Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
Vom Netzwerk:
Programmierung ausgelöst und ihn benutzt. Wir müssen ihn uns genau ansehen, um ausmachen zu können …«
    »Celeste, hören Sie mir sehr genau zu.«
    »Ja, Bill.«
    »S wird nicht festgenommen und untersucht. Er und Wallace können gehen, wohin sie wollen. Klar? Wir können sie weiter unter Beobachtung halten, aber es ist von größter Wichtigkeit, dass ihre Überwachung nicht mehr auffällt.«
    »Verstehe. Aber was ist passiert? Was hat sich geändert?«
    »Sie meinen außer der Tatsache, dass ein ganzes Haus fehlt und es stattdessen eine rätselhafte Höhle und einen Kreis aus Steinengeln gibt, die inzwischen auf dem Weg in die Zentrale sind?«
    »Aber genau darum geht es doch. S und Wallace wissen garantiert, was da passiert ist und warum. Eine Befragung …«
    »Nein. Kein Verhör. Keine Fahndung. Keine Inhaftnahme. Ist das klar? Rufen Sie Ihre Leute auf der Stelle zurück, und falls Sie Lyons entdecken, stellen Sie sicher, dass er offiziell ein Opfer der Erdfall- und Giftgeschichte wird. S und Wallace gehen Sie hingegen nichts mehr an.«
    Eine Wortwahl, die ihr ironisch vorkam, wenn man bedachte, dass sie im Büro der stellvertretenden Dienststellenleiterin Rutgers fast das Gleiche gesagt hatte. Doch offiziell oder nicht – Prejean stand weiter ganz oben auf Celestes Agenda. Vor allem, da ihre frühere Schwiegertochter jederzeit mit ihren Enkelinnen, Stephens Mädchen, untertauchen konnte.
    Was Celeste noch mehr beunruhigte als Brittos Anordnungen, war die Angst, die sie in seiner Stimme gehört zu haben glaubte. Sie war zwar unterdrückt, aber doch eindeutig gewesen.
    Wer hatte die Macht, den Direktor der Schattenabteilung so unter Druck zu setzen und zu verängstigen?
    Was sie besonders ärgerte, war die Tatsache, dass Gillespie und seine Agenten Prejean und Wallace bereits vorm Lauf ihrer Waffen gehabt hatten, als sie diese gottverdammte Anordnung erreichte.
    Seufzend stieß sich Celeste von der Arbeitsplatte ab und ging zur Kücheninsel in der Mitte des Raums, wo sie sich ihr heutiges Mittagessen auf dem grünen und mit Gold durchzogenen Granit zusammengestellt hatte. Sie hatte allerdings das Gefühl, als ob sie es heute einmal zur Abwechslung zu Hause essen würde.
    Der Thunfisch-Tomaten-Curry-Salat, den sie zubereitet hatte, verbreitete einen angenehm würzigen Duft. Einige Kräcker und ein großzügig geschnittenes Stück Apfelkuchen rundeten das Mittagessen ab.
    Sie trug die veilchenblaue Lunchtüte ins Wohnzimmer, wo sie sie aufs Sofa stellte. Dann nahm sie Gillespies Bericht, den ihr dieser am Abend zuvor noch gemailt hatte. Einige Dinge, die sie dort entdeckte, beunruhigten sie, um es einmal milde auszudrücken.
    Gillespie behauptete, Prejean habe ein Kind verwandelt, das ins Kreuzfeuer geraten war, und ein ganz anderes aus ihm gemacht. Wenn es nicht die angehängten Zeugenaussagen der anderen Außenagenten, der Motelgeschäftsführerin und der Mutter des Mädchens gegeben hätte, die diese absurde Behauptung stützten, hätte Celeste höchstwahrscheinlich einfach angenommen, dass Gillespie mal wieder zu viel Bier intus gehabt hatte.
    So aber hatte sie keine Ahnung, was sie von dieser Verwandlung halten sollte beziehungsweise wie so etwas überhaupt möglich sein konnte. Vielleicht war es eine Massentäuschung gewesen, die dem Blutgeborenen da gelungen war? Gesetzt den Fall, solche Wesen waren zu derartigen Täuschungsmanövern fähig.
    Sollte sie den Bericht an den Direktor weiterleiten oder abwarten? Schließlich war sie offiziell nicht länger für S – Prejean – zuständig.
    Celeste schob den Bericht in ihre Aktentasche und klappte sie zu. Vielleicht war es das Beste, das Ganze erst mal eine Weile zu überdenken. Sie sollte nach Widersprüchen suchen, und außerdem klang es, als habe der Direktor momentan andere Sorgen.
    Das Klingeln ihres Mobiltelefons durchbrach die Stille. Auf dem Display stand »Purcell«. Celeste klappte das Handy auf und sagte: »Etwas früh, Richard. Oder nicht?«
    »Stimmt. Leider habe ich schlechte Nachrichten. Sheridan ist letzte Nacht gestorben.«
    Celeste rieb sich die Stirn. Klar – vom Regen in die Traufe. Wie soll es auch anders sein?
    »Vor oder nach dem Gespräch?«
    »Währenddessen. Man hat eine Autopsie angeordnet und festgestellt, sein Tod sei die Folge mehrerer Hirnblutungen gewesen. Eventuell, da man ihn mit einer Schussverletzung transportiert hatte.«
    »Hat Díon etwas Interessantes aus ihm herausbekommen, ehe er starb?«
    »Nein.«
    »Mist«,

Weitere Kostenlose Bücher