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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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seine Augenbrauen verwirrt zusammenzogen. Sie
liebte diesen grimmigen Ausdruck und seine Überzeugung, dass es für jedes
Rätsel eine logische Erklärung gab. Sie erkannte genau, wann ihm die Wahrheit
dämmerte, und zwar an der Art, wie seine Züge erstarrten, als ihm der Verrat
seiner Frau klar wurde.
    Sie zog sich noch weiter von ihm
zurück, nur einige Zentimeter. Dann rief sie sich innerlich zur Ordnung. Sie
hatte Recht gehabt. Nicht mit der Wahl ihrer Methoden, sondern mit dem
Ergebnis. Sie hatten sich im Laufe der Nacht immer wieder geliebt und die
Schmerzen waren ausgeblieben.
    Seine Augen hatten nun die Farbe
einer eiskalten Meereswelle. »Du hast mich betäubt«, sagte er tonlos. Mit
einer plötzlichen Bewegung entriss er ihr das Laken und schleuderte es auf den
Boden. Als Gabby erschrocken protestierte, schubste er sie grob auf die Seite.
Auf ihrer Hüfte befand sich ein blauer Fleck, das Resultat von Quills
leidenschaftlichem Griff.
    Er zog sich wortlos von ihr zurück.
Hatte sie geglaubt, seine Augen waren grün? Sie waren schwarz. Gabby hatte das
Gefühl, als würde ihr das Herz in der Brust zerspringen. So muss es sich
anfühlen, wenn man stirbt, dachte sie betäubt.
    »Sudhakars Medizin ist sehr
wirkungsvoll«, bemerkte Quill. Sie erkannte, dass er sich nun völlig unter
Kontrolle hatte. Gabby nickte.
    »Was ist darin enthalten?«
    »Ich habe — ich weiß es nicht.«
    »Du weißt es nicht?« Es entstand ein
eisiges Schweigen. »Sudhakar hat sie einem jungen Mann verabreicht, der sich
bei einem Sturz von einem Baum verletzt hatte«, flüsterte Gabby. »Wann immer
sich der Mann bückte, litt er an Kopfschmerzen. Die Medizin hat ihn geheilt.«
    »Wann hast du mir das Heilmittel
verabreicht?«
    »Nach dem Abendessen, in deinem
Portwein.«
    Quill stand auf. Er bemerkte zum
ersten Mal, dass er ebenfalls nackt war. »Das war wirklich eine beeindruckende
Vorstellung, die du gestern Nacht gegeben hast.«
    Gabby zwang sich, nicht zu weinen.
Seine Wut war nur allzu berechtigt. »Du musstest das tun, was die Migräne
hervorruft.« Sie war kaum zu verstehen.
    Seine Augen wurden schmal. »Das
scheint mir sehr merkwürdig. Warum?«
    »Ich glaube, die Medizin heilt den
verletzten Teil des Gehirns«, sagte Gabby unbeholfen. Es klang immerhin besser
als Sudhakars Gerede darüber, dass man das Hirn zum Einschlafen brachte.
    Er überdachte gründlich, was sie ihm
gerade gesagt hatte. »Der Patient nimmt das Heilmittel ein und führt dann die
Handlung aus, die die Migräne hervorruft. Die Arznei hat also meine
Gehirnerschütterung geheilt?«
    »Der Trank beruhigt den Teil des
Gehirns ...« Sie verstummte, unfähig die Verbindung zu verstehen, die zwischen
dem verletzten Körperteil und dem verletzten Gehirn bestand.
    »Und wenn mir dieser Trank nicht
bekommen wäre? Würde ich dann in diesem Bett liegen, unfähig, mich zu bewegen?«
    »O nein«, widersprach sie eifrig und
hielt seinem Blick stand. »Der Trank hat keine negativen Auswirkungen, wenn er
nicht wirkt.«
    »Was hat Sudhakar sonst noch darüber
gesagt?«
    Sie biss sich auf die Lippe.
    »Was hat Sudhakar sonst noch über
die Medizin gesagt?«, fragte er betont langsam. Ihr kam es jedoch vor, als
hätte er ihr die Worte laut entgegengeschrien.
    »Manchmal kann sie wie ein
gefährliches Gift wirken«, murmelte sie und blickte Quill flehentlich an. »Aber
er hat mir versprochen, dass es keine negativen Auswirkungen geben würde, auch
wenn die Arznei nicht wirkt. Und sie hat gewirkt.«
    Aber er wandte sich ab und streifte
sich seinen Morgenmantel über. »Du hast mir ein gefährliches Gift verabreicht«,
sagte er so kalt, dass es fast gleichgültig klang. »Du musst sehr verzweifelt
gewesen sein, Gabby. Und, war es die Sache wert? Ich meine die letzte Nacht.«
    Sie machte sich nicht die Mühe so zu
tun, als verstünde sie ihn nicht. Heiße Tränen tropften ihr auf die Hände. »Ich
konnte es nicht ertragen, dich leiden zu sehen.«
    »Aber hast du keine Schuldgefühle
verspürt, mich anzulügen? Mir die Medizin zu geben, die mich ebenso gut hätte
umbringen können?« Er drehte sich um, und sie erzitterte, als sie sein Gesicht
sah. »Wenn meine Mutter solche Arzneien kaufte, konnte ich zumindest selbst die
Entscheidung treffen, ob ich sie nehme oder nicht.«
    »Du hättest dich doch geweigert!«,
sagte Gabby erstickt. »Das ist korrekt. Ich hätte den Trank nicht genommen.«
    »Ich musste es tun«, flüsterte sie.
»Ich konnte dich nicht leiden sehen.«
    »Du

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