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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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See von Ketchup. Er wirkte geistesabwesend. »Gibt es etwas, was Prejean Ihrer Schwiegertochter ausrichten soll?«
    »Ja. Er soll der Schlampe ausrichten, Stephen lässt sie herzlich grüßen.«
    »Haben Sie was von Beck gehört?«, fragte Epstein. Er kippte seinen mit Sattlernägeln versehenen Lederstuhl zurück, so dass die Federn quietschten.
    Caterina musterte ihren Vorgesetzten bei der Schattenabteilung einen Augenblick lang, während sie die Stirn runzelte. Sie hatte erwartet, dass man sie über ihren Partner bei der Wells-Geschichte ausfragen würde. Ihren verstorbenen Partner. »Nein. Hätte ich von ihm hören sollen?«
    »Wann und wo haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«
    Beck reißt den Colt aus dem Holster. Caterina feuert ihre Glock ab. Die Kugel trifft Beck zwischen den Augen, und er ist tot, ehe er auf dem Boden aufschlägt und den Hügel hinabrollt.
    »Ich habe Beck das letzte Mal in seinem Auto gesehen, als er mich bei dem Hotel in Portland rausgelassen hat, und zwar nachdem wir uns vom Grundstück der Wells zurückgezogen hatten«, entgegnete Caterina. »Am dreiundzwanzigsten März, um genau zu sein.«
    Epstein ließ sie nicht aus den Augen. Seine eisblauen Augen registrierten wie ein menschlicher Lügendetektor jede ihrer Reaktionen. »Gleich nachdem Sie Ihren Job erledigt hatten?«
    Als einzige Sterbliche in einem Haushalt voller Vampire hatte Caterina früh gelernt, ungerührt und gelassen zu bleiben. Sie konnte ihren Herzschlag und ihre Schweißproduktion unter Kontrolle halten, um überleben zu können und ungewollte und gierige Aufmerksamkeit zu vermeiden.
    Panik ruft die Bestie zum Fest, meine Kleine.
    »Genau.«
    »Sie haben also nicht noch irgendwo etwas getrunken? Oder gegessen?« Epstein nahm ein durchsichtiges rosa Quadrat aus der geöffneten Rolle Jolly Ranger auf seinem Tisch. Er schob es in den Mund. Caterina nahm einen Hauch von Wassermelone wahr.
    »Ein gemeinsames Essen? Ich mit Beck? Nachdem wir stundenlang auf der Erde zwischen Kiefernnadeln gelegen hatten und er mich die ganze Zeit über zugelabert hatte? Sicher nicht.«
    »Ich gebe zu, das klingt undenkbar.«
    »Worum geht es denn?«, fragte Caterina und nahm einen Schluck von ihrem Latte Macchiato mit Karamellgeschmack, den sie sich auf dem Weg nach Alexandria bei Starbucks geholt hatte. »Ist Beck ungenehmigt nicht zum Dienst erschienen?«
    »Möglicherweise. Wir hatten keinen Kontakt mehr zu ihm, seit wir ihn am dreiundzwanzigsten März zum Flughafen Portland geschickt haben, um Sie abzuholen.«
    Caterina zuckte die Achseln. »Tut mir leid. Aber das hat nichts mit mir zu tun.«
    »Wohl wahr.« Epstein hob die Arme und verschränkte die Finger hinter dem Kopf. Sein weißes, kurzgeschnittenes Haar schimmerte im Licht der Deckenlampen.
    Caterina lächelte. »Also? Wie geht es weiter? Eine neue Aufgabe für mich?«
    Epstein musterte sie eine Weile stumm. Seine himmelblauen Augen wirkten nachdenklich. Schließlich meinte er: »Wir arbeiten schon ziemlich lange zusammen.«
    »Wohl wahr«, sagte sie sanft. »Seit meinem ersten Tag als verdeckte Ermittlerin.«
    Wie ein kurzer Sonnenstrahl auf einer winterlich-frostigen Metalloberfläche blitzte ein warmes Lächeln in Epsteins eiskalten Augen auf. »Im Gegensatz zu fast allen anderen Geheimagenten unter meiner Führung wussten und verstanden Sie immer, was wir tun und warum. Die anderen Krakeeler sind Befehlen gefolgt, haben Kugel in Schädel gejagt oder garrottiert. Alles gute Soldaten, kein Zweifel. Aber Sie – Sie haben es verstanden . «
    »Mit jedem Leben, das wir beenden«, flüsterte Caterina, »verändern wir die Zukunft, kappen Möglichkeiten, werden wir Agenten des Schicksals.«
    Epstein nickte. »Manches wird abgetrennt, anderes findet seine Erfüllung. Eine harte, ehrenhafte Pflicht, und darum gibt es auch die Schattenabteilung. Um den harten und ehrenhaften Pflichten nachzukommen, für die andere zu faul, zu korrumpiert oder zu verängstigt sind.«
    Caterina richtete sich auf. Ihre Hose raschelte leise auf dem Ledersitz, während sie sich über Epsteins ungewöhnliche Rührseligkeit wunderte. Auch der Widerspruch zwischen seinen allzu milden Worten und dem harten Gesichtsausdruck ließ sie stutzig werden.
    »Worum geht es hier eigentlich? Ist etwas passiert?«
    Anstatt darauf zu antworten, stellte er ihr eine Gegenfrage: »Sind Sie informiert, was nach Ihrem Auftauchen auf dem Wells-Grundstück passiert ist?«
    »Nein.«
    »Nachdem Sie Wells getötet hatten, entschied

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