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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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zu viele Neue – schneller, als wir sie abschieben können. Außerdem verschwinden immer mehr Immune spurlos, und wir werden tagtäglich weniger. Die Situation wird immer brenzliger und kann jeden Augenblick überkochen. Man könnte es auch so sagen: Heute Morgen hat das Wasser den Siedepunkt erreicht.«
    »Ständig verschwinden Immune?«, wiederholte Thomas. Es sah so aus, als zapfte ANGST alle zur Verfügung stehenden Ressourcen für weitere Tests an. Obwohl dadurch mit gefährlichen Folgen für alle zu rechnen war.
    »Ja, fast die Hälfte unserer Mitarbeiter ist in den letzten paar Monaten verschwunden. Ohne ein Wort, ohne Erklärungen. Das erschwert meinen Job ungemein.«
    Thomas seufzte. »Haltet uns von den Massen fern und bringt uns irgendwo in Sicherheit, bis ihr Newt gefunden habt.«
    »Wäre besser«, fügte Minho hinzu.
    Der Wächter zuckte nur mit den Achseln. »Okay. Solange ich mein Geld kriege.«
    Die Wächter hielten schließlich zwei Straßenzüge vor dem Zentrum an und bedeuteten der Gruppe zu warten. Thomas und die anderen kauerten sich in den Schatten hinter einer Hütte. Der Lärm war von Minute zu Minute lauter geworden und jetzt hörte es sich an, als wäre hinter der nächsten Ecke eine Riesenschlägerei im Gange. Jede Sekunde, die sie untätig herumhockten, die schrecklichen Geräusche hörten und sich die ganze Zeit fragten, ob die Wächter überhaupt zurückkehren würden – geschweige denn mit Newt im Schlepptau – war eine Sekunde zu viel.
    Nachdem ungefähr zehn Minuten vergangen waren, traten zwei Leute aus der kleinen Hütte gegenüber. Thomas’ Herz schlug schneller, und er wollte schon fast aufspringen und rennen, doch die beiden sahen beim Näherkommen nicht im Geringsten bedrohlich aus. Es war ein Ehepaar, das sich an den Händen hielt und bis auf das etwas ungepflegte Äußere und die abgetragene Kleidung ziemlich normal wirkte.
    Die beiden gingen auf die kleine Gruppe zu und blieben vor ihnen stehen. »Wann seid ihr hierhergekommen?«, fragte die Frau.
    Thomas suchte nach Worten, aber Brenda kam ihm zuvor.
    »Wir sind mit der letzten Gruppe reingekommen. Wir suchen einen Freund, der bei uns war. Er heißt Newt – blonde Haare, hinkender Gang. Haben Sie ihn gesehen?«
    Der Mann antwortete, als hätte er gerade die dümmste Frage seines Lebens gehört. »Hier gibt’s viele Blonde – wie sollen wir da wissen, wer wer ist? Was ist das überhaupt für ein Name, Newt?«
    Minho öffnete den Mund und setzte zu einer Antwort an, aber da wurde das Geschrei aus dem Dorfzentrum plötzlich lauter. Alle drehten sich in die Richtung um. Das Paar sah sich besorgt an. Ohne ein Wort zu sagen, hasteten sie zurück in ihr Haus. Sie warfen die Tür hinter sich zu, und Thomas hörte das Klicken eines Schlosses. Ein paar Sekunden später verbarrikadierten sie das Fenster mit einem Brett; dabei fiel eine kleine Glasscherbe draußen zu Boden.
    »Sie wirken fast so begeistert wie wir, hier zu sein«, sagte Thomas.
    Jorge knurrte: »Was für ein reizendes Paar. Ich glaube, ich komme bald mal wieder auf einen Besuch vorbei.«
    »Sie sind bestimmt noch nicht lange hier«, sagte Brenda beschwichtigend. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich das anfühlen muss. Herauszufinden, dass du infiziert bist, zu den Cranks abgeschoben zu werden, zu sehen, was aus dir werden wird, direkt vor deinen Augen.«
    Thomas schüttelte nur sprachlos den Kopf. Es musste die Hölle auf Erden sein.
    »Wo bleiben nur diese Typen ?«, fragte Minho voller Ungeduld. »Wie lange kann das denn dauern, jemanden zu finden und ihm zu sagen, dass seine Freunde hier sind?«
    Weitere zehn Minuten später kamen die beiden Wächter wieder um die Ecke gebogen. Thomas und seine Freunde sprangen auf.
    »Was habt ihr herausgefunden?«, fragte Minho ungeduldig.
    Der Kleine wirkte hibbelig, sein Blick schweifte nervös hin und her, als wäre ihm seine Dreistigkeit von vorhin mit einem Schlag abhandengekommen. Thomas fragte sich, ob ein Besuch des so genannten Zentrums immer so eine Wirkung hatte.
    Sein Partner antwortete. »Wir mussten ein bisschen rumfragen, aber ich glaube, wir haben euren Freund gefunden. Sieht so aus, wie ihr ihn beschrieben habt, und er hat sich zu uns umgedreht, als wir seinen Namen gerufen haben. Aber …« Die Wächter wechselten einen betretenen Blick.
    »Was aber?«, drängte Minho.
    »Er hat gesagt – und zwar mit etwas deutlicheren Worten, wenn ich das hinzufügen darf –, wir sollen euch ausrichten,

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