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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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eher zum Angucken als zum
Gebrauch gedacht. »Zum Glück hat Thurlow sich nicht dazu hinreißen lassen, uns
Ratschläge zu erteilen. Ich habe gehört, dass der Marquis von Granby so weit
gegangen ist und in sein Testament hineingeschrieben hat, die Eskapaden seines
Neffen mit dessen Geliebten seien empörend und er hinterlasse ihm daher nur
dreitausend im Jahr. Und man stelle sich vor, das wurde vor der Ehefrau des
Neffen verlesen.«
    Quill rührte sich nicht von der
Stelle. Gabby hatte sich erhoben und half seiner Mutter beim Aufstehen.
    Er starrte auf das kupfern
schimmernde Haar seiner Frau, und vor seinem geistigen Auge stiegen Bilder von
Gabby auf, die ein kleines Kind in den Armen hielt. Er war erschreckend dumm gewesen.
Er hatte sich keine Gedanken über die Zukunft gemacht. Nach seinem Unfall hatte
er gedanklich mit der Möglichkeit abgeschlossen, jemals eine Frau oder Kinder
zu haben. Welche Frau würde ihn mit seinem Gebrechen heiraten? Und dennoch ...
hatte er eine dazu überreden können, ihn anzuhören.
    Weil sie keine Ahnung von deinen
Verletzungen hatte, ertönte
eine leise, bissige Stimme in seinem Kopf.
    Und doch hatte Gabby keinerlei
Besorgnis gezeigt, seit sie es wusste. Sie wirkte weder empört noch drohte sie
damit, die Ehe annullieren zu lassen.
    Außerdem warf sie ihm immer wieder
verstohlene Blicke zu. Quill hatte begonnen, die Blicke, die sie ihm unter
gesenkten Lidern zuwarf, genauer zu analysieren. Offensichtlich übertrug sie
langsam ihre Zuneigung für Peter auf ihn. Er hinterfragte jedoch nicht, warum
ihm dieser Wandel so wichtig war.
    Und während er wie erstarrt in der
Bibliothek stand, gaukelte ihm sein Verstand ein Bild von Gabby vor, auf dem
sie ein winziges Baby in den Armen hielt und es anlächelte, wie sie ihn
anlächelte — als wäre ihr Glaube an ihn durch nichts zu erschüttern. Die bloße
Vorstellung weckte ein seltsames Gefühl in ihm, ein ungeheures Glücksgefühl,
einen ungewohnten, freudigen Stolz.
    Jennings warf dem neuen Viscount
einen Blick zu und beschloss, ihn zu einem späteren Zeitpunkt wegen der
komplexeren Angelegenheiten des Testaments zu behelligen. Der Mann wirkte
völlig verwirrt. Wahrscheinlich hatte er die letzte Klausel seines Vaters
falsch aufgenommen. Obwohl sie andererseits auch kaum richtig aufgenommen
werden konnte. Denn der Verstorbene hatte mehr oder weniger unverblümt
behauptet, der Viscount sei impotent.
    Die Anwesenden trennten sich am
Treppenabsatz und zogen sich bis zum Abendessen in ihre Zimmer zurück. Gabby
ging langsam zu dem wunderschönen Schlafgemach hinauf, das eigentlich der
Viscountess gehörte. Kitty hatte es ihr großzügig überlassen, nachdem
sie auf dem Landsitz eingetroffen waren, und als Gabby protestierte, hatte
Kitty sie darauf aufmerksam gemacht, dass sie für die Verbindungstür zum Zimmer
ihres Sohnes keine Verwendung habe. Gabby war errötet und hatte die Tür so gut
es ging ignoriert.
    Nun betrat sie das Schlafgemach,
einen luftigen, hellen Raum, der mit einer meergrünen Seidentapete dekoriert
war, und starrte auf die Verbindungstür. Es war nur eine Tür. Doch auf der anderen
Seite befand sich Quills Schlafzimmer. Wie fühlte er sich, wenn er im Bett
seines Vaters schlief? Wie fühlte er sich, wenn er daran dachte, dass sie sich
direkt auf der anderen Seite der Wand befand? Die Tür war beeindruckend und aus
massivem Mahagoniholz. Gabby nagte an ihrer Unterlippe.
    Das Begräbnis war vorüber und der
Viscount beerdigt. Doch wenn sie sich nun liebten und Quill eine drei Tage
anhaltende Migräne bekam, wie konnte er dann seine Mutter nach Southampton
begleiten? Außerdem hatte sie das Gefühl, dass er unverzüglich nach London
zurückkehren wollte. Wahrscheinlich konnte er nicht reisen, wenn er einen
Anfall hatte.
    Zum ersten Mal begriff sie die
Ausmaße seines Problems. Wann würde er entscheiden, dass er auf drei Tage
verzichten konnte? In London hatte sie gelernt, dass er jeden Tag arbeitete.
Und es bereitete ihm Freude. Würde er je gewillt sein, auf drei Tage zu verzichten?
    Sie blickte auf, als sich die
massive Mahagonitür öffnete und Quill in ihr Zimmer geschlendert kam.
    »Hallo Gemahlin.«
    Gabby errötete. Seit dem Nachmittag
in Bath, als er nach der Trauung ihr Zimmer betreten hatte, waren sie nicht
mehr miteinander allein gewesen. Musste man sich auch in den Privatgemächern
vor dem Ehemann verbeugen?
    Aber seine spöttischen Augen
glänzten bewundernd und da lösten sich ihre Sorgen in Luft auf.
    Er kam

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