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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Hure mit mir duellieren“, entgegnete er barsch.
    Er hatte noch nicht ausgesprochen, da traf ihn ein harter Schlag ins Gesicht und ließ ihn zurücktorkeln, bis er an den Billardtisch stieß. Mit beiden Händen hielt er sich daran fest.
    „Sie werden sich mit mir duellieren. Hier oder dort, mir ist es gleich.“ Adam blieb unnachgiebig. „Entscheiden Sie sich, Sie haben die Wahl.“
    Hugo senkte den Kopf und lachte, ehe er sich aufrichte. Lässig wischte er sich über den Gehrock und griff dabei unauffällig in seine Tasche, um sich sogleich mit wütendem Schrei auf Adam zu stürzen, das Messer in der Hand.
    Adam wich ihm geschickt aus, doch das Messer schnitt seinen Ärmel auf und ritzte seine Haut. Er griff nach dem Queue und parierte Hugos nächste Messerattacke damit.
    Verbissen kämpften sie neben dem Billardtisch, stießen vor, wichen zurück, unerschrocken und mit wilder Entschlossenheit. Nur ihr schwerer Atem war zu hören und das Geräusch, das Metall macht, wenn es auf Holz trifft. Ein harter Schlag mit dem Stock ließ Hugo schließlich erst stolpern, dann stürzen. Adam wartete, bis er sich aufgerappelt hatte, hoffte, dass er sich wieder aufrappeln würde, denn Robinson hatte lange noch nicht genug Prügel für das bezogen, was er Sylvie angetan hatte. Der Gedanke an die Qualen, die sie wegen dieses Mannes hatte durchstehen müssen, war ihm unerträglich.
    Voller Genugtuung sah er zu, wie Hugo sich am Tischbein wieder auf die Beine zog.
    Eine Weile verharrte er mit gebeugtem Kopf neben dem Tisch, als müsse er erst wieder zu Atem kommen. Dann aber sprang er unvermittelt vor und zielte mit dem Messer auf Adams Bauch. Adam drehte sich zur Seite und hieb mit dem Stock auf Hugos Rücken, sodass er erneut auf das Parkett stürzte.
    Stöhnend vor Anstrengung rutschte Hugo nach vorn und streckte sich nach dem Messer, konnte es aber nicht erreichen. Nur den Ebenholzgriff bekam er zu fassen, doch als er die Hand darum schließen wollte, schrie er vor Schmerz auf. „Mein Gott!
    Ich glaube, Sie haben mir die Hand gebrochen, Rockingham!“, wimmerte er.
    „Wenn ich Ihre Eltern nicht so sehr schätzen und respektieren würde, hätte ich Ihnen das Genick gebrochen.“ Adam würdigte die schlaffe Hand, die Hugo anklagend zu ihm emporhob, keines Blickes. Er legte den Stock auf den Tisch, packte Hugo beim Kragen und zog ihn hoch. Kaum innehaltend, um diesem Gelegenheit zu geben, sein Gleichgewicht wiederzufinden, zog er den jüngeren Mann zur Tür und drückte ihn mit dem Gesicht dagegen.
    „Als Schurke haben Sie keine Zukunft, Hugo“, sagte er beinahe mitfühlend. „Sie wandeln zwar begeistert auf den Pfaden eines Tunichtguts, aber dennoch sind Sie ein Amateur. Ich dagegen habe den Vorteil, dass das Blut meiner Freibeuter-Ahnen in meinen Adern fließt. Ich gebe Ihnen jetzt Gelegenheit Ihren Kopf noch einmal aus der Schlinge zu ziehen. Nicht weil Sie es verdient hätten, sondern um Sylvies willen.
    Sie werden also genau das tun, was ich Ihnen sage, und Sie werden auch an den Ort gehen, den ich Ihnen nenne. Haben Sie das verstanden?“
    Hugo nickte schwach.
    „Gut, Ihre Zustimmung lässt mich hoffen. Vielleicht werden Sie nie erfahren, in welch tiefem Sündenpfuhl die Townsends über Jahrhunderte badeten. Ich werde Sie jetzt nach Hause bringen, unterwegs können wir die weiteren Einzelheiten besprechen.“

16. KAPITEL
    „Die Schwellung an deinem Bein ist zurückgegangen“, sagte Hugo.
    Sir Anthony ließ sich nicht anmerken, dass ihm der Hauch von Überraschung und Enttäuschung in der Stimme seines Sohnes nicht entgangen war. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und streckte sein krankes Bein aus. „Isabel, eine der Töchter der Merediths, hat mir eine Kräutermedizin zubereitet. Edgar brachte sie vor einigen Tagen vorbei. In dieser kurzen Zeit sind der Schmerz und die Entzündung bereits beträchtlich zurückgegangen. Ich muss der netten jungen Frau schreiben und ihr danken.“
    Bitter verzog Hugo den Mund zu einem schmalen Strich. Wieder eine Meredith, die ihm das verweigerte, was ihm zustand. Die Aussicht, bald zu seinem Erbe und dem Titel zu gelangen, schwand dank der Einmischung von Sylvies Schwester. Sein Vater, wenn auch nicht bei blühender Gesundheit, erschien robuster denn je.
    Von der Bestrafung, die er kürzlich erlebt hatte, eingeschüchtert, beschränkte Hugo seine Enttäuschung indes auf bissige Bemerkungen über den Mann, der seine Nemesis war und ihn nach Rivendale begleitet hatte. „Erst

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