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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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»Ich hab kein gutes Gefühl bei der Sache.«
    »Ich weiß. Ich auch nicht.«
    Sie deutete ein Lächeln an und fasste nach seiner Hand. Jetzt war er froh darüber. Dann betraten sie die Bowlingbahn, Jorge direkt hinter ihnen.
    Es war wie so oft, seit seine Erinnerung gelöscht worden war: Er hatte zwar eine Vorstellung, wie eine Bowlingbahn aussah und wie sie funktionierte, aber er konnte sich nicht daran erinnern, jemals gespielt zu haben. Der Raum, den sie betraten, entsprach allerdings ganz und gar nicht seinen Erwartungen.
    Die Bahnen, auf denen früher die Kugeln gerollt waren, waren völlig zerstört. Der Großteil der Holzplanken war herausgerissen worden oder zersplittert. Die Löcher waren mit Schlafsäcken und Decken gefüllt, in denen Leute entweder lagen und pennten oder zugedröhnt an die Decke starrten. Von Brenda wusste Thomas, dass nur die Reichen sich den Segen leisten konnten. Deshalb wunderte er sich, wie die Leute es an einem Ort wie diesem wagen konnten, anderen zu zeigen, dass sie so eine Luxusdroge konsumierten. Es würde sicher nicht allzu lange dauern, bis ihnen jemand ihre Drogen wegnahm.
    In den Nischen, in denen früher die Pins gestanden hatten, brannten Lagerfeuer. Einen besonders sicheren Eindruck machte das Ganze nicht. Aber zumindest saßen Leute an den Feuern und bewachten sie. Der Geruch von brennendem Holz lag in der Luft, Rauchschwaden zogen durch die Dunkelheit.
    Minho zeigte auf die Bahn ganz links, in ungefähr dreißig Metern Entfernung. Dort hielten sich nicht besonders viele Leute auf – die meisten schienen auf den Bahnen in der Mitte rumzuhängen. Thomas sah Newt trotz der schlechten Beleuchtung sofort. Er erkannte ihn am Aufleuchten seiner langen blonden Haare im Feuerschein und an der vertrauten, in sich zusammengesunkenen Körperhaltung. Er saß mit dem Rücken zu ihnen.
    »Wird schon schiefgehen«, flüsterte Thomas Brenda zu.
    Keiner nahm Notiz von ihnen, als sie sich vorsichtig einen Weg durch das Labyrinth von Leuten bahnten, die in Decken gewickelt vor sich hin dösten. Thomas passte höllisch auf: Er wollte keinesfalls auf einen Crank treten und ins Bein gebissen werden.
    Sie waren ungefähr drei Meter von Newt entfernt, als der plötzlich mit lauter Stimme sprach, die von den dunklen Wänden der Bowlingbahn widerhallte: »Ich hab euch verdammten Strünken gesagt, ihr sollt euch verpissen!«
    Minho blieb wie angewurzelt stehen, Thomas wäre fast über ihn gestolpert. Brenda drückte Thomas’ Hand und ließ sie dann los. Er bemerkte, wie sehr er schwitzte. Als Thomas diese Worte von Newt selbst hörte, wusste er, dass die Sache gegessen war. Ihr Freund würde nie wieder derselbe sein. Vor ihm lag eine Zeit der Dunkelheit.
    »Wir müssen mit dir reden«, sagte Minho und trat ein bisschen näher an Newt heran. Er musste dabei über eine dünne, auf der Seite liegende Frau steigen.
    »Bleib, wo du bist«, antwortete Newt. Seine Stimme war leise, klang aber bedrohlich. »Diese Verbrecher haben mich nicht ohne Grund hierher gebracht. Sie haben mich für einen Scheißimmunen gehalten, der sich in dem neppigen Berk verkrochen hat. Stellt euch vor, wie überrascht sie waren, als sie gemerkt haben, dass mir Der Brand das Hirn wegfrisst. Sie haben behauptet, ihre Bürgerpflicht zu tun, als sie mich in diesem Rattenloch abgesetzt haben.«
    Als Minho nichts sagte, machte Thomas den Mund auf und versuchte sich nicht von Newts Worten beeindrucken zu lassen: »Was meinst du, warum wir hier sind, Newt? Es tut mir leid, dass du zurückbleiben musstest und deswegen geschnappt worden bist. Es tut mir leid, dass sie dich hierher gebracht haben. Aber wir können dich hier rausholen. So wie’s aussieht, interessiert es kein Schwein, wer hier kommt und geht.«
    Newt drehte sich langsam zu ihnen um. Thomas’ Magen verkrampfte sich, als er den Granatwerfer in den Händen seines Freundes sah. Er sah mitgenommen aus, als wäre er drei Tage lang herumgerannt, Klippen hinabgestürzt und unzähligen Angreifern in die Arme gelaufen. Aber trotz des Zorns, der in seinen Augen loderte, hatte ihn der Wahnsinn noch nicht ganz gepackt.
    »Immer schön locker«, sagte Minho und wich einen halben Schritt zurück – fast wäre er dabei auf die Frau zu seinen Füßen getreten. »Jetzt komm mal runter. Du brauchst mir keinen beklonkten Granatwerfer ins Gesicht zu halten, wenn wir miteinander reden. Wo hast du das Ding überhaupt her?«
    »Geklaut«, antwortete Newt. »Hab ich einem Wächter

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