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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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entgleiten zu lassen. Sie weigerte sich auch, Von zu verlieren. Heather öffnete die Augen und schaltete die Taschenlampe aus. Sie kroch zu Dante und legte sich neben seinen fiebrigen Körper.
    Ohne zu wissen, ob es helfen würde – ob irgendetwas jetzt noch half –, flüsterte sie ihm ins Ohr: »Lass mich rein, Baptiste.«

25
    FÜR DAS GEMEINWOHL
    Alexandria, Virginia, Hauptquartier der Schattenabteilung · 26. März
    »Die Leiterin der Abteilung für Spezialaufgaben, Ms. Underwood, möchte Sie sprechen, sobald Sie gegessen haben«, erklärte Agent Cooper mit einem warmen Lächeln auf den Lippen und in den whiskybraunen Augen.
    Emmett aß gerade den letzten Bissen seines Sandwiches – mit geröstetem Speck, aber zu viel Mayonnaise. Er schluckte ihn. »Ich dachte, die Sitzung solle erst heute Abend stattfinden, damit meine Kollegin daran teilnehmen kann.«
    Purcells Assistentin mit dem rotbraunen Haar nickte. »Sollte sie auch. Aber ich glaube, Ms. Underwood hat heute Nachmittag unerwartet eine Stunde frei. Soll ich ihr ausrichten, dass Sie sie in fünfzehn Minuten im Konferenzzimmer treffen?«
    »Ja, tun Sie das«, antwortete Emmett und zog eine Papierserviette aus dem metallenen Serviettenspender, der auf dem Tisch stand. Er wischte sich die Finger ab. »Ich trinke noch rasch meinen Kaffee und komme dann runter. In welchem Stock?«
    »Im vierten. Zimmer 425. Ich werde Ms. Underwood wissen lassen, dass Sie unterwegs sind.« Cooper schenkte ihm ein weiteres warmes Lächeln und wandte sich ab. Ihr grauer Rock, der ihre Kurven betonte, unterstrich auch ihren wiegenden Gang.
    Ich glaube, sie flirtet mit mir, dachte Emmett.
    Belustigt zerknüllte er seine Serviette und warf sie auf den Tisch. Er nahm den Kaffeebecher und trank den abgekühlten, schwarzen Java aus. Dann stand er auf und verließ die Kantine, in der überall verteilt Leute saßen und aßen. Er wollte noch kurz in sein Zimmer, um dort einen Blick in den Spiegel zu werfen und sicherzustellen, dass sich kein Salat zwischen seine Zähne verirrt hatte, wenn er die Leiterin der Abteilung für Spezialaufgaben begrüßte.
    Das war ungewöhnlich für ihn.
    Aber Underwood galt Gerüchten zufolge als hart, aber fair und zurückhaltend. Sie nahm einen nur in die Mangel, wenn es unerlässlich war. Es hieß überdies, sie sei während der vergangenen zwei Jahre noch distanzierter geworden als zuvor.
    Seit dem kaltblütigen Mord an ihrem Sohn Stephen.
    Emmett machte ihr das nicht zum Vorwurf. Wenn einem seiner Kinder irgendetwas zustieße … er schüttelte den Kopf und verdrängte die Vorstellung.
    Genug, um einen zu versteinern.
    Nachdem Emmett sein Spiegelbild genau betrachtet hatte, kämmte er sich kurz und klopfte den Anzug ab, falls irgendwo noch Krümel waren. Dann verließ er sein Zimmer. Er schob eine Notiz auf einem gelben Papierfetzen unter der Tür seiner im Schlaf liegenden Partnerin hindurch.
    Einen Augenblick hielt er inne und berührte mit den Fingerspitzen ihre Klinke. Er wünschte, er könnte noch mit ihr sprechen und ein paar Gedanken austauschen, ehe er sich auf den Weg zu der Besprechung machte. Aber das musste wohl bis abends warten.
    »Schlaf gut«, flüsterte er und ließ die Hand wieder sinken.
    Er drehte sich um und ging zu den Aufzügen. In der Liftkabine drückte er den leuchtenden Knopf mit der Vier. Obwohl er genug geschlafen hatte, wurde er das Gefühl nicht los, etwas sei aus dem Gleichgewicht.
    Wirklich? Gefallene versteinerte Engel und eine Höhle, die es zuvor nicht gab, und du hast das Gefühl, dass etwas nicht stimmt?
    Wie seine Großmutter gesagt hätte: Schwing sofort deinen Hintern hier rüber, damit ich dir etwas Verstand einprügeln kann.
    Emmett lachte leise. Großmutter hatte nie viel mit Nuancen am Hut gehabt. Seine Belustigung verschwand allerdings, als er sich daran erinnerte, wie es ihm ergangen war, wenn sie ihm aus dem Buch der Offenbarung vorgelesen hatte. Ihm war stets eiskalt geworden, und er hatte vor Angst eine Gänsehaut bekommen.
    Auch jetzt erging es ihm nicht anders.
    Der Aufzug hielt an. Die Türen glitten auf, und Emmett trat in einen Flur voller Agenten, die eifrig ihren Erledigungen nachgingen. Er reihte sich in den Fluss ein und blieb kurz darauf vor einer Milchglastür stehen, in die KONFERENZZIMMER 425 geätzt war.
    Er rückte den Knoten seiner schmalen, dunklen Krawatte zurecht, öffnete die Tür und trat ein. Drei Leute – eine Schwarze, die Emmett als Ms. Underwood identifizierte, Purcell und ein

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