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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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total dämliche Idee war?«
    »Du weißt doch überhaupt nicht, was ich damit bezwecken wollte!«, stöhnte sie. »Also kannst du ...«
    »Ich weiß es sogar exakt! «
    Prompt befanden sich die Brauen in luftigen Höhen und ihre Miene wurde höflich. Verdammt! »Nein, jetzt überraschst du mich – wie so häufig. Was denn?«
    Anstatt zu antworten, nahm er das Glas aus ihrer Hand und stellte es auf den Tresen. »Das werde ich dir gleich auseinandernehmen, vorher muss ich ...« Stirnrunzelnd und mit Bedacht ließ er seine Hände von ihren Schultern hinauf zum Hals wandern, die Finger strandeten an ihrem Unterkiefer und zwangen ihren Kopf mit sanftem Druck nach oben, bis sich ihre Blicke trafen. »Ich hätte sie nie nach Hause geschleppt, wäre ich im Bilde gewesen«, sagte er eindringlich. »Es tut mir leid.«
    Eine Antwort blieb sie ihm schuldig, in die dunklen Augen hatte sich allerdings fast unbemerkt wieder dieser strahlende Glanz gestohlen.
    »Und ...«, fuhr er fort. »Ich möchte diesen Blödsinn endlich beenden. Du auch?«
    Als Tina nickte, lächelte er erleichtert. »Das ist gut ...«
    Damit senkte er behutsam den Kopf, bis ihre Lippen sich berührten. Zunächst zögernd, dann zielstrebiger legte er seine Arme um sie, zog den fragilen Körper näher, die Hände stahlen sich in ihr Haar und er lächelte, als ihr sinnliches Seufzen ertönte ...
    * * *
    K urz darauf wusste keiner der beiden noch, dass sie sich in einem belebten Club befanden.
    Sie konnten sich nicht mehr daran erinnern, dass die Menschen dicht an dicht gedrängt zu den dröhnenden Klängen der Rockmusik tanzten. Und sie nahmen nicht länger wahr, dass die sauerstoffarme Luft von Schweiß und den verschiedensten Düften geschwängert war, welche die Kosmetikindustrie für Männer und Frauen bereithielt.
    Auch die grellen Lichter der Scheinwerfer, die unentwegt über die Köpfe der Anwesenden wanderten, existierten ganz plötzlich nicht mehr.
    Längst hatten sie ihre Umgebung komplett ausgeblendet.
    Es gab nur sie, Tina und Daniel, der Rest der Welt mit all den Sorgen, Nöten und Problemen konnte ihnen gestohlen bleiben.
    Und es dauerte Ewigkeiten, bevor Daniel es fertigbrachte, diesen umwerfenden, bereits wieder viel zu lange ersehnten Kuss zu beenden.
    In einer hilflos anmutenden Geste rückte er eilig und etwas weiter, als erforderlich von ihr ab. Als unternähme er den aussichtslosen Versuch, sich vor dieser Frau in Sicherheit zu bringen.
    Dieses Unterfangen blieb schon deshalb aussichtslos, weil er die Hände nicht von ihr nehmen konnte. Möglicherweise fehlte dem vermeintlich vorhandenen Fluchtgedanken ohnehin jede Basis.
    Daniel hob ihr Kinn und betrachtete sie ernst. »Du bist damals durchgedreht. Ich glaube, das Thema hatten wir schon einmal. Mich warf unser Wiedersehen auch aus der Bahn. Ich hätte nicht geglaubt, dass so etwas überhaupt möglich ist und damit war ich nicht allein. Dir erging es ähnlich. Ich weiß nicht genau, womit du gepokert hast ...« Er runzelte die Stirn, doch ihr flüchtiges Grinsen war bereits wieder verschwunden. »Vielleicht wolltest du mich aus deinem Kopf vögeln ...«
    Tina hob leicht die Schultern. »So könnte man es bezeichnen ...«
    Erleichtert nickte Daniel, sie versuchte nicht, zu lügen. Das war gut. »Wusstest du, dass ich dir folgte?«
    »Sicher wusste ich das!«, schnaubte sie. »Sonst wäre ich wohl kaum hierher ...«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich meine in Houston.«
    Verwundert lachte sie auf. »Ganz ehrlich? Hätte ich das gewusst, dann ...«
    »Was dann ...?«, erkundigte er sich mit zur Seite geneigtem Kopf.
    »Dann hätte ich ...«
    »Was hättest du ...?«
    »Dich wahrscheinlich ...«
    »Was wahrscheinlich ...?«
    »Wenn du mir ständig ins Wort fällst, werde ich dich nie erleuchten!«
    »Weißt du was?«, grinste Daniel und küsste sie flüchtig. »Ich will es nicht hören.«
    »Ach? Warum?«
    »Weil es nicht die Wahrheit wäre.«
    »Meinst du wirklich, ich würde dich belügen?«, fuhr sie auf. »Also, dann will ...«
    »Nein …«, hauchte er beschwichtigend. »Ich meine, dass du dir selbst etwas einredest. Außerdem wäre jede Diskussion überflüssig, denn es ist Vergangenheit, so wie inzwischen alles. Selbst die letzten, total irren, versauten Wochen. Wir werden an dieser Stelle einen sauberen Strich ziehen und von vorn beginnen. Ich ging heute Abend in eine Bar, und wie das Schicksal es so will, fand ich sie . Die eine, die alle anderen in den Schatten stellt. Ich sah sie und war

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