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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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belegt. Du hältst uns nur auf. Mach doch einfach solange irgendetwas anderes."
    Sie hatte recht. „Hier in der Nähe ist ein Fitnesscenter." Er holte ein Notizbuch aus der Tasche und schrieb einen Namen und eine Telefonnummer auf. „Rufe mich an, wenn du fertig bist. Ich komme dann und hole dich ab." Er beugte sich vor und biss ihr spielerisch ganz leicht in die Unterlippe. „Und jetzt machst du dich schön."
    Sie schlang die Arme um ihn und zog eine Augenbraue hoch. „Bin ich das nicht schon?"
    Sie war ungeschminkt. Ihre Augen waren blau und strahlend, ihr Teint hell. So taufrisch, wie sie heute aussah, war ihre Schönheit fast unwirklich. Er hob eine Hand und strich ihr über die Wange, bevor er sie lange küsste.
    „Mit Mühe kannst du vielleicht etwas aus dem Gesicht machen."
    „Doran, du solltest besser verschwinden."
    Er warf ihr noch ein verschmitztes Lächeln zu, bevor er ging.
    Während der nächsten zwei Stunden arbeitete Carrie ohne Unterbrechung. Ihr Haar wurde gelockt, geglättet, mit Spray und mit Gel bearbeitet. Ihr Gesicht wurde geschminkt und gepudert. Immer, wenn sie die Kleidung wechselte, wurden auch ihr Make-up und ihre Frisur geändert, um ihr Erscheinungsbild zu betonen. Bryan arbeitete ruhig und konzentriert wie immer.
    „Ich habe dich noch gar nicht gefragt, wie es Shade geht."
    „Lege deine rechte Hand auf die linke Schulter", wies Bryan Carrie an. „Jetzt die Finger spreizen.
    Gut. Shade geht es großartig. Im Augenblick wechselt er zu Hause gerade Windeln."
    „Das würde ich gern sehen."
    „Er macht das ausgezeichnet, so ganz nach Plan."
    „Man sieht es dir überhaupt nicht an, dass du vor zwei Monaten ein Baby bekommen hast."
    „Wer hat schon Zeit zum Essen? Das Kinn höher und einen abweisenden Eindruck. Genau so." Sie kniete nieder, um aus einem ganz bestimmten Winkel heraus zu fotografieren. „Andrew Colby ist jetzt schon ein zehn Pfund schwerer
    Sklaventreiber."
    „Und du bist verrückt nach ihm."
    Bryan ließ die Kamera sinken und strahlte. „Er ist aber auch das herrlichste Baby. Shade und ich haben mindestens schon fünfhundert Filme verschossen. Es gibt jeden Tag etwas Neues." Mit einer Kopfbewegung warf sie ihr langes blondes Haar zurück auf den Rücken. „Man kann sehen, wie aufgeweckt er ist, einfach an der Art, wie er Dinge betrachtet. Gerade gestern erst ..." Lachend unterbrach sie sich. „Es ist schon fast eine fixe Idee.
    Aber weißt du, obwohl ich mich mir selbst nie als Mutter vorstellen konnte, jetzt kann ich mir ein Leben ohne Andrew - oder Shade - nicht mehr vorstellen."
    „Es ist wahrscheinlich der richtige Mann dazu nötig, um solche Ansichten zu verändern."
    Der etwas wehmütige Ausdruck, der gerade Carries Miene belebte, würde das beste Foto abgeben. „Etwas seitlich und über die Schulter blicken. Den Blick etwas glühender." Immer wieder drückte sie dabei auf den Auslöser. „Es ist immer wieder ein Vergnügen, ein Gesicht wie deines zu fotografieren - vor allem, wenn du so viel Ausdruck hineinbringst. Aber ich maße es mir nicht als mein eigenes Verdienst an."
    „Was meinst du damit?"
    „Nichts macht mehr Spaß, als eine verliebte Frau zu fotografieren. Mund schließen", ordnete sie an.
    Langsam drehte sich Carrie um und musterte Bryan. „Ist das so offensichtlich?"
    „Soll es nicht so sein?"

    „Nein ... doch. Ich weiß nicht." Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr kunstvoll frisiertes Haar. „Ich will mich nicht selbst zum Narren machen."
    „Das geht häufig Hand in Hand mit dem
    Verliebtsein, aber du wirst es überleben. Er hat übrigens ein interessantes Gesicht. Meinst du, du könntest ihn dazu überreden, mir Modell zu stehen?"
    „Wenn du ihn an Händen und Füßen fesselst.
    Bryan, wie schaffst du das mit Shade?"
    „Du fragst allen Ernstes mich um Rat wegen Männern?"
    „Verrat es nicht."
    „Hast du schon einmal das Bedürfnis gehabt, ihn umzubringen?", fragte Bryan.
    „Schon häufig."
    „Du machst Fortschritte. Den besten Rat, den ich dir geben kann: die Dinge laufen lassen. Und wenn ich du wäre, würde ich die restliche Zeit vom Wochenende nicht vergeuden."
    Das Fitnesscenter war deutlich ein Ort der Männer.
    Athletischer Männer. Die Luft war erfüllt mit Schweißgeruch und Flüchen. Die meisten
    Anwesenden trugen nur Shorts, nur wenige hatten zusätzlich ein Unterhemd an. Auf einer Matte lag ein Mann mit Gewichten auf den Beinen und schnaufte sich durch seine Serie von Sit-ups. Ein anderer Mann auf einer Bank

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