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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Angst vor meiner Mutter hatte.
    Jedenfalls noch nicht. Nicht ohne jede nur denkbare Quelle auszuschöpfen.
    Ich schnappte mir mein Handy und tippte Nina Eins' Telefonnummer ein.
    „Sag mir doch bitte noch mal, warum ich das tun sollte“, sagte Nina, nachdem ich ihr meine verzweifelte Lage erklärt hatte.
    „Weil ich deine beste Freundin bin und dasselbe auch für dich tun würde.“
    „Nein, das würdest du nicht.“
    „Na gut, das würde ich nicht. Aber das müsste ich auch gar nicht, weil du keine Partnervermittlerin mit einer sich ewig einmischenden Mutter und einem Brieföffner bist.“ Ninas Mutter hatte sich bei der Erziehung ihrer Kinder auf die Wein- und Wartemethode verlassen. Das hieß, sie trank den Wein und hatte darauf gewartet, dass sich das Kindermädchen um den Nachwuchs kümmerte. Sie trank nach wie vor Wein und hielt sich so weit wie nur möglich von Nina und deren Bruder entfernt. Anders als meine Mutter verzehrte sie sich nicht verzweifelt nach Enkelkindern. Es war auch hart, sich zu verzehren, wenn man besoffen war.
    „Was für ein Brieföffner?“
    „Ein scharfer.“
    „Das hab ich nicht gemeint. Woher hast du ihn? Tiffany's?“ Ninas Sucht nach Designer-Couture und -Accessoires war sogar noch schlimmer als meine.
    Wirklich.
    „Er ist aus Sterlingsilber mit winzigen Diamanten im Griff. Von Cartier. Den haben mir meine Brüder zur Eröffnung von Dead Etui Dating geschenkt.“
    „Klingt göttlich.“
    „Nimm dich mal zusammen. Es ist ein Brieföffner.“
    , 'tschuldigung. Wir hatten hier eine Tagung, und ich musste fünf Nächte hintereinander Doppelschichten machen. Ich bin am Ende. Und werde mich jetzt zurückziehen.“
    „Zieh los und gib ein bisschen Geld im Geschenke-Laden aus.“ „Ich hab schon ein Exemplar von allem. Man braucht schließlieh nur eine gewisse Anzahl von
    ,I Love New York'-T-Shirts.“ „Also, was ist mit heute Abend?“
    „Ich würde ja schrecklich gern, aber ich habe eine Verabredung mit diesem wirklich süßen französischen Kellner - er hat die Nachtschicht mit Roomservice -, und ich hab ihm versprochen, mich heute Nacht mit ihm im Penthaus auf einen kleinen Mitternachtssnack und einen Quickie zu treffen.“
    „Dann ist dir Sex wichtiger als unsere lebenslange, fünfhundertzwanzig Jahre alte Freundschaft?“
    „Es geht um wirklich tollen Sex.“
    „Na schön, wenn du es nicht um unserer Freundschaft willen tust, wie wäre es dann mit der weißen Seidenjacke von Donna Karan, die ich mir letztes Silvester ausgeliehen habe?“
    „Ich dachte, die hätte ich verloren.“
    „Offensichtlich nicht, denn ich sehe sie in genau diesem Augenblick an. Bis jetzt habe ich sie behandelt, als ob sie mein eigenes Hab und Gut wäre, weil wir so gute Freundinnen sind, aber wenn wir uns gar nicht so nahe stehen, wie ich dachte, dann muss ich ja auch nicht länger vorsichtig sein. Ist mir doch egal, ob du mich hasst, weil ich ein ganzes Glas Blut über die Vorderseite gekleckert habe.“
    „Das ist Erpressung.“
    „Ich ziehe den Ausdruck .effektive Verhandlungen' vor.“ „Was muss ich tun?“, fragte sie schließlich. „Einfach nur mit mir nach Connecticut kommen und so tun, als ob du dich für Jack interessierst.“ „Was ist mit seiner Freundin?“
    „Ich werde sie ab und zu ablenken, damit du dich dann vor den Augen meiner Mutter an ihn ranschmeißen kannst.“ „Und die Jacke?“
    „Die bekommst du in tadellosem Zustand zurück. Morgen.“ Als sie nicht antwortete, fügte ich mit schmeichelnder Stimme hinzu: „Bitte, Nina. Das würde mir wirklich so viel bedeuten.“
    Einige Sekunden vergingen. „Also gut. Aber dafür bist du mir was schuldig.“
    „Kein Problem. Ich geb dir -“
    „Und denk nicht mal dran, mir ein kostenloses Profil anzubieten“, unterbrach sie mich.
    „-kostenlosen, ahm, Kaffee. Mit Milch. Und Zucker.“
    „Vergiss es.“ Sie machte noch eine kurze Pause, bevor sie das Urteil verkündete. „Ich will deine Badgley-Mischka-Sonnenbrille.“
    „Die mit den Swarovsky-Kristallen?“
    „Genau die meine ich.“
    „Aber -“
    „Oder ich rufe Pierre an und sag ihm, er soll mich oben treffen. Zeit für einen Quickie.“
    „Abgemacht“, murmelte ich. Blöde Kuh. „Das hab ich gehört.“
    „Tut mir leid, dass ich zu spät dran bin“, entschuldigte ich mich bei meiner Mutter, als sie später an diesem Abend die massive Haustür öffnete. „Ich konnte mich zwischen den Anne Kleins und den Jimmy Choos nicht entscheiden.“ Ich starrte

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