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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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auf sie zu wie ein Tiger, der
sich an eine Ziege heranschleicht. Und Gabby tänzelte zurück, so wie es
womöglich die Ziege in der Gischt des Indischen Ozeans getan hatte.
    »Sie werden jeden Augenblick zum
Abendessen läuten«, sagte sie nervös.
    Quill grinste sie an. »Das stimmt.«
Seine Stimme war ganz tief und jagte ihr heiße Schauer über den Rücken.
»Vielleicht sollten wir hier in deinem Zimmer eine Kleinigkeit zu uns nehmen«,
schlug er vor, doch dann verbesserte er sich mit einem Blick auf die
Verbindungstür. »Oder vielleicht in unserem Schlafzimmer?« Gabbys Mund
fühlte sich plötzlich ganz trocken an. »Quill«, sagte sie, bevor es ihr
unmöglich wurde zu sprechen, »wir müssen uns vernünftig unterhalten.«
    »Ist dir aufgefallen, dass du sehr
häufig nach einer vernünftigen Unterhaltung verlangst?«, spottete Quill.
    »Mein Vater ist der Meinung, dass
Frauen nicht zur Vernunft fähig sind«, erklärte Gabby. »Ich fürchte, ich habe
die Formulierung aus lauter Verzweiflung gewählt.« Und dann fügte sie hinzu:
»Dabei war das, was mein Vater von sich gab, oft ohne jeden Zusammenhang.«
    Quill machte erneut ein paar
Schritte auf sie zu. »Du musst mir irgendwann einmal mehr über deinen Vater
erzählen«, sagte er mit sanfter, weicher Stimme. »Das hört sich an, als wäre er
ein Narr.«
    »Das ist er nicht«, protestierte sie
und machte nervös einen Schritt nach hinten. »Quill, ich habe es ernst gemeint.
Wir müssen uns unterhalten! Bevor wir ... etwas anderes tun.«
    Ein eisiger Hauch strich ihm über
den Rücken, doch er blieb höflich stehen. »Bist du zu dem Entschluss gekommen,
dass du die Ehe annullieren lassen möchtest?«, fragte er und klang dabei so
gelassen, als würde er sie um eine Tasse Tee bitten.
    Sie runzelte die Stirn. »Ich möchte
mich vernünftig unterhalten, Quill.« Sie wandte ihm den Rücken zu, ging
zum Kamin hinüber und setzte sich in einen gepolsterten Schaukelstuhl.
    Quill nahm ihr gegenüber Platz und
legte die Fingerspitzen aneinander. »Also schön, was haben wir denn zu
besprechen?« Er wusste sehr wohl, dass er während der Beerdigung stark gehumpelt
hatte. Sein Bein war von dem Marsch über das Anwesen todmüde, und während des
Empfangs hatte er mehr als einmal gehört, wie jemand leise Spekulationen über
das wahre Ausmaß seiner Verletzung anstellte. Wahrscheinlich hatte Gabby erst
an diesem Tag begriffen, was für ein nutzloser Krüppel er war.
    »Ich mache mir Sorgen über den
Vollzug«, sagte sie und zögerte bei dem letzten Wort.
    »Machst du dir Sorgen, dass ich
nicht in der Lage bin, meinen Teil beizusteuern?«
    »Nein! Das heißt ...«
    Quill stand auf, ging zum Fenster
hinüber und kehrte Gabby den Rücken zu. Es war Abend und die Lichter des Hauses
streckten sich wie gelbe Finger nach der Dämmerung aus. Ihm fiel auf, dass die
Rosenbüsche nicht richtig zurückgeschnitten worden waren. »Es wäre nur
verständlich, wenn du die Ehe annullieren möchtest, Gabby, nun, da du Zeit
hattest, über die Konsequenzen nachzudenken.«
    In ihren Ohren klang seine Stimme
völlig gleichgültig.
    »Um ehrlich zu sein mache ich mir
keine Gedanken darüber, ob ich einen Erben zeuge oder nicht«, fuhr ihr Mann
fort. »Niemand wird auch nur mit der Wimper zucken, wenn du die Ehe
annullierst. Ich könnte Jennings anweisen, sofort alles Nötige in die Wege zu
leiten.«
    Als sie keine Antwort gab, drehte er
sich widerstrebend um. Gabby funkelte ihn zornig an.
    »Nun?« Seine Stimme war immer noch ausdruckslos
und höflich. »Es muss keine unerfreuliche Unterhaltung werden, Gabby. Wie du
schon in der Vergangenheit gesagt hast, sind wir Freunde.«
    »In diesem Fall möchte ich dich
bitten, zu deinem Sessel zurückzukehren und nicht mehr so melodramatisch durch
das Zimmer zu stolzieren.« Sie reckte das Kinn in die Luft. »Wir werden uns
vernünftig unterhalten, Erskine Matthew Claudius!«
    Quill verzog den Mund zu einem
grimassenhaften Lächeln. »Wenn du der Testamentverlesung so aufmerksam zugehört
hast, wirst du festgestellt haben, dass mein Vater es aufgrund meiner
Verletzungen für unmöglich hält, dass ich einen Erben zeuge.« Dennoch ging er
zu ihr und nahm ihr gegenüber Platz. Sein Herz fühlte sich an wie ein kalter
Klumpen.
    »Als ich sagte, wir müssten uns vernünftig
unterhalten, meinte ich nur, dass ... bevor wir ...«
    Quill wartete höflich. Er würde es
ihr bestimmt nicht einfacher machen.
    »Oh, ich kann diese Dinge nicht laut
aussprechen«, rief

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