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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Gehirn wie winzige Instrumente vor, die von winzigen Spinnen bedient wurden. Er versuchte sich ihnen zu widersetzen und biss die Zähne zusammen. Doch sein Arm hob sich, an dessen Ende die geballte Faust das Messer fest umklammert hielt.
    »Ich lasse–« Bevor er aussprechen konnte, hatte sich jemand von hinten auf ihn gestürzt und ihm das Messer aus der Hand geschlagen. Als er zu Boden ging, verdrehte er den Kopf und sah Minho.
    »Und ich lasse nicht zu, dass du jemanden kaltmachst«, sagte sein Freund.
    »Runter von mir!«, fauchte Thomas, ohne zu wissen, ob das seine eigenen Worte waren oder die von ANGST.
    Aber Minho drückte Thomas die Arme nach unten. Er hockte über ihm und schnappte nach Luft. »Ich geh nicht runter, bis die deinen Kopf in Ruhe lassen.«
    Thomas wollte wenigstens zustimmend lächeln. Aber seine Gesichtsmuskeln gehorchten nicht einmal mehr dem einfachsten Befehl. Er fühlte die Anspannung in jeder Muskelfaser.
    »Das geht erst wieder vorbei, wenn Hans ihn umgepolt hat«, sagte Brenda. »Hans?«
    Der Ältere kniete neben Thomas und Minho. »Ich kann nicht glauben, dass ich je für diese Leute gearbeitet habe. Für dich .« Das Wort warf er Thomas giftig an den Kopf.
    Machtlos beobachtete Thomas das Ganze. Er wünschte sich verzweifelt, er könnte sich beruhigen – damit Hans das Notwendige tun konnte. Dann zündete wieder etwas in ihm, so dass er mit dem Rumpf nach oben bockte wie ein Pferd. Sein Körper schlug aus und wand sich, um seine Arme frei zu bekommen. Minho lehnte sich mit dem ganzen Körpergewicht auf seine Arme und versuchte sich auf Thomas’ Hintern zu setzen. Doch die Macht, von der Thomas besessen war, schien große Mengen Adrenalin in ihm freizusetzen – mit übermenschlicher Kraft warf er Minho von sich ab.
    In derselben Sekunde war er schon auf die Füße gesprungen. Er schnappte sich das Messer vom Fußboden, um mit der scharfen Klinge alles aufzuschlitzen, was in seine Nähe kam, und machte einen Hechtsprung auf Hans zu. Der Mann wehrte das Messer mit dem Unterarm ab, wo sofort ein roter Schnitt aufklaffte, und die beiden rollten über den Boden und rangen miteinander. Thomas konnte nichts tun, um sich zu stoppen, das Messer stach immer wieder zu und Hans wich immer wieder aus.
    »Auf ihn mit Gebrüll!«, schrie Brenda von ganz nahem.
    Thomas sah Hände auftauchen, die seine Arme packten. Jemand riss seinen Kopf an den Haaren zurück. Thomas schrie vor Todesangst und stach blindlings um sich. Jorge und Minho hatten ihn jetzt fast in ihrer Gewalt und zerrten ihn von Hans weg. Thomas krachte auf den Rücken, das Messer fiel ihm aus der Hand; er hörte es über den Küchenboden scheppern, als es jemand so weit weg wie möglich kickte.
    »Ich lasse das nicht zu!«, kreischte Thomas hysterisch. Er hasste sich, obwohl er wusste, dass er nichts dafür konnte.
    »Halt’s Maul!«, brüllte ihm Minho direkt ins Gesicht, der zusammen mit Jorge gegen Thomas’ Befreiungsversuche ankämpfte. »Du bist doch bescheuert, Alter! Die machen dich verrückt!«
    Thomas wollte Minho so unbedingt sagen, dass er Recht hatte – er glaubte ja selbst nicht, was er da von sich gab.
    Minho schrie Hans zu: »Wir holen das Ding jetzt aus seinem Kopf raus!«
    »Nein!«, kreischte Thomas. »Nein!« Er wand und wälzte sich und kämpfte mit grimmiger Besessenheit gegen seine Freunde an. Doch gegen vier hatte er keine Chance, jeder hielt einen Arm oder ein Bein fest. Sie hoben ihn hoch, trugen ihn aus der Küche durch den kurzen Flur, wobei er sich wehrte und strampelte wie verrückt und mehrere Bilderrahmen von den Wänden trat. Der Klang zersplitternder Glasscheiben folgte ihnen.
    Thomas schrie, immer und immer wieder. Er hatte keine Reserven mehr, um der Macht in ihm etwas entgegenzusetzen – sein Körper kämpfte gegen Minho und die anderen, er sagte, was ANGST ihm befahl.
    »Hier rein!«, überschrie ihn Hans.
    Sie kamen in einen beengten, vollgestellten Laborraum mit zwei Tischen voller medizinischer Instrumente und einem Krankenbett. Eine selbstgemacht aussehende Version der Maske, die sie im ANGST-Hauptquartier gesehen hatten, hing über der nackten Matratze.
    »Legt ihn aufs Bett!«, schrie Hans. Sie packten Thomas auf die Matratze, wo er sich immer noch weiter wehrte. »Da, halt das Bein fest – ich muss ihm die Spritze geben.«
    Minho, der das andere Bein festgehalten hatte, legte sich jetzt mit seinem ganzen Körpergewicht über Thomas’ beide Beine und drückte sie runter. Thomas

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