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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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seine blauen Augen wirkten ruhig und zugleich tödlich entschlossen. »Bad Seed ist Geschichte. Meiner Meinung nach war es vom ersten Tag an ein Schlag ins Wasser. Der einzige Überlebende dieses Experiments ist Prejean. Er ist auf eine Weise programmiert, die wir nie durchschauen werden, weil Wells vieles geheim gehalten hat. Prejean ist zu gefährlich, um ihn laufen zu lassen. Trotzdem ist er uns schon wieder entkommen – und zwar mit Erlaubnis von oben.«
    Caterinas Puls begann erneut zu rasen, und ihr äußerer Anschein der Ruhe wurde allmählich brüchig. »Warum erzählen Sie mir das?«
    Ein Lächeln ließ den eisernen Blick in Epsteins Augen etwas weicher wirken. »Ich erzähle Ihnen das, weil Sie es verstehen. Niemand sonst ist dazu in der Lage. So einfach ist das. Wells, Moore, Underwood, selbst Lyons und jetzt Britto haben Prejean von seinem wahren Weg abgebracht. Immer wieder. Wir beide werden sein Schicksal wieder geradebiegen.«
    Die Unruhe, die Caterina ergriffen hatte, drohte sie völlig zu übermannen.
    Ihr Chef packte sie an den Schultern. »Hier Ihre Aufgabe: Die Schattenabteilung muss ihre Ehre und Würde zurückgewinnen. Britto ist Ihre nächste Zielperson. Sobald Sie ihn erledigt haben, vernichten Sie Prejean, und damit ist Bad Seed auf immer begraben.«
    Caterina hatte das Gefühl, als sei eine Falltür unter ihr aufgegangen und sie in einen tiefen, eisigen See gestürzt. Sie starrte die Mappe an, die Epstein ihr hinhielt.
    »Hier sind die Anweisungen, wie man einen Blutgeborenen vernichtet«, sagte er.

26
    VERNARBTE KNÖCHEL
    Utah, auf der Interstate 84 Richtung Osten · 26. März
    So sehr ich mich auch verirre, ich werde dich immer finden, chérie .
    Doch umgekehrt schien das nicht zu funktionieren; sie hatte sich nicht verirrt und vermochte Dante nicht zu finden. Sie presste sich an seinen fiebrigen Körper und flüsterte in sein Ohr, hörte aber nur ihre eigenen Gedanken, als sie angestrengt lauschte, ob er ihr antwortete.
    Sie rollte von seinem Schlafsack weg und setzte sich zwischen ihn und Von. Angestrengt strich sie sich das schweißnasse Haar aus dem Gesicht. Sie fühlte sich unendlich fertig und kaputt. Ihr Hals schmerzte von den vielen Stunden des Flüsterns.
    Lass mich rein, Baptiste.
    Sie wusste nicht, ob der Schlaf ihn davon abhielt, sie zu hören oder die Hand nach ihr auszustrecken; möglicherweise konnte er sie ja auch hören, weigerte sich aber, sie einzulassen.
    Ich brauche keine Rettung. Ich will keine Rettung.
    Heather lief es eiskalt den Rücken hinunter. Sie zitterte und zog die Knie an, um die sie die Arme schlang. Obwohl sie hundemüde war, bezweifelte sie doch, dass sie jetzt schlafen konnte. Die Anspannung hatte ihre Muskeln so verhärtet, dass sie aus Stein zu sein schienen.
    Ihr Herz hingegen schlug so heftig, dass ihr Körper bei jedem Schlag erbebte.
    Du verlierst ihn. Er entgleitet dir, er fällt, rutscht aus deinen Händen – und Von auch.
    »Alles in Ordnung?«, rief Annie von vorne.
    »Nicht im Geringsten.«
    »Unmittelbar vor uns ist ein Parkplatz mit WC. Musst du pinkeln?«
    »Ja, aber warum fährst du nicht an der nächsten Raststätte ab? Mittagessen wäre nicht schlecht.«
    »Dafür.«
    Heather nahm ihre Taschenlampe und schaltete sie wieder ein. Sie drehte sich in der Hüfte und richtete den Lichtstrahl auf Vons Antlitz. Sein Nasenbluten hatte aufgehört. Sanft drehte sie seinen Kopf und sah auch nach, ob er in seinen Ohren noch blutete. Aber auch da floss kein Blut mehr. Leise seufzte sie erleichtert auf.
    Ein gutes Zeichen, das aber noch lange nicht bedeuten musste, dass der Nomad seinen Weg aus dem Wald gefunden hatte. Er sah noch immer irgendwie nicht richtig aus, so als läge er im Schlaf . Dafür war sein Gesichtsausdruck weiterhin zu entspannt und ausdruckslos.
    Heather beugte sich zu ihm hinab und flüsterte ihm ins Ohr: »So leicht lasse ich dich nicht davonkommen, Mr. Cool. Ich dachte, Nomads seien harte Kerle. Komm schon, lass mich deine vernarbten Knöchel sehen. Ball die Fäuste und kämpfe!«
    Sie musste an Vons Worte denken: »Bleib bei ihm, Püppchen. Bleib in der Nähe deines Mannes, bis wir ihn nach Hause bringen.«
    Wieder drehte sie sich zu Dante um und musterte nun ihn mit Hilfe der Taschenlampe. Bei ihm lief noch Blut aus der Nase, doch zumindest hingen keine weiteren Tränen in seinen Wimpern. Stattdessen wirkte sein Aussehen zornig und traurig zugleich. Sein Körper war so hart und undurchlässig wie eine Messingfaust.
    Was,

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