03 - Hinter dunklen Spiegeln
schlank, jung, makellos. Sie war ein Traum, und, mehr noch, sie war ein Star, jemand, der auf der Leinwand strahlte und Fantasien erregte.
Seine Wangenmuskeln waren angespannt, als er ins Schlafzimmer ging.
„Offensichtlich habe ich die verkehrten Knöpfe gedrückt." Er suchte in den Taschen seines Hemdes nach Zigaretten. „Ich dachte, dass es auch das ist, was du willst." Er zündete sich eine an und inhalierte tief den Rauch. „Aber wahrscheinlich vertragen sich ein Ehemann und Kinder nicht mit deinem Image."
Langsam sah sie auf, und Kirk konnte in ihrem Blick einen tiefen, auf ihr lastenden Schmerz wahrnehmen.
„Carrie ..."
„Nein." Mit einer Handbewegung brachte sie ihn zum Schweigen. „Vielleicht habe ich es so verdient."
Sie erhob sich, ging zum
Schrank und holte ein Kleid heraus. Sie ließ das Handtuch fallen, zog das Kleid über und schloss den Gürtel. Sie verschränkte die Finger, dann ließ sie die Hände herunterfallen. „Meine Karriere ist mir wichtig, aber ich habe sie immer von meinem persönlichen Leben getrennt. Meine Arbeit verlangt viel von mir, das hast du selbst erleben können."
„Es bleibt kein Platz für mich und eine Familie?"
Zu dem Schmerz in ihrem Blick schien sich so etwas wie Wut zu gesellen. „Meine Eltern haben vier Kinder auf ihrer Wanderschaft von Ort zu Ort großgezogen. Es war immer Platz, immer Zeit für die Familie."
„Was ist es dann also?"
Sie vergrub die Hände in den Taschen und zog sie wieder heraus, als könne sie sie nicht einen Augenblick still halten. „Zuerst will ich sagen, dass es nichts gibt, was ich mehr will als dich heiraten und eine Familie gründen. Bitte nicht", brachte sie hastig hervor, als er einen Schritt auf sie zumachte.
„Setz dich, Kirk. Für mich ist es leichter, wenn du sitzt."
„In Ordnung."
Carrie holte tief Luft. „Es gibt Dinge, die du zunächst einmal wissen solltest. Es ist schwer, wenigstens für mich, frühere Fehler einzugestehen, aber du hast ein Recht darauf. Wenn ich auf meine Mutter gehört hätte, hätte ich es dir schon vorher erzählt. Dann wäre es einfacher gewesen."
„Carrie, wenn du mir etwas von anderen Männern früher erzählen willst ..."
Ihr Lachen brachte ihn zum Schweigen. Es klang bitter. „Nicht ganz. Es passt zwar auch nicht zu meinem Image, aber ich habe vor dir nur mit einem Mann geschlafen. Überrascht?" Sie trat ans Fenster.
„Ich habe Werbespots gemacht und
Schauspielunterricht genommen. Ich hatte auch einen Teilzeitjob und habe per Telefon Zeitungen verkauft. Ich habe mir damals immer wieder gesagt, dass es nur eine Frage der Zeit sei, aber es war hart.
Es war hart, allein zu sein. Dann rief mich Matt an wegen einer kleinen Filmrolle. .Lawless', mein erster wirklicher Durchbruch. Der Produzent war ..."
„Dustin Price."
Carrie drehte sich um. „Ja. Woher weißt du das?"
„Das wissen sicher viele Kinofans. Aber ich bin auf Price gestoßen, als ich deine Vergangenheit überprüfte."
„Du hast mich überprüft?" Sie stützte sich auf die Fensterbank. „Mich?"
„Das ist üblich, Carrie. Vielleicht ist unser Mann einer, den du vergessen hast zu erwähnen. Wie Dustin Price. Übrigens, er ist sauber, er hält sich seit achtzehn Monaten in England auf."
„Wie üblich", wiederholte sie. „Eigentlich hätte ich es erwarten müssen."
„Was bedeutet das schon? Du hast mit ihm geschlafen. Du wolltest einen Durchbruch, er konnte ihn dir verschaffen. Es liegt Jahre zurück, und mir ist es vollkommen egal."
Jeder Muskel in ihrem Körper war angespannt.
„Das denkst du? Du meinst, ich hätte mit ihm geschlafen, um eine Rolle zu bekommen?"
„Ich habe dir doch gesagt, dass es mir egal ist."
„Fass mich nicht an." Sie trat einen Schritt zur Seite, als er die Hand nach ihr ausstreckte. „Ich habe es nicht nötig, mit jemandem zu schlafen, um eine Rolle zu bekommen, und ich habe es nie gemacht. Ich habe Kompromisse machen müssen, vielleicht mehr, als ich sollte, aber ich habe mich nie in dieser Art prostituiert."
„Entschuldigung." Dieses Mal ignorierte er ihre Abwehr und fasste sie bei den Armen. „Ich wollte dir nur sagen, dass es mir egal ist, was auch immer sich zwischen dir und Price abgespielt hat."
„Oh, es ist nicht egal." Sie entzog sich ihm und goss sich ein Glas Wein ein. „Es ist überhaupt nicht egal. Als Matt mir damals mitteilte, ich hätte die Rolle, war ich so glücklich. Ich wusste, das war der Anfang. Ich würde es schaffen, ich würde jemand sein.
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