Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
war dies Tinas Antwort auf sein Fernbleiben in der Nacht vor der sexuellen Revolution.
    Ihre Art, in die Offensive zu gehen - Tina re agierte ! Und dann auch noch mit einem Idioten, der ihm nicht einmal annähernd das Wasser reichen konnte.
    Völlig ohne Arroganz festgestellt, die Fakten sprachen für sich. Und wenn er ganz ehrlich war, gleichfalls bar jeder Selbstüberschätzung, konnte er nicht ohne Schadenfreude, wenn auch verbissen resümieren, dass er sich diesen, von seiner Mitbewohnerin so resolut geforderten Krieg, bedeutend blutiger und grausamer ausgemalt hatte.
    * * *
    K urz darauf erschien Tina in der Küche.
    Sobald sie Gabrielle oder wie auch immer diese Frau nun hieß, erblickte, verengten sich ihre Augen um einen Bruchteil. Kaum sichtbar, doch wer Miss Hunt kannte, wusste, dass es sich um ein Erdbeben der Stufe 10 handelte.
    Strike!
    »Guten Morgen!«, grüßte sie heiter.
    »Hey!« Daniel grinste. »Gut geschlafen?«
    »Bestens. Obwohl die Nacht wirklich zu kurz war.«
    »Das Problem ist mir bekannt«, pflichtete Daniel ihr teilnahmsvoll bei. »Aber ... Es gibt Dinge, für die lohnt es sich, auf etwas Schlaf zu verzichten. Meine Nacht verlief komplett ohne, ich war zu abgelenkt.« Flüchtig blickte er zu der Fremden, die sichtlich bemüht war, dem aktuellen Vorgang zu folgen.
    Unglaublich: Tinas Lächeln wurde soeben noch breiter!
    »Dann pass nur auf, dass du nicht versehentlich das Herz entfernst, anstatt des Blinddarms. Ach!« Wenn sie die Augen auf diese Art aufriss, wirkte sie tatsächlich nicht ganz zurechnungsfähig. Daniel nahm sich vor, sie in einer ruhigen Minute darüber aufzuklären. Nicht, dass sie irgendwann noch einen Kunden verschreckte. Allerdings handelte es sich derzeit um alles Mögliche, aber sicher nicht um einen ruhigen Moment.
    »Das habe ich ganz vergessen!«, jauchzte sie. »Muss ein vorübergehender Anfall von Alzheimer gewesen sein, ich bitte vielmals um Verzeihung, das wird nicht noch einmal vorkommen. Kunstfehler, falsche Reaktionen und Äußerungen, zuzüglich jeglicher Art menschlichen Versagens sind bei dir ja ausgeschlossen, du bist viel zu perfekt.«
    »Richtig!«, strahlte Daniel. »Ich bin froh, dass auch du das endlich eingesehen hast. Du bist durchaus entwicklungsfähig, alle Achtung. Aber das wissen wir ja schon seit geraumer Zeit oder Tina?«
    »Selbstverständlich.« Inzwischen zeigten sich verdammt viele ihrer blitzweißen Zähnchen. »Und die Entwicklung ist keineswegs abgeschlossen. Du wärst erstaunt, wenn du wüsstest … Nein, ich will dir die Überraschung nicht verderben. Für so etwas bist du doch immer zu haben, nicht wahr?«
    »Äh, Leute …?«
    Keiner der beiden schien die mit zunehmender Verwirrung geschlagene Gabrielle/Gillian zu hören, sie hatten nur Augen für sich selbst. Und dieses permanente Fixieren und Anstarren gestaltete sich mit der Zeit wirklich beängstigend. Als ahnungsloser Außenstehender rechnete man ständig mit der ultimativen Explosion.
    Prognostizierte Anzahl der Überlebenden: null.
    Gabrielle/Gillian, die übrigens eigentlich Sarah hieß, wollte ganz bestimmt nicht als Kollateralschaden des bevorstehenden Gemetzels in die Geschichte eingehen, weshalb sie sich eilig für ein lautes Räuspern entschied. »Kannst du mir wenigstens meinen Kaffee geben?«
    Stirnrunzelnd blickte Daniel auf seine Hand hinab und stellte endlich die für sie vorgesehene Tasse auf den Tisch. Er nahm sich nicht die Zeit, seine neueste Eroberung anzusehen, sein Blick lag unvermindert auf der grinsenden Tina. »Überraschung? Ehrlich, ich kann es kaum erwarten!«
    Wenn sie diesen Trend beibehielt, würde ihr gesamtes Gesicht bald nur noch aus einem strahlenden Mund bestehen. »Siehst du? Schon wieder sind wir uns einig, ich nämlich auch nicht! Ich geh dann jetzt arbeiten.«
    »Viel Vergnügen! Was steht denn heute auf dem Plan? Vertikal oder horizontal?«
    Ganz ernsthaft, inzwischen überschritt ihr Lächeln weiträumig die Grenzen des unbehaarten Teils ihres Kopfes. Das klang so unwahrscheinlich, wie es war – jedenfalls hätte Daniel bis vor wenigen Sekunden darauf geschworen.
    »Wundert mich, dass du noch fragst. Ich dachte, du wärst bedeutend cleverer. Immer die Horizontale! Erspart mir einen Haufen Arbeit. Wie hast du es irgendwann mal so treffend formuliert? Ganz einfach: auf den Rücken legen, Beine breit, e voilá! « Sie hob beide Hände, Handflächen nach oben. »Das bringe sogar ich zustande!«
    »Womit mir nur noch bleibt, dir viel

Weitere Kostenlose Bücher