03 - Hinter dunklen Spiegeln
einfach so stehen."
Langsam senkte sie die Hand, und ihr Haar fiel über ihre Schultern. „Ich will, dass du gehst."
„Vielleicht solltest du endlich lernen, dass selbst du nicht alles haben kannst, was du willst. Ich bleibe. Du musst schon verdammt viel mehr tun, als einen Schlüssel umzudrehen, um mich
auszusperren."
Als er auf Carrie zutrat, versteifte sich ihre Haltung, doch auf keinen Fall wollte sie vor ihm zurückweichen. Sie hatte es satt, zurückzuweichen.
Er nahm ihr Haar und wickelte es um seine Hand.
„Du wolltest es mir zeigen, okay. Aber ich werde mir von dir nicht vorschreiben lassen, wie ich meinen Job zu tun habe."
„Ich will nicht wie ein Idiot oder ein Feigling behandelt werden. Du wusstest, dass er mir nach New York folgen wollte. Du wusstest, dass ich dort nicht sicherer war, als ich es hier bin."
„Richtig, ich wusste es, du nicht. Du hattest also eine Nacht, in der du dich nicht schlaflos hin und her werfen brauchtest."
„Du hattest kein Recht..."
„Ich hatte jedes Recht." Sein Griff um ihr Haar verstärkte sich. „Ich habe das Recht, alles und jedes zu tun, um dich in Sicherheit zu halten, um dir etwas Ruhe zu verschaffen. Und ich werde es weiter tun, denn nichts interessiert mich mehr als du."
Carrie ließ die Luft aus, von der sie gar nicht bemerkt hatte, dass
sie sie angehalten hatte. Sie hatte es in seinem Blick gesehen, hinter seiner Wut, hinter seiner Frustration, aber sie war sich nicht sicher gewesen, ob sie es glauben konnte. „Ist das ..." Sie brach ab und biss die Zähne aufeinander. Sie wollte jetzt stark sein. „Ist das deine Art, mir zu sagen, dass du mich liebst?"
Er starrte sie an, überrascht. Er hatte ihr das nicht wie eine Drohung an den Kopf werfen wollen. Er hatte ihnen beiden Zeit geben wollen, in der er sie umwerben wollte, bis sie sich ihre Gefühle für ihn eingestand. Aber er war noch nie gut im Umwerben gewesen.
„Nimm es oder vergiss es."
„Nimm es oder vergiss es", wiederholte sie leise.
„Würdest du freundlicherweise mein Haar loslassen? Ich brauche es am Montag noch für einige Szenen. Außerdem, dann hättest du wenigstens deine Arme frei, um sie um mich zu legen."
Bevor er es tun konnte, hatte sie sich schon an ihn gedrückt, hielt ihn fest und betete im Stillen, dass es kein Traum sei.
„Das heißt wohl, du hast dich fürs Erste entschieden." Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.
„Ja. Ich habe mir schon alles Mögliche überlegt, wie ich dich in mich verliebt machen könnte, sodass du nicht mehr fortgehst." Sie warf den Kopf zurück und sah ihn an. „Sag mir, dass du nicht fortgehst."
„Ich gehe nirgendwohin." Dann fand er ihren Mund und besiegelte sein Versprechen. „Ich möchte es von dir hören." Er griff wieder in ihr Haar, zog es aber ganz sanft zurück, bis ihre Blicke sich trafen.
„Sieh mich an und sage es. Ohne Scheinwerfer, ohne Kameras, ohne Drehbuch."
„Ich liebe dich, Kirk, mehr, als ich es selbst für möglich gehalten habe. Es jagt mir selbst einen Schrecken ein."
„Gut." Er küsste sie wieder, fester. „Es jagt mir auch einen Schrecken ein."
„Es gibt so viel, über das wir reden müssen."
„Später." Er zog schon den Reißverschluss ihres Rockes hinunter.
„Später", stimmte sie zu und zog sein Hemd aus seiner Hose. „Möchtest du ein Bad nehmen?" Sie zog ihm sein Hemd aus. „Ja."
„Vorher?" Lachend küsste sie sein Kinn. „Oder nachher?"
„Nachher." Und er zog sie mit sich aufs Bett.
Es war schon wild, heftig, leidenschaftlich zwischen ihnen gewesen und auch schon sehr zärtlich. Doch jetzt war es Liebe, empfunden, ausgesprochen und bestätigt. Sie hatte nicht mehr daran geglaubt, dass das Leben ihr das bringen würde: Liebe, Anerkennung, Verständnis. Und jetzt hatte sie einfach nur die Hand öffnen und es nehmen müssen.
Ihr war, als zitterte Kirk. Ihre Hände, die fest auf seinem Rücken lagen, spürten die schnelle Anspannung seiner Muskeln. Sie wollte es nicht lindern. Sie wollte, dass er wie sie war: überwältigt, etwas ängstlich und rauschhaft glücklich. Sie presste ihre Lippen an seinen Hals und spürte seinen erregten Puls, schmeckte die Hitze. Besitzergreifend fuhr sie mit beiden Händen seinen Rücken hinunter und wieder hinauf. Kirk war ihrer.
Von diesem Augenblick an war er ihrer.
Carrie war da, für ihn, weich, anschmiegsam und doch stark genug, ihn zu halten. Er hatte nicht nach ihr gesucht ... Er hatte überhaupt nach niemandem gesucht, um mit ihm sein Leben
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