Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
Vom Netzwerk:
stimmte. Jede Vampir-Fraktion würde die Mitglieder der gegnerischen Seite ohne zu zögern vernichten, um einen Blutgeborenen für sich gewinnen und manipulieren zu können. Wenn man dann auch noch bedachte, wer der junge Mann wirklich war …
    Ein Creawdwr . Überlegen und wertvoll. Bereit, sich von dem, der ihn als Erster in die Hände bekam, formen zu lassen – ob Vampir oder Gefallener, und es würde ein Vampir sein, wenn es nach Renata ging.
    »Wir werden ihn schützen und seine Existenz für den Augenblick verheimlichen. Einverstanden, Vanni ? Dieser blutgeborene Principe braucht Zeit, um zu heilen, um sich von all dem Bösen zu erholen, das man ihm angetan hat.« Wieder begann das Feuer des Zorns in ihr zu lodern. »Diejenigen, die dafür verantwortlich sind, werden wir zur Rechenschaft ziehen.«
    »Hat ihn eigentlich irgendjemand gefragt, was er will?«, wollte Giovanni wissen.
    Renata dachte nach. »Nein«, sagte sie dann. »Ich glaube nicht. Aber er ist noch zu jung, um zu wissen, was er will. Er ist ein Kind, das Anleitung braucht. Wir werden ihm helfen herauszufinden, was für ihn das Beste ist.«
    Giovanni schüttelte den Kopf und grinste. »Klar.«
    Renata hakte sich bei ihm unter. Er sah sie an. Sein Gesicht leuchtete im Licht der Piazza warm und amüsiert.
    »Sollen wir essen gehen?«, fragte sie.
    » Sì , lass uns essen gehen.«
    Untergehakt schlenderten Renata und ihr Ältester, ihr nachdenklicher Giovanni, über die Piazza und mischten sich unter die Touristen, die auf den Stufen saßen. Unter ihnen wählten sie ihr Nachtmahl aus.
    Wenn Renata später in der Nacht in ihre kühle Wohnung zurückkehren würde, die in einem Haus aus weißem Stein lag, wollte sie einige wichtige Telefongespräche erledigen.
    Die, die sich weigerten zu gehorchen, würden schon bald jemanden an ihrer Tür vorfinden, der ihnen eine letzte Nachricht übermittelte, ausgerichtet von einem heißhungrigen, unbarmherzigen Fremden. Eine Nachricht, die alle im Haus betraf, unschuldig oder nicht, Familienmitglied, Freund oder Geliebter.
    Eine Nachricht, die keiner überleben würde.
    Deine Zeit ist um. Arrivederci.

10
    DÄMONENSAAT
    Bei Damascus, Oregon, Happy-Beaver-Motel · 25. März
    Der gefallene Engel – oder zumindest nahm Annie an, dass er das war – legte den Kopf schief. Das wilde Blitzen in seinen Augen verschwand. Jetzt sah sie in Augen, die blau wie ein Sommernachmittag waren, umrahmt von silbernen Wimpern.
    Ein Lächeln zeigte sich in einem seiner Mundwinkel. Doch es war kein Lächeln, das ihr ein warmes, wohliges Gefühl vermittelte. Ganz und gar nicht. Es ließ ihr Herz zu Eis erstarren.
    »Anscheinend habe ich mich geirrt, was deine Ergebenheit betrifft«, sagte er.
    »Na und? Warum ist das wichtig?«, antwortete Annie und hob das Kinn. »Nimm ihn mit.«
    Sein Blick, der nicht länger an den Sommer, sondern an einen eiskalten Wintertag denken ließ, musterte sie von Kopf bis Fuß. »Ich wünschte, es wäre so einfach.«
    Die Finger des Kerls mit den weißen Klauen – Oh, wow! Klauen! Cool! – hielten Annies Arme noch fester als zuvor. Die Klauen bohrten sich durch ihr Shirt in die Haut. Ihre kribbelnden Finger wurden taub.
    »Lass mich los, verdammt!«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Wieso kannst du mich sehen und wieso fesselt dich mein Wort nicht, wie es das sonst tut?«
    »Hä?«
    »Hat dich der Creawdwr – Dante – verwandelt?«
    »Nein, Mann!« Annie begann, sich zu fürchten. »Sollte ich dich nicht sehen?«
    »Nein. Mein Wort reicht normalerweise, um Sterbliche zu fesseln, aber du …« Er musterte sie erneut lange und eingehend.
    Annie gefiel der Blick, mit dem er sie bedachte, ganz und gar nicht. Plötzlich fühlte sie sich wie ein Zauberwürfel, den ein Meister solcher Geduldsspiele eingehend studierte. »Es geht doch darum«, sagte sie so aufgeregt, dass sie sich fast verschluckte, »dass du Dante willst. Oder?«
    Der gefallene Engel warf einen Blick über seine Schulter auf das Bett mit den beiden Nachtgeschöpfen, und in seinem Gesichtsausdruck war plötzlich Gier zu erkennen. »Ja.«
    Annie konnte weder Dante noch Von sehen, da ihr der Engel im Weg saß. Der Kerl war riesengroß. Harte Muskeln und ein flacher Bauch. Kurzes weißes Haar, aber nicht alte-Tanten-weiß. Nein, elegant und schimmernd wie poliertes Elfenbein, wie frisch gefallener Schnee, wie der erste Stern der Dämmerung. Ein dickes silbernes Spiralband mit offenen Enden lag ihm um den Hals. Seine Haut

Weitere Kostenlose Bücher