03 - Feuer der Liebe
verursacht.« Er blickte ihr direkt in die Augen. »Verstehst
du?«
Sie nickte und betrachtete die
kleine Flasche. »Was ist darin enthalten?«
Sudhakar zuckte die Achseln. »Wie
gesagt, ein Gift. Es wird von einem Färberfrosch gewonnen, der seine Opfer in
einen Schlaf versetzt. Aus irgendeinem Grund versetzt das Gift — wenn man es in
kleinen Dosen verabreicht — den verletzten Teil des Gehirns in Tiefschlaf. So
werden gewisse Bewegungen wieder erträglich. Ich habe es einmal einem jungen
Mann gegeben, der von einem Baum gefallen war. Nach dem Sturz konnte er sich
nicht tiefer bücken als bis zur Hüfte, ohne schlimme Kopfschmerzen zu
bekommen. Bei diesem Patienten hat die Medizin gewirkt.«
Gabby schluckte. Sie stellte sich
vor, was Quill von der Idee halten mochte, einen Teil seines Gehirns in einen
tiefen Schlaf zu versetzen. Immerhin war damit entschieden, ob sie ihn vorher
bitten sollte, die Arznei zu nehmen. Er würde den Trank niemals anrühren.
»Bitte, Sudhakar, würdest du
wenigstens für eine Woche in London bleiben? Mein Mann hat einen Migräneanfall
und wird die nächsten Tage krank sein. Aber ich möchte, dass du den Mann, den
ich geheiratet habe, kennen lernst.«
»Ich werde ihm gern einen kurzen
Besuch abstatten, wenn du mir versprichst, deine Entscheidung zu überdenken.«
Sie neigte den Kopf. »Ich bin dir
für deine Geduld sehr dankbar, Sudhakar. Und es tut mir Leid, wenn du der
Meinung bist, dass ich wie mein Vater handele,«
Sudhakar war sich sehr wohl bewusst,
dass sie seine Bitte ignorierte. »Ich wäre stolz, wenn ich dich meine Tochter
nennen könnte.« Er seufzte. »Du bist die dhtu meines Herzens. Die Taten, die
bei deinem Vater dem Bösen entspringen, entspringen bei dir der Liebe. Und nun
gönne mir ein wenig Ruhe, Gabrielle. Meine alten Beine glauben immer noch, dass
ich mich auf See befinde.«
Gabby küsste ihn auf die Stirn und
schlüpfte aus dem Zimmer. Die winzige Flasche hielt sie fest umklammert.
Kapitel 23
Quill hatte einen wunderbar sinnlichen
Traum. Er lag auf dem Bett und Gabby entkleidete ihn. Sie war in ein rosiges
Licht getaucht, doch die Lichtquelle befand sich nicht hinter ihr; vielmehr
schien ihre Haut zu leuchten und ihr ganzer Körper zu glühen.
Dann fiel ihm auf, dass sie
vollkommen nackt war. Er betrachtete ihre Brüste, während sie sein Hemd
aufknöpfte. Ob er sie berühren sollte? Aber es gefiel ihm, einfach nur still zu
liegen und sie anzusehen.
»Hmm, Gabby«, murmelte er. Die Worte
kamen zäh und schwerfällig über seine Lippen.
»Ja?« Sie mühte sich mit seinen
Manschetten ab.
»Warum schimmerst du so rosig?«
»Was hast du gesagt?« Seine
Traumfrau wirkte ein wenig gereizt. Ihre Brüste wogten auf und ab, als sie an
seinem Ärmel zerrte.
»Du siehst aus wie eine Heilige aus
dem Mittelalter«, sagte er und kicherte. Die Vernunft meldete sich zu Wort; er
hatte seit er ein Junge war nicht mehr gekichert. »Ich habe eine Heilige
geheiratet — eine Heilige aus dem Mittelalter. Die Vorstellung gefällt mir.« Er
verstummte. »Allerdings trugen die Heiligen im Mittelalter Kleider, zumindest
auf den Bildern, die ich gesehen habe.«
Eine warme Hand legte sich an seine
Wange. Jetzt war Gabbys Gesicht direkt vor seinem. »Quill, geht es dir gut?
Deine Worte ergeben nicht viel Sinn.« Ihre wunderschönen Augen betrachteten
ihn besorgt.
»Natürlich geht es mir gut. Ich habe
einen der schönsten Träume meines Lebens. Wirst du damit weitermachen, Gabby,
Liebste? Oder soll ich dich Gabby meiner Träume nennen? Oder Traum-Gabby?« Er
kicherte wieder.
Ihr Gesicht verschwand und er hörte
ein dumpfes Geräusch. Es war ihr gelungen, seine Manschette zu öffnen. Sie
machte sich gerade an der zweiten zu schaffen, da kam ihm der Gedanke, dass er
nun ihren üppigen Busen wirklich berühren musste. Schwerfällig hob er den Arm
und legte eine Hand an die Rundung ihrer Brust.
Es ist einer dieser langsamen,
zähflüssigen Träume, dachte er. Hoffentlich würde er lange genug schlafen, um
herauszufinden, was seine Traum-Gabby mit ihm vorhatte. Er ließ seine Hand über
ihre weiche Haut gleiten und bemerkte entzückt, wie das rosige Licht zwischen
seinen Fingern hervorlugte.
Es gelang ihr, seine zweite
Manschette zu öffnen. Sie zog ihm mühsam das Hemd aus. Er ließ es geschehen.
»Ach, Frau meiner Träume!«
»Was?« Wieder tauchte ihr Gesicht
vor ihm auf.
»Es ist ein Traum, deshalb kann ich
mich nicht sehr gut bewegen.«
Sie schien entsetzt. »Ich
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