast.«
    »Bringen wir’s einfach hinter uns«, erwiderte Thomas. Er würde das durchziehen – seine Rolle spielen. Aber deshalb musste er noch lange nicht nett sein.
    »Eine hervorragende Idee.« Janson trat zurück und verbeugte sich leicht. »Nach dir.«
    Als er an Rattenmann vorbei das Hauptquartier von ANGST betrat, bekam Thomas eine Gänsehaut, die nicht viel mit der Außentemperatur zu tun hatte.

Thomas trat in eine große Eingangshalle mit ein paar Sofas und Sesseln und einem großen, leeren Tisch. Sie sah anders aus als beim letzten Mal. Die Möbel waren bunt und hell, was aber nichts an der trostlosen Atmosphäre änderte.
    »Ich dachte, wir könnten uns kurz in meinem Büro unterhalten«, sagte Janson und deutete auf einen Gang, der rechts von der Eingangshalle abzweigte. Thomas folgte ihm. »Wir sind untröstlich über das, was in Denver passiert ist. Eine Schande, eine Stadt mit solchem Potenzial zu verlieren. Ein Grund mehr, das hinter uns zu bringen, und zwar so schnell wie möglich.«
    »Was müssen wir denn machen?«, zwang Thomas sich zu fragen.
    »Wir besprechen das in meinem Büro. Unser Leitungsteam ist schon dort.«
    Das Gerät in seinem Rucksack machte Thomas einige Sorgen. Er musste es so bald wie möglich verstecken, damit der Zeitplan nicht durcheinandergebracht wurde und alles seinen Lauf nehmen konnte.
    »In Ordnung«, sagte er, »aber ich muss vorher unbedingt auf die Toilette.« Das war zwar das Einfallsloseste, aber auch Unverfänglichste, was ihm einfiel. Und die einzige Möglichkeit, für kurze Zeit alleine zu sein.
    »Gleich da vorn ist eine«, erwiderte Rattenmann.
    Sie gingen um die Ecke und liefen einen weiteren öden Gang entlang, der zur Herrentoilette führte.
    »Ich warte draußen«, sagte Janson mit einem Nicken in Richtung Tür.
    Thomas ging ohne ein Wort hinein und schloss die Tür. Er zog das Gerät aus dem Rucksack und sah sich um. Über dem Waschbecken gab es ein Holzschränkchen mit Toilettenutensilien, das oben einen relativ hohen Rand hatte, hinter dem das Gerät nicht zu sehen sein würde. Er drückte auf die Toilettenspülung und drehte den Wasserhahn auf. Dann aktivierte er das Gerät, verzog das Gesicht bei dem leisen Piepen, das es von sich gab, und legte es oben auf den Schrank. Nachdem er den Wasserhahn zugedreht hatte, nahm er sich Zeit, um sich zu beruhigen, während der Handtrockner vor sich hin blies.
    Dann trat er zurück auf den Gang.
    »Fertig?«, fragte Janson mit nervtötender Höflichkeit.
    »Fertig«, antwortete Thomas.
    Sie liefen weiter, vorbei an einigen schief hängenden Porträts von Kanzlerin Paige, die genauso aussah wie auf den Plakaten in Denver.
    »Werde ich die Kanzlerin irgendwann mal treffen?«, fragte Thomas, der ein bisschen neugierig auf die Frau war.
    »Die Kanzlerin ist sehr beschäftigt«, antwortete Janson. »Du musst bedenken, Thomas: Die Vervollständigung des Masterplans und die Vollendung der Heilung sind nur der Anfang. Wir haben außerdem die ganze Logistik zu organisieren, wenn wir die Massen damit versorgen wollen – daran arbeitet unser Team bereits fieberhaft.«
    »Weshalb sind Sie so sicher, dass es funktionieren wird? Warum bin ich der Auserwählte?«
    Janson sah mit einem schnellen Nagetierlächeln zu ihm herüber. »Ich weiß es einfach, Thomas. Ich glaube felsenfest daran. Und ich verspreche dir, du wirst die Anerkennung erhalten, die dir gebührt.«
    In dem Moment musste Thomas an Newt denken. »Ich will keine Anerkennung.«
    »Da wären wir«, sagte der Mann, ohne weiter auf Thomas’ Bemerkung einzugehen.
    An der Tür, durch die Rattenmann ihn führte, gab es kein Schild. An einem

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