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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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noch ein leerer Beutel übrig war, stand auf. Sie faltete ihn zusammen und steckte ihn in die Tasche ihres grünen Overalls.
    »Schaffen wir ihn raus«, sagte sie.
    Als die vier Arbeiter nach dem Infizierten fassten und ihn hochhoben, warf Thomas dem Rothemd einen schnellen Blick zu, der den anderen beim Abtransport des Gefangenen zusah. Was in aller Welt hatte er damit gemeint, er würde Thomas mitnehmen? Wohin? Und warum? Wenn er nicht eine Schusswaffe gehabt hätte, wäre Thomas weggerannt.
    Als die Arbeiter in Grün zur Tür heraus waren, tauchte Minho wieder auf. Er wollte gerade das Café betreten, da zog Rothemd die Pistole.
    »Stehen bleiben!«, schrie der Mann. »Verschwinde!«
    »Aber wir gehören zu ihm.« Minho zeigte auf Thomas. »Und wir müssen dringend los.«
    »Dein Kumpel muss nirgendwohin.« Er machte eine Pause, als denke er scharf nach. Er sah Thomas an, dann wieder Minho. »Einen Augenblick. Seid ihr Knilche etwa auch Munis?«
    Panik überkam Thomas, aber Minho war schnell. Er zögerte keine Sekunde und raste davon.
    »Stopp!«, brüllte Rothemd und sprintete zur Tür.
    Thomas sprang zum Fenster. Er sah gerade noch Minho, Brenda und Jorge, wie sie über die Straße rannten und um die nächste Ecke verschwanden. Rothemd gab die Verfolgung schon direkt vor dem Café auf, wo er sich umsah und dann wieder hereinkam. Mit auf Thomas gerichteter Pistole.
    »Am liebsten würde ich dir in den Hals schießen und zugucken, wie du verblutest, für das, was dein kleiner Freund sich da gerade geleistet hat. Du hast Glück, dass ihr Munis so kostbar seid. Sonst würde ich es tun, nur um meine Laune etwas aufzubessern. War ein Scheißtag heute.«
    Thomas konnte nicht fassen, dass er nach allem, was er schon überstanden hatte, jetzt in eine derart absurde Situation geraten war. Es war einfach nur frustrierend. »Bei mir läuft es auch nicht gerade toll«, brummte er.
    »Du bringst mir einen schönen Batzen Kohle. Alles andere ist mir egal. Und nur damit du’s weißt: Ich kann dich nicht leiden. Seh ich auf den ersten Blick.«
    Thomas setzte ein Lächeln auf. »Da sind wir uns ja zum Glück mal einig.«
    »Bist du komisch. Sehr witzig, ha ha. Warten wir mal ab, ob dir heute Abend immer noch zum Scherzen zu Mute ist. Komm schon.« Er zeigte mit seiner Waffe auf die Tür. »Und glaub’s mir, meine Geduld ist am Ende. Bei der geringsten falschen Bewegung wirst du von hinten erschossen. Der Polizei sage ich dann einfach, du hättest dich wie ein Infizierter verhalten und wärst weggerannt. Null-Toleranz-Politik. Für so was werde ich noch nicht mal verhört. Da kräht kein Hahn danach.«
    Thomas stand ratlos da. Die Ironie der Situation war ihm mehr als bewusst: Er war ANGST entkommen, nur um jetzt von einem stinknormalen Angestellten der Stadt Denver gefangen genommen zu werden.
    »Ich sag’s nicht noch mal«, warnte ihn Rothemd.
    »Wohin gehen wir?«
    »Das wirst du dann schon sehen. Und ich werde verdammt reich! Los jetzt.«
    Zweimal war Thomas schon angeschossen worden; er wusste also genau, wie teuflisch weh das tat. Wenn er das nicht noch einmal erleben wollte, hatte er wohl keine andere Wahl, als mit dem Kerl mitzugehen. Er funkelte den Mann böse an und ging auf die Tür zu.
    »Wo lang?«, fragte Thomas.
    »Nach links. Geh immer schön langsam geradeaus, an der dritten Ecke biegen wir nach links ab. Da wartet ein Auto auf uns. Muss ich dich noch mal warnen, was passiert, wenn du irgendwelche krummen Dinger versuchst?«
    »Nein, brauchen Sie nicht. Sie jagen einem unbewaffneten Jugendlichen von hinten eine Kugel in den Kopf. Völlig klar.«
    »Ihr Munis seid echt zum Kotzen. Los, geh.« Er drückte Thomas den Pistolenlauf ins Kreuz, und Thomas ging die Straße hinunter.
    Als sie an der dritten Straßenkreuzung angekommen waren, bogen sie nach links ab, ohne ein Wort zu wechseln. Die Luft war schrecklich schwül, und Thomas war von Kopf bis Fuß schweißbedeckt. Als er die Hand nach oben nahm, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, zog Rothemd ihm mit dem Pistolengriff eins über.
    »Hey, lass das«, kommandierte der Mann. »Sonst werd ich nervös und puste dir ein Loch ins Hirn.«
    Thomas musste all seine Willenskraft aufwenden, um nichts darauf zu erwidern.
    Die Straße war wie ausgestorben, überall flog Müll herum. Sämtliche Wände waren mit Plakaten zugekleistert – manche warnten vor Dem Brand, andere zeigten Kanzlerin Paige – alle klebten in Schichten übereinander und waren

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