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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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ihm auch jetzt noch antat.
    Ja, er hätte durchaus noch einmal das Gespräch suchen, es eindringlicher gestalten und möglicherweise genauer erklären können, weshalb er so getroffen war. Doch das ließ sein Stolz nicht zu.
    Wohin ihr Kleinkrieg führen sollte, wenn nicht in das totale Fiasko und der Vernichtung all seiner Zukunftsträume, wusste er nicht. Aber aufgeben, vielleicht noch einlenken, Dinge eingestehen, die nicht der Realität entsprachen?
    Niemals!
    Entweder, Tina sah endlich ein, dass ihr desinteressiertes Verhalten in einer Beziehung unangemessen gewesen war, oder die beiden würden wohl ihr Leben im ewigen Kampf gegeneinander beschließen. Die Alternative gestaltete sich für Daniels Geschmack zu grauenvoll.
    Er war nicht dafür geschaffen, ständig Ängste um sie auszustehen.
    Eher verzichtete er auf sie, als sich diesem unaufhörlichen Krampf für die kommenden Jahrzehnte auszusetzen.
    * * *

aniels unvorstellbare Arroganz hatte Tina schon vor Ewigkeiten zur Weißglut getrieben.
    Dieser irrsinnige Wahn, der Beste zu sein und sich über alle anderen zu erheben. Was er mit diesem aussichtslosen Unterfangen erreichen wollte, entzog sich noch immer ihrer Kenntnis, das würde sich wohl auch nie ändern.
    Angesichts der neuesten Entwicklung befand sie sich jedoch mittlerweile klar im Vorteil. Denn sie kannte seine größte Schwäche, er ja offensichtlich weniger.
    Eifersucht!
    Niemand sonst war mit einer derart übertriebenen Eifersucht geschlagen, wie dieser Mann! Der tobte noch elf Jahre später, wenn nur das Gespräch auf Ric kam.
    Was in vielfacher Hinsicht in Tinas Augen echt abenteuerlich war, denn darauf hatte er nicht den geringsten Anspruch. Er selbst hatte damals darauf verzichtet, wollte es nicht, und dass, wo sie es ihm Ewigkeiten auf Knien rutschend angeboten hatte.
    Liebe mich und du hast alles Recht der Welt, auf jeden verdammten Mann eifersüchtig zu sein.
    Nein, auch das war keineswegs vergessen.
    Bisher hatten die beiden strikt darauf geachtet, nicht unter die Gürtellinie zu gehen. Und Daniel dürfte bislang nicht einmal annähernd begriffen haben, was er da soeben losgetreten hatte. Sie bedauerte diese Entwicklung durchaus, hätte viel lieber endlich Frieden geschlossen, denn auch er fehlte ihr.
    Sehr sogar!
    Zumindest, wenn ihre Hassgefühle ausnahmsweise einmal nicht so sehr überwogen, dass die Liebe zwangsläufig in den Hintergrund trat. Solange er jedoch nicht einsah, dass sie keinen Fehler begangen hatte, rückte eine Versöhnung in weite Ferne.
    Er würde nie verstehen, wie verletzend seine Beleidigungen für Tina gewesen waren. Daniels lahmer Versuch genügte nicht mal annähernd, um sie zu besänftigen.
    Denn auf eine Entschuldigung wartete sie noch immer! Wut – das war seine Erklärung, aber ein glaubwürdiges ‚Es tut mir leid‘ – nicht doch! Damit hätte er einen Fehler einräumen müssen, und dies war in Augen des irren, von sich eingenommenen Profs offenbar inakzeptabel.
    Hier entschied sich gerade, ob sie neben der Freundschaft, die gegenwärtig eher einer herzlichen Feindschaft ähnelte, wirklich eine gemeinsame Zukunft hatten, oder nicht. Tina war entschlossen, zu siegen. Egal, was es sie kostete.
    Diesmal, zum ersten Mal seit jeher, würde sie ihn zwingen, seinen Fehler einzusehen!
    Oder mit hoch erhobenem Haupt die Konsequenzen ertragen.

    »Darling, bekomme ich noch einen Kaffee?«
    Etwas verwirrt sah Daniel von seiner Zeitung auf und musterte – äh – Gabriele oder eher Gillian? Ach ja … Mühsam brachte er es auf ein Lächeln. »Sicher.«
    Während er der Frau mit den ungeklärten Namensverhältnissen einen frischen Kaffee brühte, lauschte er angestrengt.
    Am Abend zuvor war Tina ziemlich spät heimgekommen. Selbstverständlich aufgedonnert, als hätte sie es verdammt nötig. Dieses Spiel betrieb sie bereits seit Wochen. Daniel hatte zeitnah gleichgezogen und führte mittlerweile seiner bescheidenen Ansicht nach.
    Aufgedonnert hin oder her, war sie nämlich allein aufgetaucht, und genau hier lag der springende Punkt. Bisher durfte nur ein Mann bei ihr übernachten und jenes Happening fand vorgestern statt. Daniel wusste ganz genau, dass der Kerl geblieben war, denn er hatte bis zum Morgengrauen kein Auge zugetan.
    Irgendwer musste ja auf die Durchgeknallte, Todeswillige aufpassen. Leider blieben von seinem Zimmer aus nicht viele Möglichkeiten, die Vorgänge in ihrem zu verfolgen. Schon allein deshalb war die Nacht verdammt lang geworden.
    Übrigens

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