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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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nicht. Nur über ihre Leiche!
    Doch das war ja längst nicht alles!
    Denn der Anblick von schmalen, geübten Lippen, die cremiges Eis zärtlich liebkosten, um es schließlich mit der Zunge genüsslich zu entfernen, gehörte eindeutig verboten.
    Tina überstand selbst diese Folter mit ausgesuchter Würde, was den hinterhältigen Idioten keineswegs aus der Ruhe brachte.
    Wie bereits angemerkt: Er bemühte sich wirklich.
    Selbstverständlich gingen sie nicht, ohne dass Daniel ihr die Raubtiere gezeigt hatte.
    Als Erstes statteten sie dem Bärenzwinger einen Besuch ab.
    Hinter etlichen massiven Stahlstäben und einem tiefen Graben zwischen Bestien und den gefangenen Pelzträgern wirkten Letztere auf Tina nicht mehr halb so gefährlich, wie in ihrer Vorstellung.
    Danach durfte sie sich die Tiger ansehen und zuletzt natürlich die Löwen.
    Daniel ließ sich nicht davon abbringen, obwohl sie ihm mehrfach versicherte, wie blöde und kindisch er sich aufführte. Nun ja, neuerdings schien er ja ohnehin unter die Kinder gegangen zu sein. Seitdem sie bei ihm wohnte, grinste dieser Mann immer so komisch. Und seine Aktionen ließen vermuten, dass er nicht etwa in seiner Entwicklung stehen geblieben, sondern einige bedeutsame Schritte zurück gegangen war. Derzeit weigerte sie sich, näher über die Gründe nachzudenken. Soweit war Tina noch nicht, sie wollte es langsam angehen lassen, sich Zeit nehmen, wirklich sicher sein, bevor sie einen für ihr Verständnis unumkehrbaren Schritt wagte.
    Keine unüberlegten Handlungen, die vielleicht dazu führten, schließlich doch in der grausamen Realität und mit leeren Händen aufzuwachen.
    Nicht einmal Daniel konnte an ihrer Haltung etwas ändern.
    Allerdings bedeutete dies noch lange nicht, dass sie heute Nacht in getrennten Betten schlafen würden …
    * * *

ieser Ausflug war die beste Idee, die er seit vielen Jahren gehabt hatte.
    Mit jeder neuen Minute wuchs Daniels Überzeugung, diesmal direkt ins Schwarze getroffen zu haben.
    Er fühlte sich so jung wie seit langer Zeit nicht mehr und wies jeden Gedanken an die kommende Woche entrüstet und weit von sich. Damit konnte er sich auseinandersetzen, wenn es unvermeidlich wurde.
    Jetzt lagen zwei freie Tage vor ihnen, und bisher entwickelten die sich erstklassig.
    Schon längst hatte er alle Planungen aufgegeben, ließ sich einfach treiben und zog Tina mit.
    Die unternahm übrigens keine Anstrengungen, ihn loszulassen und so schlenderten sie weiterhin Hand in Hand die weitläufigen Parkanlagen entlang. Selbstverständlich lehnte sie alles Essbare ab, was sich an den diversen Ständen anbot, dafür äugte sie begeistert in die zahlreichen Kinderwagen, die ihnen auf dem Bummel begegneten.
    Nicht zum ersten Mal fragte Daniel sich, was diese vertrackte Geschichte mit dem Baby wirklich in ihr ausgelöst hatte. Er für seinen Teil brauchte damals nicht sonderlich lange, um darüber hinwegzukommen. Spätestens, als sein logisches Denkvermögen wieder zu funktionieren begann, gelang ihm das relativ problemlos.
    So etwas passierte nun einmal.
    Viel mehr setzte Daniel zu, anscheinend keine Gelegenheit für einen erneuten Versuch zu bekommen. Zu gern hätte er das Thema ganz unverbindlich darauf gebracht.
    Gute Idee, jedoch nicht umfassend zu Ende gedacht, denn das wäre der achte Schritt vor dem ersten gewesen.
    Leider.
    Für den Rest ihres kleinen Ausfluges grübelte er darüber nach, wie er am besten das Gespräch auf Kinder bringen könnte, ohne gleich mit der berühmten Tür ins Haus zu fallen.
    Solange sie liefen, ergab sich keine geeignete Situation, schon, weil er nicht doch noch versehentlich einen Streit vom Zaun brechen wollte.
    Und auch das Restaurant, in das er sie danach führte, war nicht der geeignete Ort für eine Auseinandersetzung, wie sie nur Tina und Daniel zustande brachten.
    Das gemeinsame Essen war unverzichtbarer Bestandteil ihrer Revival-Tour, daher ließ er sich auf keine Diskussion ein. Außerdem hatte Daniel es gründlich satt, Tina beim Dauerhungern zuzusehen. Erstaunlicherweise setzte sie sich nicht zur Wehr, nicht einmal die berühmt-berüchtigte erhobene Augenbraue ließ sich blicken. Und zu seiner maßlosen Begeisterung wählte sie ein anständiges Gericht, das auf einem Teller serviert wurde, nicht auf einer Untertasse!
    Zunächst witterte Daniel einen schnellen Sieg, doch dann überlegte er sich, was sie am heutigen Tag zu sich genommen hatte. Tina war alles andere als dumm, und dass sie sich nicht umbringen

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