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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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doch derjenige, für den ich das alles eine Million Mal wiederholen musste.“
    „Um an die Fakten zu kommen. Das haben wir aber jetzt erledigt, also grübeln Sie nicht weiter darüber nach. Möglicherweise blockieren Sie dadurch unbeabsichtigt eine entscheidende Information. Versuchen Sie sich einfach mit etwas anderem zu beschäftigen, und, wer weiß, möglicherweise erleben Sie einen Durchbruch und liefern uns noch etwas Konkretes.“
    „Und wenn nicht?“
    Seine Augen wurden immer heller, bis ich tatsächlich blinzeln musste. „Dann werden wir mit dieser Situation zurechtkommen müssen.“ Als er sich gerade umdrehen wollte, konnte ich die plötzliche Neugier, die in mir brannte, nicht länger beherrschen.
    „Warum sind Sie so darauf aus, ihn zu finden?“
    Er hielt inne und zuckte die Achseln. „Ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit, Verbrecher zu jagen, aber es gibt so viele von ihnen, dass es ein Fulltime-Job ist. Ty ist gut in dem, was er tut, und nimmt mir einige Fälle ab.
    Normalerweise sind Kopfgeldjäger eher hinderlich, aber er ist die Ausnahme.“
    „Weil er ein Vampir ist.“
    „Genau. Wenn er sich einen dieser Kerle schnappt, weiß er, ob er sie zu mir bringen oder der Polizei übergeben soll.“

    „Aber gehören Sie denn nicht zur Polizei? Sie sind doch bei der Mordkommission“, sagte ich nachdenklich. „Zumindest haben Sie mir das erzählt.“
    „Bin ich auch, aber ich arbeite weder direkt für die ortsansässige Polizei noch für die Bundespolizei. Ich gehöre zu einer kleineren Elite-Abteilung. Wir verfolgen vollkommen andere Ziele.“
    „Schützen und dienen?“
    „Ergreifen und bestrafen.“
    „Selbstjustiz?“
    „Ganz im Gegenteil. Wir wurden von Big Daddy selbst abgesegnet.“
    Hmmmm.
    Aus menschlicher Perspektive bezog sich „Big Daddy“ auf den Chef des FBI oder CIA - oder auf den Präsidenten selbst.
    Aus vampirischer Perspektive bezog es sich auf einen Abkömmling des königlichen Geblüts des Vaters aller gebürtigen Vampire -zurzeit war das Graf Christoff Deville. Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte ich eine Partnerin für einen seiner Cousins, Francis, gefunden. Da Francis nach wie vor ein ziemlicher Trottel und Langweiler war und aus diesem Grund das schwarze Schaf des Deville-Clans, hatte ich schließlich die Hoffnung aufgegeben, mir würde irgendein Beweis der Wertschätzung zukommen - ein warmer Händedruck, ein neues Auto, ein kleines Land. Außerdem hatte ich ihn mit einer menschlichen Frau verkuppelt (das geht gar nicht), was meine Chancen sowieso gegen null tendieren ließ.
    Nicht dass ich es bedauerte, ihn mit Melissa zusammengebracht zu haben. Sie liebten sich und lebten zusammen. Seufz.
    Was aber Big Daddy anging... bei den Wer-Geschöpfen stand B. D. für den Leitwolf, sei es nun ein Wolf oder ein Bär oder ein Labradoodle.
    Ich musterte Ash. Auf gar keinen Fall ein Mensch. Definitiv kein Vampir. Ein Wer-Geschöpf? Ah-äh. Er gehörte jedenfalls zu den Anderen, so viel wusste ich, da ich ihn nicht zu lesen vermochte und er seine Augen dazu bringen konnte, heller zu leuchten als die Mittagssonne (auch wenn ich die nur vom Hörensagen kenne). Aber da ich wie jeder andere gebürtige Vampir ein ziemlich behütetes, privilegiertes Leben geführt habe, war mein Wissen über andere übernatürliche Geschöpfe ein bisschen beschränkt.
    „Wir überlassen den Cops und Kopfgeldjägern die kleinen Verbrecher“, fuhr er fort, „während wir uns auf ein paar ausgewählte Exemplare konzentrieren.
    Die gefährlichsten.“
    „Die am wenigsten menschlichen?“
    Er grinste. „Möglicherweise haben Sie tatsächlich den passenden Intellekt zu Ihrem großen Mundwerk.“
    Ich folgte ihm in die Lobby hinaus, wo Evie immer noch an ihrem Schreibtisch saß, ein Vorbild in Sachen Büro-Schick, mit ihren Schuhen aus besticktem Leder und mit Keilabsatz aus Kork, einem Baumwollkleid, Jeansweste und einem Armband von Tina Tang in Gold und Purpurrot. Sie verschlang Ash geradezu mit den Augen, als er durch ihr Büro ging und durch die Glastür verschwand.
    Sie seufzte. „Kann ich ihn haben?“
    „Darüber habe nicht ich zu bestimmen.“
    „Verheiratet?“
    „Nein.“
    „Freundin?“
    „Er sagte Nein.“
    Sie seufzte tief. „Das sagen sie doch alle. Vermutlich hat er eine. Entweder das oder er ist schwul. Die guten sind immer schon besetzt.“
    „Ich hoffe nicht.“ Und blätterte durch den Stapel Profile, die sie gerade in unsere Datenbank eingegeben hatte. Dabei warf

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