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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Beziehung zu führen. Vertraue mir, ich habe diesbezüglich einige Erfahrungen. Es dauert nicht lange, bis dir das Äußere scheißegal ist. Wenn alles andere nicht stimmt, dann ist die Geschichte zum Scheitern verurteilt. Was mit uns nach ein paar Jahren geschehen wäre? Ich weiß es nicht! Ich sah dich immer als etwas Besonderes und wir kamen sehr gut miteinander aus, aber das war alles, nachdem du bereits anders warst. Und vermutlich war ich da längst in dich … du weißt schon.« Er holte tief Luft und erst jetzt wagte er, sie wieder anzusehen. » Was wäre, wenn du dich nicht verändert hättest? Keine Ahnung! Woher auch? Vermutlich wäre ich nie dahintergekommen, dass du dieser eine Mensch bist, den ich lieben kann. Ich denke nicht, dass mir dafür ein Orden zusteht, doch so läuft es überall! Vielleicht entgeht uns aufgrund dieser Oberflächlichkeit und so dummen Blindheit eine ganze Menge. Möglicherweise rennen wir blindlings an unserem Glück vorbei, weil wir uns weigern, es zu erkennen . So ist es nun einmal. Und weißt du was?«
    »Was?« Es kam tonlos.
    Sein Grinsen war zurück. »Du lenkst vom Thema ab. Gut, aber nicht gut genug! Also, was war mit dem Kerl, der über Nacht geblieben ist?«
    »Nichts.«
    »Hervorragend!« Abrupt richtete Daniel sich auf. »Und warum blieb er dann?«
    »Um dich eifersüchtig zu machen, was dachtest du denn?«
    Prompt saß er noch etwas gerader. »Es war totaler Mist, das ist dir hoffentlich bewusst, ja?«
    »Warum?«
    »Weil ich nur deshalb ...« Er verstummte, und runzelte die Stirn. »Okay, in der Nacht, in der ich nicht nach Hause kam, war ich bei Chris und Carmen. Nirgendwo anders … Tina?«
    Die hatte soeben ihr Glas zum Mund geführt, hielt inne und musterte ihn fragend. Eine grandiose Vorstellung wäre da nicht dieser neue Glanz in ihren Augen gewesen.
    »Sei ehrlich! Mit wie vielen Männern warst du in den vergangenen Wochen zusammen?«
    Behutsam stellte sie das Trinkgefäß ab und begann bedächtig, an den Fingern abzuzählen. Daniel wurde blass, die Lippen teilten sich und er hielt hörbar den Atem an. Dann schloss Tina unvermutet beide Hände, sah auf und schüttelte langsam und genau einmal den Kopf, ein schmales Lächeln zierte ihre Lippen.
    Keiner.
    »Geküsst?«
    Auch das wurde verneint, bevor sie sich vertraulich zu ihm vorlehnte. »Trotz deiner anderslautenden Meinung bin ich keine drecki...«
    Eilig verschloss sein Finger ihren Mund. »Das habe ich bereits zurückgenommen, außerdem hatte ich dir gesagt, dass ich wütend war!«
    Kaum hatte er seine Hand gesenkt, nutzte sie die neu gewonnene Freiheit schamlos aus. »... aber in jedem noch so unbeabsichtigt geäußerten Wort steckt ein wahrer Kern. Auch oder gerade, wenn es in der Wut gesagt wird. Ich erklärte dir bereits, dass du dir ein falsches Bild von mir gemacht hast. Was du offensichtlich mal wieder nicht hören wolltest. Du hast mich in einer Situation beobachtet, in der viele miese Faktoren aufeinandertrafen. Nie zuvor war dies der Fall. So eine Geschichte, wie mit Phorbes ...« Als sie seinen fragenden Blick sah, fügte Tina seufzend hinzu: »Der fette hässliche Kerl ...«
    »Ah. Verschone mich bitte mit dessen Namen, in Ordnung? Ich bin bemüht, Albträume jeder Art zu vermeiden, Gefängnisaufenthalte übrigens auch. Weiß ich den Namen, kann ich nach ihm suchen und ...«
    »So etwas habe ich in den Jahren vielleicht zehn Mal getan«, unterbrach sie ihn. »Gemessen an der Anzahl der Projekte, die ich betreute, ist das wirklich nicht viel ...«
    Trocken lachte er auf. »Aber ...«
    »Nein! Auch das hatte ich dir schon gesagt. Du kannst es mögen oder hassen, doch das ist nun einmal die Realität! Ich werde nicht lügen, damit du dich besser fühlst. Das geschah in meiner Verantwortung. Und – um mich einmal deiner Worte zu bedienen – ich war niemandem Rechenschaft schuldig. Noch ungebundener geht es nicht!«
    Daniels Augen verengten sich, aber auch nach mehrfachem Durchdenken gelangte er zum gleichen, ungeliebten Ergebnis:
    Tina lag richtig. Es war nicht besonders angenehm, Daniels unerheblicher Meinung nach, sogar enorm widerlich, aber sie hatte tatsächlich niemanden betrogen.
    Nur sich selbst.
    »Und warum warst du damals in diesem Club?«
    »Das war etwas anderes ...«, erwiderte sie ausweichend.
    »Ach ja? Und warum?«
    Tina schüttelte den Kopf. »Es gibt Dinge, die behalte ich besser für mich. Das kannst du werten, wie du willst.«
    »Aber dir ist schon klar, dass auch dies eine

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