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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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kannst nicht einmal du miteinander vergleichen! Zunächst wusstest du, wohin ich ging und außerdem hinterließ ich eine Nachricht!«
    »Ach ja! Dieses Schmuckstück hatte ich doch fast vergessen!«
    »Hast du ehrlich vor, jetzt im Urschleim zu wühlen?« Fassungslos schüttelte er den Kopf. »Was bitte willst du damit erreichen? Was erhoffst du dir davon? Noch mehr Stress?«
    »Keine Ahnung.« Sie hob die Schultern und widmete sich erneut der Blackbox, die früher ihr datenträchtiger Laptop gewesen war.
    Daniel wütete sich derweil weiter in Rage. »Aber du kannst treffen, nicht wahr? Egal, ob es Sinn ergibt oder nicht, selbst wenn der Logikgehalt gleich null ist, Hauptsache du kannst irgendwie punkten.«
    »Nein!«, fuhr sie auf. »So bin ich nicht und das weißt du genau!«
    »Ach?«
    »Jetzt tu nicht so blöd!«
    Strahlend warf er die Hände in die Luft. »Da war es wieder! Sicher, deiner Meinung nach besitze ich ja den Intelligenzgrad einer Amöbe.«
    »Nein, du bist nur ein Idiot«, knurrte sie, was sich mit der hellen Stimme eher wie ein missglückter Versuch anhörte.
    »Okay, jedenfalls weiß ich mittlerweile, was du von mir hältst«, resümierte Daniel. »Nicht, dass ich mir etwas Ähnliches nicht bereits gedacht hätte. Spätestens dein kleiner Ausflug ließ für mein Verständnis keine Zweifel offen.«
    »Siehst du?« Gelassen hob sie die Schultern. »So habe ich meine Meinung und du deine.«
    Die folgende Minute nutzte Daniel, um seinen drohenden Wutausbruch in die Schranken zu weisen. Um sicherzugehen, holte er abschließend tief Luft, bevor er es wagte. »Okay, die dreckige Hure nehme ich zurück.«
    »Warum?« Gott, sie ahnte nicht einmal, wie sehr er diesen höflichen, nur mäßig interessierten Ton hasste. »Ich wüsste nicht, wie ich dir in der Zwischenzeit bewiesen haben sollte, dass dem nicht so ist. Ich habe nämlich nicht die geringsten Anstalten unternommen, schon, weil mir im Grunde furchtbar egal ist, was du von mir denkst.«
    »Ist es nicht!«, widersprach er augenblicklich. »Andernfalls würdest du nicht so überspitzt reagieren und es als das sehen, was es war: Eine unüberlegte Äußerung in einer extrem angespannten Situation.«
    Das wischte zumindest diese aufgesetzte Höflichkeit von ihrem Gesicht und ihr scheinbares Interesse an dem dunklen Bildschirm beiseite. Wütend sah sie ihn an. »Ah, das wird ja mit jeder Sekunde besser! Ich reagiere überspitzt, ja? Weißt du, was mich von jeher an dir fasziniert hat, Grant? Du bringst es doch jedes Mal wieder fertig, mich total zu überraschen. Eine Wundertüte ist ein Scheißdreck dagegen ...«
    »Das zeichnet mich aus!«
    Verächtlich schnauben konnte Tina auch schon immer gut, und sie nutzte die ehrlich ungeeignetste Gelegenheit, um dies einmal mehr unter Beweis zu stellen. »Natürlich wertest du meine Äußerung positiv, mutig, wie du nun mal bist. So war sie aber nicht gemeint!«
    »Alles andere hätte mich auch erstaunt«, kommentierte er schulterzuckend.
    Sie wollte etwas erwidern, hatte den Mund bereits geöffnet, besann sich jedoch in letzter Sekunde und musterte ihn aufmerksam. »Für dich ist das, wie üblich ein Witz, ja?«, begann, sie langsam. »So, wie immer alles nur ein Witz ist! Du wirfst mir die ekelhaftesten Beleidigungen an den Kopf und hast am Ende noch die Nerven, es ins Lächerliche zu ziehen.«
    Daniel schüttelte den Kopf. »Du unterschätzt mich, wie so häufig. Ist es nicht.«
    »Dann hast du also gemeint, was du sagtest?«
    »Ich ...« Daniel zögerte, holte tief Luft und seine Miene wurde bittend. »Können wir diese Auseinandersetzung nicht beenden? Denn, ganz ehrlich? Ich denke, es reicht. Wir haben uns ausgetobt, der Schaden ist da ...« Er nickte zu dem Laptop. »Sollten wir unseren Streit nicht endlich beilegen und besser zusehen, deine Daten zu retten? Der Sieger ist ermittelt, also ...«
    »Ach? Und wer genau ist das deiner geschätzten Meinung nach?« Mit verschränkten Armen lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück. »Das hätte ich zu gern erfahren!«
    Stirnrunzelnd studierte er ihre lauernde Miene und lachte schließlich ungläubig auf. »Selbst du kannst nicht unter den Tisch kehren, dass ich dir während unseres kleinen … äh … Schlagabtausches haushoch überlegen war! Ich ahnte beinahe jeden deiner Schritte Meilen im Voraus! Die waren übrigens auch nicht zu verachten. Aber du hattest nie auch nur die geringste Chance, das musst du doch zugeben!«
    In Anschluss an einem langen, kalkulierenden

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