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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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vorkam. Aber jetzt wirkte er noch anders. Wie elektrisiert.
    »Wie fühlst du dich, kleine Schwester?«, fragte Hector, doch seine Augen waren auf Matt gerichtet, und er musterte ihn von oben bis unten. Was immer sich an ihm verändert hatte – Hector sah es ebenfalls, da war sich Helen ganz sicher.
    »Frag nicht«, stöhnte Ariadne und ließ sich neben ihren großen Bruder fallen. »Wie das Grünzeug im Innern einer Kuh.«
    »Einer Kuh?«, fragte Orion, als hätte er sich verhört.
    »Durchgekaut, geschluckt, wieder hochgewürgt und noch mal gekaut«, verkündete sie mit einem Grinsen.
    »Wie geht’s dir?«, fragte Matt Helen, während alle anderen noch über Ariadnes ekligen Vergleich lachten. Und auf einmal war er wieder einfach nur Matt, ihr alter Kumpel, und es war nichts Merkwürdiges mehr an ihm.
    »Ich bin okay«, versicherte sie ihm und berührte die Hand, die er auf ihren Arm gelegt hatte.
    »Ehrlich?«, hakte er nach und sah in ihr verletztes Auge. Helen musste wieder daran denken, dass sie bei ihrem Zusammenstoß mit Ares eine blaue Narbe auf der Iris ihres rechten Auges davongetragen hatte. Angeblich sah sie aus wie ein Blitz, aber sie selbst hatte sie noch nicht gesehen. Sie hatte wichtigere Dinge zu tun gehabt, als in einen Spiegel zu sehen.
    »Ja, mir geht’s gut«, beteuerte sie und grinste. »Allerdings würde es mir noch besser gehen, wenn Ari aufhören würde, im Schlaf um sich zu treten.«
    »Hey, wenigstens schnarche ich nicht«, konterte Ariadne lachend.
    »Ihr schnarcht beide«, mischte sich jetzt auch Claire in die Alberei ein. »Es ist, als würde man sich das Zimmer mit einem Haufen Kerle teilen.«
    Alle lachten auf Kosten von Helen und Ariadne. Helen fiel auf, wie glücklich und zufrieden sie miteinander waren. Sie fühlten sich in der Gegenwart der anderen so behaglich und sicher, als würden sie einander schon ewig kennen. Aber sie alle konnten nur kurze Zeit verdrängen, was sie zusammengebracht hatte, und die ausgelassene Stimmung verflog schnell wieder.
    »Was hast du über die Götter in Erfahrung gebracht, Matt?«, fragte Orion, der wie gewöhnlich auch leichteste Stimmungsschwankungen wahrnahm. »Hast du etwas gehört?«
    »Ich denke schon. Es gab einige … Angriffe«, berichtete Matt zögernd.
    »Was meinst du damit?«, fragte Claire.
    Matt tippte auf sein iPad und scrollte durch die Schlagzeilen der Zeitungen. Alle anderen schauten gebannt zu.
    »Vor zwei Tagen wurde auf dem Empire State Building eine Frau gefunden, die von etwas getötet wurde, das riesige Krallen haben muss. Und heute Morgen hat man am Strand von Cape Cod die Leiche eines Mädchens gefunden, das von einem Pferd zu Tode getrampelt wurde. Beide Frauen sind vor ihrem Tod vergewaltigt worden.«
    Hector nahm Matt das iPad aus der Hand und las selbst, was in den Schlagzeilen stand. »Das ist aber ein ziemliches Revolverblatt«, bemerkte er voller Zweifel. »Hier steht sogar, dass die Augenzeugen in New York gesehen haben wollen, wie eine Frau von einem Riesenvogel weggetragen wurde.«
    »Von einem Adler. Der Vogel war ein Adler«, sagte Helen leise und musste ein Schaudern unterdrücken. Alle sahen sie verdutzt an und warteten auf eine Erklärung. »Es ist nur eine Vermutung, aber ich hatte komische Träume und merkwürdige Visionen, wie ihr sie vermutlich nennen würdet«, gestand sie mit einem Schulterzucken, um die detaillierten Erinnerungen, die sie neuerdings hatte, herunterzuspielen, bis sie selbst besser verstand, was mit ihr los war.
    »Wann hat das angefangen?«, fragte Lucas besorgt. Helen runzelte die Stirn und versuchte, sich zu erinnern, wann sie ihn und die anderen zum ersten Mal in einer Rüstung gesehen hatte.
    »An Halloween«, sagte sie und sah Orion dabei an. »Weißt du noch, wie ich einen Moment lang alles vergessen habe, nachdem ich das Wasser von diesem Fluss berührt hatte?«, fragte sie. Sie vermied es fast abergläubisch, den Namen Lethe auszusprechen, als könnte allein seine Erwähnung sie erneut alles vergessen lassen.
    »Allerdings«, bestätigte Orion mit dem Hauch eines Lächelns. Helen lächelte nervös zurück, denn sie musste wieder daran denken, wie sie sich geküsst hatten, als keiner von ihnen mehr wusste, wer sie waren. Sein Schmunzeln verriet Helen, dass auch er sich daran erinnerte. Dann verdunkelte sich jedoch sein Gesicht. »Du konntest dich eine Zeit lang nicht einmal mehr an deinen eigenen Namen erinnern. Das war ziemlich heftig.«
    »Aber als ich mich wieder

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