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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Thomas zu Brenda hinüber. Scheinbar tief in Gedanken versunken starrte sie zu Boden. Er merkte, dass sie ihm schrecklich fehlte und er sich auf eine Weise mit ihr verbunden fühlte, die ihn verwirrte. Er wollte unter vier Augen mit ihr reden. Und nicht nur wegen dem, was sie ihm gerade zugeflüstert hatte.
    Vom Gang her kam das Geräusch schneller Schritte. Drei Männer und zwei Frauen, ganz in Schwarz gekleidet, stürmten herein, auf dem Rücken Seile, Werkzeuge und Munition. In der Hand hielten sie brutale Waffen, von denen Thomas den Blick nicht abwenden konnte – sie erinnerten ihn an irgendetwas, das er von früher her kannte, aber nicht näher benennen konnte. Dabei sah er so etwas gerade zum ersten Mal. Ein elektrisch blaues Licht schimmerte in den Waffen – ein durchsichtiges Rohr in der Mitte war mit glänzenden Metallgranaten gefüllt, um die herum Elektrizität zuckte und knisterte. Die Mündungen waren auf Thomas und seine beiden Freunde gerichtet.
    »Verdammt, wir haben zu lang gewartet«, zischte Newt.
    Thomas wusste, dass ihre Gelegenheit noch kommen würde. »Die hätten uns doch abgefangen«, gab er zurück, fast ohne die Lippen zu bewegen. »Geduld.«
    Janson ging zu den Wachen hinüber und zeigte auf eins der martialischen Geräte. »Das ist ein Granatwerfer. Die Wachen werden ohne Vorwarnung auf euch schießen, wenn ihr Ärger macht. Die Waffen bringen einen nicht um, sorgen aber für die grausamsten fünf Minuten eures Lebens, die ihr euch vorstellen könnt.«
    »Was soll das Ganze?«, fragte Thomas, überrascht, wie wenig Angst er verspürte. »Sie haben uns gerade gesagt, wir dürfen selbst entscheiden. Warum hetzen Sie uns jetzt die Armee auf den Hals?«
    »Weil ich euch nicht über den Weg traue.« Janson zögerte und wägte seine Worte sorgfältig ab. »Wir haben gehofft, ihr würdet freiwillig mitmachen, wenn ihr erst mal euer Gedächtnis wiederhabt. Das würde alles erleichtern. Aber ich habe nie behauptet, wir würden euch nicht mehr brauchen.«
    »Na, so eine Überraschung«, meinte Minho voller Sarkasmus. »Schon wieder gelogen.«
    »Ich habe euch in keiner Weise angelogen. Ihr habt eure Entscheidung gefällt, jetzt müsst ihr mit den Konsequenzen leben.« Janson zeigte auf die Tür. »Wachen, führt Thomas und die anderen auf ihr Zimmer, wo sie bis zu den morgigen Tests über ihre Fehler nachdenken können. Wendet Gewalt an, wenn notwendig.«

Die beiden Wärterinnen hoben ihre Waffen noch höher, so dass die breiten Mündungen direkt auf die drei Jungen zeigten.
    »Zwingt uns nicht zu schießen«, drohte eine der Frauen. »Hier herrscht null Toleranz für Fehler. Eine falsche Bewegung, und wir drücken ab.«
    Die drei Männer hängten sich die Granatwerfer an den Tragriemen über die Schulter und bewegten sich dann auf die aufsässigen Jungen zu. Thomas spürte nach wie vor eine seltsame Ruhe in sich – zum Teil weil er fest entschlossen war, bis zum Tod zu kämpfen –, zum Teil war es ein befriedigendes Gefühl, dass ANGST fünf bewaffnete Wachen brauchte, um drei Teenager in Schach zu halten.
    Der Typ, der jetzt Thomas am Arm packte, war kräftig gebaut, doppelt so breit wie er. Er marschierte durch die Tür und hinaus auf den Gang, wobei er Thomas hinter sich herzog. Als der sich umschaute, sah er, dass der andere Wärter Minho halb über den Boden schleifte, und direkt hinter ihm war Newt, der sich ebenfalls erfolglos wehrte.
    Die Jungen wurden wortlos von einem Gang in den nächsten geschleppt; nur Minhos Fluchen, Grunzen und Schreien war zu hören. Thomas wollte ihm irgendwie mitteilen, er solle aufhören – er machte alles nur noch schlimmer und würde womöglich noch erschossen werden. Aber Minho beachtete ihn nicht und wehrte sich mit Händen, Füßen und Zähnen, bis sie schließlich vor einer Tür zum Stehen kamen.
    Eine der Bewaffneten entriegelte die Tür mit einer Schlüsselkarte. Sie stieß die Tür auf, hinter der ein kleines Schlafzimmer mit zwei Stockbetten, einer Küchennische, einem Tisch und Stühlen zum Vorschein kam. Das hatte Thomas nun wirklich nicht erwartet – er hatte sich etwas wie den Bau damals auf der Lichtung vorgestellt, mit gestampfter Erde und einem halb kaputten Stuhl.
    »Rein mit euch«, sagte sie. »Essen wird euch gebracht. Seid froh, dass ihr nach eurem Benehmen nicht auf Nulldiät gesetzt werdet. Morgen sind Tests dran, schlaft euch also aus.«    
    Die drei Männer schubsten die Lichter in den Raum und knallten die Tür

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