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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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natürlich nicht, dass ihr Sohn zusehen muss, wie sie langsam, aber sicher verrückt wird.
    Später sagt sie dann zu Thomas, dass sie ihn liebt und froh ist, dass er niemals das erleiden muss, was mit seinem Vater passiert ist. Der Wahnsinn hat auch das letzte bisschen dessen ausradiert, was er gewesen war – was ihn zum Menschen machte.
    Als der Traum verblasste, fiel Thomas in das Nichts des tiefen Schlafs.
    ***
    Am nächsten Morgen wurde er von lautem Klopfen geweckt. Er hatte sich kaum auf die Ellbogen hochgestützt, als die Tür aufflog und dieselben fünf Wärter wie am Vortag mit erhobenen Granatwerfern zur Tür hereinkamen. Ihnen auf dem Fuße folgte Janson.
    »Raus aus den Federn, Jungs«, verkündete Rattenmann mit einem schadenfrohen Grinsen. »Wir haben beschlossen, dass ihr euer Gedächtnis wiederbekommt. Ob ihr wollt oder nicht.«

Thomas war noch ganz benommen vom Schlaf und den vielen Träumen – den Erinnerungen an seine Kindheit. Ihm dämmerte nur langsam, was der Mann gerade gesagt hatte.
    »Können Sie vergessen«, entgegnete Newt. Er war schon aufgesprungen und starrte Janson mit geballten Fäusten an.
    Thomas hatte noch nie so ein Feuer in den Augen seines Freundes gesehen. Und dann durchbrach die volle Wucht dessen, was er gerade gehört hatte, Thomas’ benebelten Kopf.
    Er schwang die Beine aus dem Bett. »Sie haben gesagt, wir müssen nicht.«
    »So leid es mir tut, aber wir haben keine andere Wahl«, erwiderte Janson. »Jetzt ist es vorbei mit den Lügen. Das Programm wird leider nicht funktionieren, wenn ihr drei noch im Dunkeln tappt. Wir müssen es tun. Newt, du bist hier immerhin derjenige, der von der Heilung am meisten profitieren wird.«
    »Was aus mir wird, interessiert mich nicht mehr«, knurrte Newt ihn an.
    Instinktiv wusste Thomas, dass dies der Augenblick war, auf den er gewartet hatte. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Thomas ließ Janson nicht aus den Augen. Das Gesicht des Mannes wurde weicher, und er atmete tief durch, als spüre er die mit jeder Sekunde bedrohlicher werdende Stimmung und versuche sie zu neutralisieren. »Newt, Minho, Thomas, hört mir bitte zu. Ich verstehe, wie ihr euch fühlen müsst. Ihr habt fürchterliche Dinge mit angesehen. Aber das Schlimmste ist jetzt überstanden. Die Vergangenheit kann man nicht rückgängig machen; was euch und euren Freunden zugestoßen ist, lässt sich nicht ungeschehen machen. Aber wäre es nicht eine Schande, wenn wir nach all den Opfern den Masterplan nicht zu Ende führen könnten?«
    »Lässt sich nicht ungeschehen machen?«, schrie Newt. »Mehr haben Sie dazu nicht zu sagen?«
    »Hey, hey, nicht so vorlaut«, warnte einer der Wärter und richtete seinen Granatwerfer langsam auf Newts Brust.
    Es wurde still. Thomas hatte Newt noch nie so erlebt. Brodelnd vor Zorn – und nicht mehr bereit, das zu verbergen.
    Janson fuhr fort. »Leider wird die Zeit knapp. Lasst uns gehen, sonst läuft’s wieder so wie gestern. Die Wachen haben damit kein Problem, das verspreche ich euch.«
    Minho sprang von dem oberen Stockbett herunter. »Er hat Recht«, sagte er ganz sachlich. »Wenn wir dich retten können, Newt – und wer weiß, welche Strünke noch alles –, dann wären wir doch echte Neppdeppen, wenn wir noch eine Sekunde länger hier rumtrödeln.« Er warf Thomas einen schnellen Blick zu und nickte in Richtung Tür. »Na kommt, gehen wir.« Er marschierte an Rattenmann und den Wärtern vorbei in den Gang, ohne einmal zurückzuschauen.
    Janson sah Thomas, der seine Überraschung zu verbergen versuchte, mit hochgezogenen Augenbrauen an. Minhos Satz klang so derartig abnormal – da musste irgendein Plan dahinterstecken. Wenn sie so taten, als wären sie einverstanden, konnten sie immerhin Zeit schinden.
    Thomas wandte Rattenmann und den Wärtern den Rücken zu und sah Newt fest in die Augen. »Hören wir uns doch einfach an, was sie von uns wollen.« Er versuchte ernst und unaufgeregt zu klingen, aber das Schauspielern fiel ihm außerordentlich schwer. »Vor dem Labyrinth habe ich für diese Leute gearbeitet. Das kann ja wohl kein kompletter Irrtum gewesen sein, oder?«
    »Verdammt.« Newt verdrehte die Augen, bewegte sich aber auf die Tür zu, und Thomas lächelte innerlich über seinen kleinen Sieg.
    »Wenn das hier vorbei ist, seid ihr alle Helden«, sagte Janson, als Thomas Newt nach draußen folgte.
    »Darauf kann ich nun wirklich verzichten«, gab Thomas zurück.
    Thomas und seine Kumpane folgten Rattenmann wieder

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