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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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Hector auch die Betten von Jason und Lucas ins Zimmer geholt hatte.
    Helen hatte eine weitere Vision oder Erinnerung oder was es sonst war. Alle Männer übernachteten zusammen in einem Zelt mitten in einem großen, staubigen Lager – dem Belagerungscamp vor den Stadtmauern von Troja. Sie schüttelte den Kopf und die Vision verschwand.
    »Seid ihr nicht zu alt für eine Pyjamaparty?«, stichelte Claire.
    Die Jungen lachten verhalten über ihren Witz.
    »Ich hatte es satt, ständig von einem Zimmer zum nächsten zu rennen und nach ihnen zu sehen, deshalb habe ich alle Betten hier reingestellt«, erklärte Hector ein bisschen verlegen.
    Hector, der Beschützer, dachte Helen. Er wollte nie von einem seiner Männer getrennt sein, der verwundet war – ob es nun ein wichtiger Heerführer wie Aeneas war oder ein einfacher Fußsoldat. Deswegen hat ihn jeder Mann seines Heers so geliebt und ist ihm in den sicheren Tod gefolgt.
    Wieder schüttelte Helen den Kopf und versuchte, die unwillkommenen Erinnerungen zu vertreiben. Schließlich waren es nicht einmal ihre.
    »Ich kann nicht glauben, dass du schon wieder auf den Beinen bist«, sagte Orion. Helen hatte bereits erkannt, dass Orion trotz seiner vom Adrenalin befeuerten Schreiattacke noch bettlägerig war – genau wie Lucas. Die Heilung der beiden war längst nicht so weit fortgeschritten wie ihre und Jason war von seinem Kampf um Jerrys Leben immer noch vollkommen erschöpft. Die drei konnten sich kaum aufsetzen, ohne schmerzerfüllt das Gesicht zu verziehen, und an Aufstehen war gar nicht zu denken.
    »Ich wollte euch das nur unter die Nase reiben. Damit ihr euch noch mieser fühlt«, scherzte Helen, die sich nicht anmerken lassen wollte, welche Sorgen sie sich um ihre Freunde machte.
    Claire ging zu Jason und Helen wollte sich automatisch auf Lucas’ Bettkante setzen. Doch im letzten Moment wurde ihr klar, was sie da vorhatte, und sie änderte die Richtung zu Orion. Lucas beobachtete sie dabei und unterdrückte jede Regung. Helen schluckte und zwang sich, seinem Blick auszuweichen. In diesem Leben waren sie Cousin und Cousine, und es war ganz egal, was sie in ihren Träumen gesehen hatte.
    Sie nahm Orions Hand und fühlte sich sofort besser. Als er sie liebevoll anlächelte, begann ihr Herz zu kribbeln. Sie erkannte, dass sie Orion wirklich liebte, und genoss die wohlige Wärme, die sie durchströmte. Was machte es schon, dass sie nicht dieses schwerelose Gefühl hatte, das sie immer bei Lucas empfand? Wahrscheinlich war es ohnehin keine gute Idee, »schwerelos« durchs Leben zu gehen.
    »Wovon habt ihr gerade gesprochen?«, fragte Helen beiläufig und versuchte sich einzureden, dass es eines Tages leichter sein würde, in dieses ausdruckslose Gesicht von Lucas zu sehen, das er jedes Mal aufsetzte, wenn sie Orions Hand hielt. Einen Moment lang glaubte Helen, einen giftgrünen Farbton unter Lucas’ Haut aufblitzen zu sehen. Sie blinzelte, schaute schnell weg und hoffte nur, dass ihr Sehvermögen nicht unter ihrer Augenverletzung gelitten hatte.
    »Wir haben Strategien besprochen. Die Scions brauchen einen Plan, und zwar schnell«, berichtete Hector, und das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. »Wir sind geschwächt. Weit verstreut. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, uns anzugreifen.«
    Helen lachte humorlos auf. »Genau dasselbe habe ich auch schon gedacht.« Hector musterte sie wohlwollend, und Helen fragte sich, ob es ihm vielleicht doch gelungen war, eine Kriegerin aus ihr zu machen.
    »Aber wir haben noch nichts gehört. Soweit wir wissen, können die Götter noch auf dem Olymp sein«, sagte Claire und runzelte besorgt die Stirn. Jason zog sie noch dichter an sich.
    »Matt hat einiges herausgefunden. Er kommt gleich, um Bericht zu erstatten«, sagte er. Jason sah seinen Bruder fragend an. »Wo steckt der Kerl eigentlich?«
    »Bei Ariadne«, antwortete Hector missbilligend, doch dann änderte sich sein Ton plötzlich. »Er sieht ein Dutzend Mal am Tag nach ihr.«
    »Kein Dutzend Mal«, protestierte Matt, der gerade zur Tür hereinkam. Mit der einen Hand stützte er Ariadne und in der anderen hielt er sein iPad. »Höchstens zehn Mal.«
    Helen fielen bei seinem Anblick fast die Augen aus dem Kopf. Natürlich hatte sie mitbekommen, wie seine Muskeln im Laufe der letzten Monate gewachsen waren. Ihr war auch nicht verborgen geblieben, dass er sich in eine echte Augenweide verwandelt hatte, auch wenn ihr der Gedanke an eine Beziehung mit Matt irgendwie abwegig

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