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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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insgesamt zu. Auch sein Duft hatte sich nicht verändert.
    Hmmm ...
    Benommen, während sie an seinem Hemd nestelte, überlegte Tina, was seinen Kuss ausmachte. Weshalb er so anders ausfiel, als all die anderen Küsse, die ihr jemals geschenkt worden waren. Nach einiger Zeit (unter diesen Umständen fiel es nicht leicht, überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen) kam sie auch auf eine Antwort:
    Daniel überfiel nicht. Nie fühlte sie sich ihm ausgeliefert, und wenn sie ihm sprichwörtlich gehörte, dann genoss sie es mit jeder Faser ihres Seins, ohne die vorübergehende Aufgabe ihrer Unabhängigkeit zu bereuen.
    Sie liebte seine Lippen, schmal, aber nicht zu sehr, fest und dennoch weich. Nur sein verdammter Mund erschien ihr bereits so unvergleichlich männlich. Möglicherweise war sie auch nur auf genau dieses Paar geprägt worden, eine miese kleine Begleiterscheinung all dessen, was er ihr damals angetan hatte. Nie hätte sie sich für diese breiten, froschähnlichen Exemplare erwärmen können, weil sie es liebte, einen Widerstand zu spüren. Vielleicht hatte sie deshalb in den vergangenen Jahren so selten geküsst.
    Immer nur er, in jeder Hinsicht. Allein dieser unverwechselbare Geschmack ...
    Hmmm ...
    Oh Mann!
    Sie liebte ihn. So sehr. So überwältigend!
    Selten zuvor war Tina von diesen starken Gefühlen derart überwältigt worden, wie in diesem Moment. Ihr Verlangen nach ihm tat fast weh, er konnte ihr nicht nah genug sein. Da half auch nicht sehr, dass sein Hemd längst offenstand und sie seine Haut berührte. Tina wollte mehr, und ihr war so ziemlich egal, wo sie sich gerade befanden. Gelang es ihr doch ohnehin kaum, sich daran zu erinnern.
    Sie hätte ewig so schwelgen können, doch unvermittelt verschwanden seine Lippen.
    Unverzeihlich! Verzweifelt kämpfte sie mit ihrer Enttäuschung und sah ihn erst an, als sein leises, dunkles Lachen über ihr ertönte. Dass dies nach einer ganzen Weile geschah und trotzdem noch gepresst klang, war auch kein großer Trost.
    »Was?«
    »Du wirst das wohl nie lassen.«
    »Was?«
    Rasch küsste er sie erneut. »Deine Lider zusammenzukneifen«, wisperte er an ihren Lippen. »An wen hast du gedacht?«
    Tina hob die Brauen und gab vor, angestrengt zu überlegen. »Ric ... nein, Kommando zurück! Den behalte ich mir für die wirklich spannenden Augenblicke vor. Ich schätze an den ‚fetten Kerl aus Houston’. Ja ...«
    Schlagartig wurde Daniel ernst und die Erregung, eben noch so greifbar in den grünen Augen, war verschwunden. Was auch für diese sexy dunkle Stimme galt.
    Mist! Sofort bereute Tina, ihn auf den Arm genommen zu haben.
    »Warum hast du das getan?«, erkundigte er sich verhalten, womit ganz nebenbei ein kompletter Themawechsel vollzogen wurde.
    »Das war ein Scherz, Grant.«
    »Du weißt, was ich meine!«
    Tina seufzte. Dahin ging sie, die wundervolle Stimmung und nur, weil sie im entscheidenden Moment, wie so häufig nicht den Mund halten konnte.
    Nun, warum nicht? Diese spezielle Aussprache stand sowieso noch aus.
    »Manchmal ist es sogar ein Gewinn, eine Frau zu sein. Ich meine ...« Hohl lachte sie auf. »Meistens nicht, also halten sich Vor- und Nachteile die Waage. Keine Panik, wir haben bestimmt nicht die besseren Karten gezogen.«
    Bevor sie fortfuhr, überlegte Tina genau, wie sie am besten formulierte, was er unbedingt endlich verstehen musste. »Er hatte das, was ich wollte. Und ich kam schon vor Jahren dahinter, dass Sex ein recht unbedeutender Preis ist. Ihr Männer seid verdammt beeinflussbar und nicht in der Lage, logisch zu denken, wenn man ... ein bisschen nett zu euch ist.«
    Eingehend betrachtete sie sein erstarrtes Gesicht und sah sich entgegen ihrer Überzeugung zu einer weiteren Rechtfertigung genötigt. »Ich tat Derartiges nicht häufig, es war nicht, wie du glaubst. In Wahrheit haben sich die meisten an mir ihre falschen Beißerchen ausgebissen.«
    Das nächste flüchtige Gelächter folgte, bevor sie ihren Vortrag fortsetzte.
    »Ich schätze, sie halten mich für eine Lesbe. Du hast dir für dein Stalking nur den falschen Zeitpunkt ausgesucht. Auf diese einmalige Gelegenheit hatte ich seit Jahren hingearbeitet. Es lief nicht besonders und darum musste ich ...«
    »Tina ...«
    »Nein!« Entschlossen schob sie ihn von sich und richtete sich auf. »Du weißt nicht, wie es ist, wenn du dich gegen eine Horde überheblicher Männern behaupten musst, die dich am liebsten hinter den Herd schicken würden, wohin du nämlich gehörst! Oder

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