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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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und strich den hauchzarten veilchenblauen Stoff ihres Kittels im Bohemien-Stil glatt, den sie mit einem Gürtel über schwarzen Leggings trug. Sie sah Giovanni an. »Wahnsinnige Sterbliche, die hofften, ihn so für sich arbeiten lassen zu können, haben ihn stundenlang unter Drogen gesetzt und gefoltert.« In ihr kochte heiße Wut auf, wenn sie daran dachte – wie die brennende Mittagssonne im Sommer. »Er war fertig.«
    »Du weißt, wessen es bedarf, um einen Blutgeborenen zu erschöpfen?«
    Renata reckte ihre einen Meter fünfundfünfzig kleine Gestalt und hob das Kinn. »Vielleicht.«
    Giovanni, der noch auf dem Motorroller saß, betrachtete sie aus seinen hellbraunen Augen. Seine kurzen, strubbeligen, dunkelrot gefärbten Locken unterstrichen sein ausdrucksvolles Gesicht mit der langen römischen Nase. Seine Lippen verzogen sich zu einem spitzbübischen Lächeln.
    »Vielleicht wirklich, bella .«
    Renata winkte elegant mit einer ihrer bleichen Hände ab. »Sexy Grinsen und auswendig gelernte Komplimente, Vanni mio? Wie ernüchternd.«
    Giovanni schwang sich von der Vespa und trat vor sie. Im Vergleich zu ihr war er groß, knapp unter eins achtzig. Seine Jeans und sein dunkelblauer Pulli betonten seine athletisch-schlanke Figur.
    Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. »Bella«, flüsterte er. Ihr ältester Sohn roch nach Meer, Gischt, Sand und tiefem Wasser. Er sah sie von unten durch seine dunklen Wimpern an.
    »Habe ich dich enttäuscht?«, murmelte er, während seine Lippen ihre Hand küssten.
    »Wie so oft«, erwiderte Renata zärtlich. Sie zog ihre Hand weg. »Aber ich liebe dich dennoch, figlio mio . Das wird sich niemals ändern.«
    Was ihr Vertrauen betraf, so war das eine andere Sache.
    Giovanni wandte den Blick ab und musterte die Menge, die auf der Spanischen Treppe saß und den Brunnen in Schiffsform in der Mitte der Piazza umringte. Goldenes Licht schimmerte auf der Trinità di Monti und ihren Zwillingstürmen und ließ das sprudelnde Wasser im Brunnen wie Geschmeide funkeln – rubinrot, saphirblau und smaragdgrün.
    Der süße Duft von Azaleen und Zuckergebäck durchzog die Abendluft.
    Bald, sehr bald würden sie jagen, um sich dann ausführlich zu laben.
    Giovanni schob die Hände in die Hosentaschen. »Wann willst du dem Cercle Bescheid geben?«
    »Noch nicht«, meinte Renata. »Für den Augenblick soll die Sache zwischen uns und Caterina bleiben. In der Familie. Für jetzt jedenfalls.«
    Ein Lächeln huschte über Giovannis Gesicht. »Verstehe. Du willst erst mal sicher sein, dass Caterina nicht hinters Licht geführt wurde. Dann gibst du also zu, dass es denkbar wäre.«
    »Ich gebe gar nichts zu.«
    »Sagen wir, Caterina hätte Recht, und dieser Dante ist tatsächlich ein Blutgeborener …«
    »Dessen Vater Elohim war«, warf Renata ein.
    » Sì – nicht nur ein Blutgeborener, sondern auch ein Erschaffer. Sagen wir, das stimmt alles.« Giovannis Blick kehrte zu Renata zurück. Seine Augen leuchteten in den Farben der Umgebung – golden von der Kirche, rubinrot und smaragdgrün vom Wasser sowie amethystfarben und dunkelblau vom abendlichen Dämmerlicht. »Wer darf dann deiner Meinung nach diesen Blutgeborenen auf keinen Fall in die Hände bekommen? Der Cercle des Druides ? Der Ältestenrat? Oder Le Conseil du Sang ?«
    Renata musste ihrerseits lächeln. Es war immer von Vorteil, wenn man Giovanni Zeit ließ, seine Gedanken zu entwickeln. »Vielleicht keiner der drei«, antwortete sie.
    »Ich fürchte, die Gefallenen könnten eine größere Gefahr darstellen«, meinte er. »Sie werden versuchen, ihn sich zu holen.«
    »Das haben sie schon mal versucht, doch es ist ihnen nicht gelungen. Dante scheint kein Problem damit zu haben, die Aingeals in Stein zu verwandeln«, sagte sie. »Vielleicht gibt uns das Zeit, wenn es wirklich stimmen sollte. Dante gehört zu uns. Er ist als Vampir geboren.«
    »Sí, signora mia «, flüsterte Giovanni. »Als Vampir und als Gefallener. Da haben wir einen ziemlichen Kampf vor uns. Einen heiligen Krieg.«
    »Sind wir bereit, einen solchen Krieg zu führen?«
    »Gegen die Gefallenen? Nein. Nicht wenn wir untereinander weiter so zerstritten sind. Der Cercle kann auf die sterblichen Nomad-Clans zählen und sie bitten, uns im Kampf zu unterstützen, cara mia , aber wir Vampire …« Er zuckte die Achseln. »Sowohl der Rat als auch der Conseil würden sich gegenseitig übertrumpfen und ausstechen, um an Baptiste zu kommen.«
    Renata wusste, dass das

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