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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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begraben.
    Trotzdem überlegte Daniel ausgiebig, bevor er ohne das Zubehör für den sofortigen Gegenschlag – also, ohne weibliche Begleitung – heimfuhr.
    Die Waffenbeschaffung hätte einen vorabendlichen Barbesuch erforderlich gemacht und Daniel liebte nun einmal seinen Feierabendkaffee. Außerdem hielt sich die Auswahl an weiblichen Anwärterinnen um diese Uhrzeit in engen und nicht unbedingt ansprechenden Grenzen. Soweit er wusste, hatte sein Club derzeit nicht einmal geöffnet.
    Und last, but not least: Er verspürte so gar keine Lust auf eine nächste Ausgabe des Genies namens Gabrielle oder Gillian.
    Deshalb fuhr er an diesem Nachmittag ohne vorherige Aufmunitionierung nach Hause. Heimzahlen würde er es ihr auf jeden Fall, wenn nicht heute, dann eben später.
    * * *
    A ls Daniel das Appartement betrat, empfing ihn Stille.
    Zunächst bezweifelte er, dass Tina überhaupt anwesend war. Bis er ihr Lachen hörte.
    Es klang verdammt amüsiert und hell – so natürlich. Soweit er wusste, lachte Tina nicht auf derartige Weise, wenn sie einen ihrer Gelegenheitsliebhaber bei sich hatte. Da verlernte sie so etwas nämlich ganz schnell wieder. Sicher, bisher hatte sie nur einmal einen dieser Stümper mitgebracht, aber er schätzte, man konnte besagtes, atemberaubendes Ereignis durchaus als Vergleichsgrundlage heranziehen.
    Harakiri-Tina kicherte heute so albern und blöde, dass ihm übel geworden wäre, hätte er sich nicht unter bester Kontrolle gehabt, versteht sich. Hinzu gesellte sich eine zweite, tiefe, äußerst maskuline Stimme. Auch die hörte Daniel mehr lachen, als dass wirklich gesprochen wurde. Trat das doch mal ein, konnte er dummerweise den genauen Wortlaut nicht ausmachen. Die Wände hier waren viel massiver, als in ihrem alten Appartement damals in Ithaka.
    Verdammt!
    Auf dieses Detail hatte er beim Kauf nicht geachtet. Warum auch? Zu diesem Zeitpunkt hatte er doch nicht einmal ahnen können, dass die Heimsuchung wieder über ihn hereinbrechen würde!
    Nur halb bei der Sache, brühte er sich seinen Kaffee und hob wiederholt lauschend den Kopf.
    Tina hatte den Tag wohl tatsächlich für die andere, besondere Arbeitsform genutzt. Schließlich musste sie diesen Kerl erst einmal kennenlernen, bevor sie Daniel stolz ihre neueste Eroberung präsentierte.
    Das Lachen hielt an, weshalb er in der Zwischenzeit vorsichtig mutmaßte, dass man wohl eine unglaublich lustige Komödie schaute. Kein Mensch hatte Grund, auf diese dämliche Art dauerhaft vor sich hin zu grölen.
    Zunehmend zerrte es an seinem Nervenkostüm und Daniel überlegte ernsthaft, bei Gelegenheit einmal energisch auf die Regeln des Miteinanders in einer WG hinzuweisen.
    Gegenseitige Rücksichtnahme stand an oberster Stelle. Es wäre ja durchaus möglich gewesen, dass er gerade heute einen Patienten auf dem OP-Tisch verloren hatte. Jedenfalls in der Theorie.
    Was dann?
    Bevor er sich allerdings ausgiebiger mit diesen Gedanken auseinandersetzen konnte, runzelte er die Stirn und stöhnte. Da wäre er doch fast in die Falle getappt! Gut möglich, dass sich in ihrem Zimmer gar niemand befand und sie das aufgesetzte Gelächter irgendwo mitgeschnitten hatte, um ihn zu verwirren.
    Kopfschüttelnd trank Daniel seinen Kaffee. Dieser grauenhafte Zustand nervte gewaltig! Schon, weil er mittlerweile starke Tendenzen zeigte, sich davon vereinnahmen zu lassen. Schlimm genug, dass dieser Pseudokrieg überhaupt geführt wurde.
    Auf jeden Fall schien zumindest seine Mitbewohnerin innerhalb der vergangenen Jahre nicht großartig gereift zu sein …
    * * *
    A ls unvermittelt Tinas Zimmertür geöffnet wurde, fuhr Daniel zusammen, richtete sich eilig auf und konzentrierte sich auf seine Zeitung, die noch immer dort lag, wo er sie am Morgen deponiert hatte.
    Kurz darauf erschien eine begeistert strahlende Heimsuchung in der Tür, wie er aus den Augenwinkeln bemerkte. »Daniel! Du wirst nicht glauben, wer mich heute besucht hat!«
    Langsam sah er auf und lächelte höflich. »Hey, erst mal. Wie war dein Tag? Anstrengend?«
    »Absolut klasse! Um noch mal auf meine Frage zurückzuk...«
    »Ich platze beinahe vor Spannung«, versicherte er mit jenem geduldigen Gesichtsausdruck, den man im Allgemeinen für Kleinkinder erübrigt, wenn die mehr oder weniger sinnfrei vor sich hinplappern.
    Vor lauter Begeisterung riss sie die Augen noch etwas weiter auf und hielt den Kopf in den Flur. »Kommst du?«
    »Klar ...«, erwiderte die dunkle, äußerst maskuline Stimme, die

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