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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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gewesen.«
    »Aha ...«
    Ihrem Blick nach zu urteilen, hätte Daniel geschworen, dass sie soeben angestrengt überlegte, ob sie vielleicht neben den dreitausend Atemerfrischern noch zufällig ein solches Ekelteil in der Tasche bunkerte. Nur, um ihn zu ärgern.
    Was sie nicht wissen konnte: Vermutlich wäre der Anblick einer Brille auf Tinas Nase die Vollendung der Illusion gewesen, zumindest für den heutigen Tag die letzten zehn Jahre vergessen zu machen.
    Geärgert hätte er sich ganz bestimmt nicht.
    »Warum hast du mich damals nicht in die nächstbeste Klinik geschleift und unter Morddrohungen gezwungen, die Schmerzen lautlos über mich ergehen zu lassen?«, erkundigte sie sich ein wenig später.
    Sicher, das musste ja irgendwann zur Sprache kommen. »Nun ... Um ehrlich zu sein ... Zum damaligen Zeitpunkt war die Technik nicht sehr ausgereift, die Risiken gestalteten sich viel unkalkulierbarer und der Eingriff war bedeutend kostspieliger. Am Ende fehlte mir das erforderliche Geld.«
    »Verdammt!« Ermattet schloss sie die Augen. »Das hatte ich verdrängt!«
    »Was?«
    »Ganz einfach, Grant!« Die Lider flogen auf und Daniel wurde mit einem wütenden Blick konfrontiert, der es in sich hatte. Glücklicherweise hielt die Burgerimmunisierung an, sonst wäre er wohl in diesem Moment gestorben. »Ich schulde dir noch fünf Millionen Dollar, wenigstens in etwa. Unter Einberechnung der angefallenen Zinsen dürfte ich mit meiner Schätzung nicht sehr weit über der tatsächlich aufgelaufenen Summe liegen!«
    Erneut brach er in wildes Gelächter aus, verstummte jedoch ziemlich schnell wieder. Kein Immunschutz war unendlich und Daniel mochte sein Leben. »Du schuldest mir überhaupt nichts. Das sagte ich dir damals schon.«
    »Weißt du«, bemerkte sie kopfschüttelnd, »ich bin inzwischen bedeutend älter ... klüger ... weiser ... nicht mehr naiv ...«
    Zweifelndes Heben einer Augenbraue seitens Daniel und des Zeigefingers seitens Tina trafen gleichzeitig ein. »Untersteh dich, auch nur eine der soeben genannten Eigenschaften anzuzweifeln!«
    »Nichts liegt mir ferner!«
    »In Ordnung.« Nach einem letzten versuchten visuellen Mord verschwand wenigstens dieser Drohfinger. »Wo war ich? ... Obwohl ich einen enormen Sprung in meiner geistigen Entwicklung bewältigt habe, ist mir bis heute unklar, was dich damals getrieben hat. Weißt du, mit wem ich dich häufig verglich?«
    »Noch nicht ...«
    »Mit einer verrückten Ausgabe von Professor Higgins. Du hast mich immer so komisch angesehen. Wie ... besessen! Keine Angst ...« Tina hatte seine mit einem Mal wachsame Miene korrekt interpretiert. »Ich bin darüber hinweg – halbwegs, vollständig kann man ein derartiges Trauma unmöglich bewältigen. Aber es ist schon so lange her, vielleicht kannst du mir jetzt wenigstens die Gründe für diesen Wahnsinn erläutern.«
    Daniel ließ sich Zeit, bevor er antwortete. »Ich habe nicht den geringsten Schimmer. Glaube nicht, ich hätte mir diese Frage nicht selbst schon häufiger gestellt. Und nicht erst seit einem Jahr. Du erinnerst dich an den Fluch, ja?«
    Flüchtig blickte er auf, sah, dass Tina ihr Gesicht verzog, und betrachtete wieder die dunkle Oberfläche des Tisches.
    »Ich weiß es nicht. Nein, ich war nicht in dich verliebt, ich sagte dir bereits, dass ich dich nie belog ...«
    Trocken lachte sie auf. »Bitte entschuldige, darf ich dich an die grausamen Legenden erinnern, die du Jonathan angedichtet hast? Du hast auch nicht vergessen, dass du angeblich unsterblich in Jane verliebt warst?«
    »Ja, gut!«, räumte Daniel widerwillig ein. »Das betraf aber nicht dich! Dich persönlich! In dieser Hinsicht habe ich dich nie belogen. Und – du musst zugeben, dass ich dir irgendwann reinen Wein einschenk...«
    »Und selbst das hast du zu einem niemals endenden Witz verkommen lassen!«
    »Du hast es doch selbst nicht geglaubt«, warf er leise ein.
    »Falsch!«, rief sie triumphierend. »Ich fand es sehr eigenartig, alles sprach dagegen, das stimmt! Aber ich war so dumm, so naiv, so verschossen in dich, dass ich dir eine Lüge nicht zutraute. Mein edler Ritter war frei von weltlichen Lastern!« Ihr Blick war von Spott und jener grausamen Verzweiflung gesättigt, die er noch immer nicht ertragen konnte. »Einer von ungefähr fünftausend Fehlern ...«
    Daniel schüttelte den Kopf. »Das sehe ich ein wenig anders, allerdings sollten wir das nicht gerade jetzt ausdiskutieren. Vor allem nicht hier.« Er stand auf. »Komm!«
    »Ich

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