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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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emotionslose Stimme durch die schwere Tür, »hier sind Bittsteller.«
    »Bittsteller?«, erkundigte sich Darcy.
    Styx verzog das Gesicht und erhob sich geschmeidig. Sein nackter Körper glänzte im gedämpften Licht in bronzefarbener Perfektion.
    »Vampire, die nach Gerechtigkeit streben. Ich befürchte, ich muss mich darum kümmern.«
    Darcy kämpfte gegen das Bedürfnis an, ihre Hände über die fein gemeißelte Kontur seines Beins gleiten zu lassen. Verdammt sollten DeAngelo und die Bittsteller sein! Sie wollte nicht, dass Styx ihr weglief. Nicht, wenn er so zum Anbeißen aussah, dass sie ihn hätte verspeisen können … doch sie begriff, dass Styx Pflichten hatte, die über sie beide hinausgingen.
    »Es ist hart, Herrscher zu sein, oder?«, seufzte sie.

    »Meistens«, murmelte er und zog seine Lederhose und seine Stiefel an, bevor er sie mit wildem Blick ansah. »Wirst du hier sein, wenn ich zurückkehre?«
    Sie lächelte ironisch. »Gibt es irgendeinen anderen Ort, an den ich gehen könnte?«
    Er beugte sich zu ihr, um ihr einen zärtlichen Kuss zu rauben. »Keinen, an dem ich dich nicht fände.«
    »Irgendwie habe ich diese Antwort erwartet.«
     
    Styx konnte eine herbe Enttäuschung darüber nicht leugnen, dass er von Darcy fortgerissen worden war. Eigenartig. Er hatte sowohl seine Leidenschaft als auch seinen Blutdurst gestillt. Es gab keinen vernünftigen Grund, sich weiterhin in ihrer Gesellschaft aufzuhalten. Andererseits war nichts an seiner Beziehung zu Darcy irgendwie vernünftig, musste er zugeben. Sie ging weit über das Bedürfnis nach Sex oder Blut hinaus. Sie hatte auch nichts mit dem Grund zu tun, warum sie für die Werwölfe dermaßen wichtig war. Der Punkt war, dass sein Leben sich ganz anders anfühlte, wenn Darcy in seiner Nähe war.
    Styx schüttelte den Kopf und versuchte seine Gedanken mit Gewalt dazu zu bringen, sich auf die vorliegende Angelegenheit zu konzentrieren. So sehr er sich auch danach sehnte, Darcy in seine Gemächer zu bringen und den Rest der Welt auszusperren, er durfte seine Verpflichtungen nicht vergessen. Er strich sein Haar nach hinten und griff nach der schweren schwarzen Robe, die DeAngelo in den Händen hielt.
    »Wer sind die Bittsteller?«, verlangte Styx zu wissen, während er sich die Robe überstreifte und die Stufen erklomm, die zur Küche hinaufführten.
    DeAngelos blasse Gesichtszüge waren nicht zu deuten.
Falls er eine eigene Meinung darüber besaß, dass sein Meister so unverkennbar von ihrer Gefangenen besessen war, so war er weise genug, sie nicht auszusprechen. »Sie nannten sich Victoria und Uther«, antwortete er.
    »Ich kenne die Namen nicht.«
    »Sie kommen aus Australien.«
    »Geht es um einen Zwist um Grundbesitz?«
    »Eigentlich glaube ich, es geht um …«
    Styx betrat die Küche, blieb stehen und blickte DeAngelo erwartungsvoll an. »Was?«
    »… einen persönlichen Disput.«
    »Und damit belästigen sie mich?!« Styx knurrte ärgerlich. »Ich bin der Anasso, und nicht …«
    »Oprah Winfrey?«, schlug DeAngelo mit einem leichten Lächeln vor.
    »Wer?«
    »Es hat nichts zu bedeuten.« Im Gegensatz zu Styx hatte der jüngere Vampir sich in den vergangenen Jahrhunderten nicht völlig von der Welt zurückgezogen. Zum Glück behelligte er seinen Meister nur selten mit langweiligen Modeerscheinungen. »Sie sind gekommen, um Euch um Asyl zu ersuchen.«
    »Weshalb gehen sie nicht zu Viper? Ich überstehe keinem Clan.«
    »Nein, aber Ihr könnt ihnen Schutz vor ihrem Clanchef bieten.« DeAngelos Miene wurde finster. »Er hat ihnen den Blutkampf angesagt.«
    Styx rieb sich das Kinn. Ein Blutkampf war ein Einzelkampf um Leben und Tod. Das war eine Kampfansage, die nicht leichtfertig ausgesprochen werden durfte, nicht einmal von einem Clanchef. »Wie lautet seine Anklage?«
    »Er hat behauptet, sie hätten sich verschworen, um seinen
Clan zu übernehmen.« DeAngelo holte tief Luft. »Sie weisen seine Anschuldigung zurück und erklären, der Clanchef habe herausgefunden, dass sie ein Liebespaar seien, und wünsche ihrer Entschlossenheit Einhalt zu gebieten, sich miteinander zu verbinden.«
    »Der Clanchef will diese Victoria für sich selbst?«, fragte Styx.
    »Uther«, korrigierte DeAngelo.
    »Ah.« Styx seufzte leise. Das Letzte, was er wollte, war, in irgendeine interne Streitigkeit hineingezogen zu werden. Insbesondere, wenn diese interne Streitigkeit ihn von Darcy fernhielt. Unglücklicherweise zwang ihn allein die Tatsache, dass eine Person einer

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